Der Mercedes SLK 55 AMG geht als offizielles Safety-Car der Formel 1 an den Start. Am Steuer sitzt der Rennprofi Bernd Mayländer. Bei Unfällen oder sehr schlechtem Wetter muss er sich an die Spitze des Feldes setzen und möglichst schnell vor den Rennwagen herfahren.

Zu niedriges Tempo könnte Motoren schaden
Ein zu niedriges Tempo könnte den sensiblen Formel-1-Motoren Probleme bereiten: Sie könnten überhitzen, während die Reifen gleichzeitig zu stark abkühlen und damit Haftung verlieren würden. Schnelle Runden mit bis zu 240 km/h gehören deshalb zum Alltag des Safety-Cars.

Größere Räder schneller in der Kurve
Für den harten Einsatz kommen beim Safety-Car anstelle der serienmäßigen 18-Zoll-Bereifung 19-Zoll-Leichtmetallräder mit der Sonderbereifung 235/35 R 19 und 265/30 R 19 zum Einsatz. Zusammen mit der strafferen Fahrwerksabstimmung resultieren daraus höhere Kurvengeschwindigkeiten und ein agileres Handling.

Größere Bremsen
Auch die Bremsanlage wurde vergrößert. An der Vorderachse sind Verbundbremsscheiben mit Sechs-Kolben-Bremssätteln im Einsatz, an der Hinterachse Stahlbremsscheiben mit Vier-Kolben-Bremssätteln. Die Scheiben sind rundum innen belüftet und gelocht.

Knapp 100 Kilogramm weniger als die Serie
Um die Performance zu verbessern, wurde das Gewicht gegenüber dem Serienfahrzeug um 100 Kilo auf 1.370 Kilogramm reduziert. Dies gelang trotz zusätzlicher Komponenten wie Kommunikationsausrüstung, Lichtanlage, Kühlung sowie größeren Rädern und Bremsen. Eine Alu-Motorhaube, Schürzen aus extraleichtem Kohlefaser-Verbundwerkstoff, der Verzicht auf die Mechanik und Hydraulik des Variodachs und Einsparungen im Innenraum machten es möglich.

Bessere Gewichtsverteilung
Die Modifikationen führen außerdem zu einer besseren Gewichtsverteilung. Aus demselben Grund wurden Batterie und Spritzwasserbehälter aus dem Motor- in den Kofferraum verlegt.

Perfekter V8-Sound durch spezielle Abstimmung
Motor und Antrieb wurden kaum verändert. Der 360 PS starke 5,5-Liter-V8-Motor von AMG beschleunigt den silbernen Zweisitzer in unter fünf Sekunden auf Tempo 100. Eine neu entwickelte Abgasanlage mit reduziertem Gegendruck und spezieller Klangabstimmung soll den Fans perfekten Achtzylinder-Sound bieten.

Bessere Kühlung
Das Safety-Car besitzt außerdem einen Hochleistungs-Wasserkühler und zusätzlich zwei Motorölkühler und einen größeren Getriebeölkühler. Auch das Hinterachsdifferenzial wird gekühlt, um das Hinterachsöl kühl zu halten.

Lichtanlage auf dem Dach für eindeutige Signale
Das wesentliche optische Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem Serienmodell ist die Lichtanlage auf dem Dach. Die grünen Leuchten werden aktiviert, wenn sich das Safety-Car beispielsweise mitten im Feld einreiht und alle Rennwagen zunächst überholen sollen.

Orange bedeutet Überholverbot
Sobald das Safety-Car die Führungsposition übernommen hat, signalisiert das orange Licht absolutes Überholverbot. Die stroboskopartigen, weißen Blitzlichter in den Scheinwerfern und Rückleuchten sind während des Einsatzes immer aktiv.

Medical-Car für Formel 1-Chefarzt Sid Watkins
Für die ärztliche Notfallversorgung steht Professor Sid Watkins, offizieller Grand-Prix-Chefarzt, ein C 55 AMG T-Modell als Medical-Car zur Verfügung. Der Kombi mit seinem 367 PS starken 5,5-Liter-V8-Motor wurde hinsichtlich Kommunikationsausrüstung, Fahrwerk und Bremsen überarbeitet. So besitzt das Medical-Car einen Monitor, auf dem die Insassen das Rennen live beobachten können. Im Kofferraum findet eine Notfallausrüstung für die Behandlung von Schwerverletzten Platz.

Seit 1996 sechs Generationen Safety-Cars
Der SLK 55 AMG ist bereits das sechste Safety-Car von Mercedes-AMG seit 1996. Im Jahr 2003 war der CLK 55 AMG im Einsatz.
(sl)

Bildergalerie: Schnelles Überholverbot