Peugeot feiert im Jahr 2010 seinen 200. Geburtstag. Das nimmt die französische Marke zum Anlass, sich rundzuerneuern. In Paris stellte Jean-Marc Gales, Generaldirektor von Peugeot, der internationalen Presse nicht nur einen renovierten Markenauftritt und ein modernisiertes Logo vor, sondern auch die Aufsehen erregende Roadster-Studie SR1. Wir konnten vor Ort bereits einen ersten Blick auf den Roadster werfen. Zudem kündigte Gales bis 2012 insgesamt 14 neue Modelle an.

SR 1 zeigt neues Fahrzeug-Design
Der SR1 gibt einen Ausblick auf das künftige Pkw-Design der Franzosen. Die großen, weit nach hinten gezogenen Scheinwerfer und der riesige Kühlergrill in Form eines Haifischmauls gehören demnach der Vergangenheit an. ,Eleganz, Klarheit und Dynamik", so Gales, bestimmen in Zukunft das Aussehen der Peugeot-Modelle. Das Konzeptfahrzeug SR1 kommt im Stile eines Gran Tourismo mit großer Motorhaube, kraftvollen Flanken und einem tief liegenden Schwerpunkt. Mittels eines Hardtops wird der Roadster rasch zu einem schicken Coupé. Der SR1 bietet Platz für drei Personen: Mittig hinter Fahrer und Beifahrer kann ein dritter Passagier sitzen. Das Interieur ist hochwertig und futuristisch gestaltet. Materialien wie Leder und Holz werden beispielsweise mit Nickel und Chrom kombiniert. Die Instrumente sind teils analog, teils digital ausgeführt.

Hybrid-Allradantrieb mit 313 PS
Angetrieben wird der Roadster mittels der so genannten Hybrid4-Technologie. Sie besteht aus einem 218 PS starken Turbobenziner an der Vorderachse und einem Elektromotor, der die Hinterräder antreibt. Sind beide Motoren parallel in Betrieb, ergibt sich eine Gesamtleistung von 313 PS mit Allradantrieb. Der Durchschnittsverbrauch soll 4,9 Liter auf 100 Kilometer, der CO2-Ausstoß 119 Gramm pro Kilometer betragen. Auch ein rein elektrischer Antrieb ist möglich und macht den SR1 zum ,Zero-Emission-Vehicle". Dank Vierrad-Lenkung soll der Sportler besonders agil unterwegs sein.

Sportler RCZ und elektrischer iON kommen
Die Studie SR1 wird auf dem Genfer Auto-Salon 2010 (4. bis 14. März) zu sehen sein. Ob er auch als Serienmodell kommt, ist noch nicht entschieden. Fest steht hingegen, dass Peugeot in den kommenden beiden Jahren weltweit 14 neue Modelle auf den Markt bringen wird. Neben der Einführung einiger Baureihen für ausgewählte Märkte wie Lateinamerika oder China stehen 2010 der Sportwagen RCZ und das Elektroauto iOn im Mittelpunkt. Der RCZ kommt im Frühjahr, der auf dem Mitsubishi i-MiEV basierende iOn soll Ende des Jahres als erstes rein elektrisches Fahrzeug eines europäischen Herstellers eingeführt werden. Die Lithium-Ionen-Batterien erlauben eine Reichweite bis zu 130 Kilometer und lassen sich innerhalb von sechs Stunden an einer haushaltsüblichen Steckdose aufladen.

Start-Stopp, Diesel-Hybrid und Plug-in-Hybrid
Besonders groß geschrieben wird bei Peugeot künftig das Thema umweltfreundliche Antriebe. Ab 2011 kommen besonders sparsame, so genannte e-HDI-Motoren mit Start-Stopp-System auf den Markt. Das weltweit erste Diesel-Hybridfahrzeug wird ab dem Frühjahr 2011 der 3008 HYbrid4 sein. Diese Technologie soll Einsparungen beim Spritverbrauch von bis zu 35 Prozent und einen CO2-Ausstoß von 99 Gramm pro Kilometer ermöglichen. 2012 will Peugeot dann auch einen Plug-in-Diesel-Hybrid bringen, bei dem sich die Batterie über die Haushalts-Steckdose aufladen lässt. Mit dieser Variante sollen sich so ambitionierte Ziele wie CO2-Emissionen von unter 50 Gramm und ein Verbrauch von zwei Liter Kraftstoff verwirklichen lassen. Und auch die auf der IAA 2009 gezeigte Studie BB1 soll Realität werden. Auf Basis des nur 2,50 Meter kurzen Viersitzers mit Elektroantrieb soll ein Stadtauto für morgen entstehen.

Zweiräder mit Elektroantrieb
Die Umweltstrategie von Peugeot umfasst jedoch nicht nur Autos: So ergänzen der Elektro-Roller E-Vivacity mit einer Reichweite von bis zu 100 Kilometer sowie ein Fahrrad mit elektrischem Hilfsmotor das Programm. Das futuristisch gestaltete Rennrad verfügt über eine abnehmbare Lithium-Ionen-Batterie, die eine Reichweite von 70 Kilometer ermöglicht. Drei wählbare Zuschaltstufen und ein hoher Federungskomfort sollen Hobbyradler begeistern. Ergänzt wird das Fahrradangebot durch die limitierte ,Collector-Edition". Sie umfasst ein Rennrad, ein Citybike, ein Mountainbike sowie ein Trekkingrad. Erhältlich sind die Zweiräder unter anderem in den Schauräumen einiger Peugeot-Vertragshändler.

Neues Logo, ehrgeizige Ziele
Um den Aufbruch in die Zukunft nach außen zu dokumentieren, gönnt sich Peugeot schließlich einen neuen Markenauftritt. Dazu gehört ein überarbeiteter, jetzt dreidimensional gezeichneter Löwe. Das Wappentier ziert bereits seit 1858 die Produkte des Herstellers. Ab sofort werben die Franzosen zudem weltweit mit dem einheitlichen Slogan ,Motion & Emotion". Mit all diesen Neuerungen verfolgt Peugeot ehrgeizige Ziele: Jean-Marc Gales kündigte an, man wolle im internationalen Automarken-Ranking vom gegenwärtig zehnten Platz bis 2015 auf Position sieben vorrücken.

Bildergalerie: Viel Neues bei Peugeot