Am 16. Mai 1968 lud Citroën zur Präsentation des Méhari – ein Fahrzeugkonzept, das damals ein Novum darstellte. Auf das Chassis des 2CV – der legendären ,Ente" – wurde eine Karosserie aus einfarbigem ABS-Kunststoff gesetzt, das Verdeck konnte bis zum Karosseriegürtel abgenommen werden. Für noch mehr Freiluftgefühl ließ sich zusätzlich die Windschutzscheibe flach auf die Motorhaube klappen. Und wurde das Auto einmal dreckig, so konnte selbst der Innenraum einfach mit dem Gartenschlauch gereinigt werden. In diesem Jahr feiert Citroën den 45. Geburtstag des Méhari.

In Deutschland nicht zulassungsfähig
Ob als Transporter für Heuballen, als Strandmobil, Polizeiauto oder als Fortbewegungsmittel für den Star-Komiker Louis de Funès in seinen Filmen, fast jeder hat schonmal irgendwo einen Méhari gesehen. Im Zeitraum zwischen 1968 und 1987 wurden knapp 145.000 Plastik-Schüsseln gebaut. Nach Deutschland haben es nur einige wenige Exemplare mittels Einzelabnahme geschafft, da die leicht brennbare Kunststoff-Karosserie den Ansprüchen der deutschen Zulassungsbehörden nicht genügen konnte.

Bis zu 34 PS
Unter der Haube des Méhari – zu Deutsch: Dromedar – arbeitete ein Zweizylinder-Boxermotor mit 0,6 Liter Hubraum und einer Leistung von 28 PS. Das reichte, um den nur rund eine halbe Tonne schweren Méhari bis auf Tempo 97 zu beschleunigen – eine Geschwindigkeit, die mit abgenommenem Dach und heruntergeklappter Frontscheibe durchaus schon den ein oder anderen Adrenalinschub auslösen konnte. In der 1979 vorgestellten Allrad-Version arbeitete ein größerer Motor mit 34 PS, damit waren bis zu 120 km/h drin. Die Geländefähigkeiten des vierradgetriebenem Méhari reichten sogar aus, um ihn im Jahr 1980 als medizinisches Begleitfahrzeug bei der Rallye Dakar einzusetzen. Bereits zuvor hatte die herkömmliche Variante an verschiedenen Rallyes teilgenommen.

Zwei Sondermodelle
In seiner 19-jährigen Geschichte war der Kunststoff-Flitzer übrigens nur im Jahr 1983 in zwei Sonderserien erhältlich – als ,Plage" und ,Azur". Mittlerweile bietet eine deutsche Firma neue Méharis als Bausatz an, sodass das Kult-Mobil doch noch nicht ganz ausstirbt.

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