Der Porsche Cayman GT4 ist schon in der straßenzugelassen Serien-Version ein verdammt heißes Gefährt. Motor und Getriebe vom 911 Carrera S, Vorderachse aus dem GT3 – Fahrspaß ist da vorprogrammiert. Im Herbst 2015 folgte dann die Kundensport-Variante Cayman GT4 Clubsport. Rund 360 Exemplare der Rennversion wurden seit dem bereits ausgeliefert. Nun legt Porsche nach und bietet ein Homologationspaket für die weltweit boomende GT4-Rennklasse an. Wir waren bei der Vorstellung im belgischen Spa-Franchorchamps und haben einen Blick auf den neuen Renner geworfen.
Salami-Taktik bei Porsche
Um zu verstehen, was an dem Fahrzeug, das sich auf den ersten Blick nur marginal vom ,normalen" GT4 Clubsport unterscheidet, geändert wurde, muss ich etwas ausholen. Mit der Präsentation des Clubsport-Modells Ende 2015 standen Porsche und Manthey-Racing – das Traditionsteam, das die Clubsport-Autos aufbaut – vor dem Problem, zwar ein fertiges Rennauto zu haben, aber keine Rennserien, in der es starten darf. Die Lösung? Eine Klasse im hauseigenen Porsche Sports Cup. Doch dabei blieb es nicht: Manthey Racing richtet 2016 zum ersten Mal eine eigene Sonderwertung im Rahmen der VLN-Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring aus. In der ,Cayman GT4 Trophy by Manthey Racing" starten im Durchschnitt rund 20 Autos und bieten hervorragenden Motorsport. Aber diese beiden Einsatzmöglichkeiten waren für die Porsche-Spezialisten aus Meuspath am Nürburgring nicht genug. Daher gibt es nun das GT4-Homolgationspaket.
GT4 als Zukunfts-Klasse
Die GT4-Klasse ist das GT-Pendant zur erfolgreichen TCR-Kategorie im Tourenwagenbereich: bezahlbarer Motorsport mit seriennahen Kundensport-Fahrzeugen namhafter Hersteller. Kämpfen in der TCR-Kategorie VW Golf, Seat Leon, Honda Civic und bald auch Audi A3 gegeneinander, heißen die GT4-Teilnehmer Porsche Cayman, Aston Martin Vantage, McLaren 570 und BMW M4. Die GT4-Klasse profitiert außerdem von der immer weiter voranschreitenden Professionalisierung der ehemaligen Herrenfahrer-Wertung in der GT3-Kategorie. Logisch also, dass auch Porsche ein Stück vom frisch gebackenen Kundensport-Kuchen haben will.
Leichte Änderungen für GT4-Klasse
Sind Sie so weit mitgekommen? Gut. Dann wenden wir uns nun dem Cayman GT4 Clubsport MR zu. ,MR" steht dabei übrigens für Manthey Racing und deutet auf die Herkunft des Homologationspaketes. Was hat sich also alles geändert? Dank der guten Ausgangsbasis, die der Clubsport-Cayman bietet, sind die Umbauten rein Performance-technischer Natur. Das zweifach einstellbare Competition-Fahrwerk von KW bietet mehr Einstellmöglichkeiten beim Setup und höhere Sturzwerte an der Vorderachse, die Waagebalken-Bremse mit Renn-ABS einen größeren Spielraum bei der Brems-Balance. Der MR-Cayman ist außerdem mit Carbon-Hauben und Türen, Makrolon-Seitenscheiben, einer Polycarbonat-Frontscheibe und einem höheren Heckspoiler ausgestattet. Weniger Gewicht und mehr Anpressdruck sind die Folge. Optional ist eine Leichtbaubatterie erhältlich. Eine Lenkrad-Bedieneinheit erleichtert die Bedienung des Data-Logging-Systems, das mit einem CAN-Gateway zur Datenauslese ausgerüstet ist – Pflicht in der GT4-Klasse.
Flexibilität mit Umrüstkit
Der Vorteil des Umbau-Pakets von Manthey-Racing liegt laut Firmenchef Martin Raeder in der einfachen Handhabung: ,Der Umbau vom Standard-Clubsport auf die GT4-Spezifikation ist locker in einem Tag zu schaffen. So kann man den Cayman vielfältig einsetzen, ohne sich viel Stress machen zu müssen". Der normale Cayman GT4 Clubsport ist bereits mit rund 200 Teilen von Porsche-Motorsport ausgerüstet. Sitz, Käfig und Bremse stammen aus dem 991 Cup und sind damit echte Werks-Sportteile. Die Karosserie-Komponenten sind von den Abmessungen und den Befestigungspunkten identisch zu denen eines Straßen-Cayman-GT4. Geht etwas kaputt, können Ersatzteile also einfach beim Porsche-Händler bestellt oder von einem Straßenauto im Fahrerlager ,geliehen" werden.
Relativ preiswert
Die GT4-Kategorie steht laut Raeder für ,tollen Motorsport mit interessanten Autos und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis". Was können wir uns darunter vorstellen? Nun, einen Cayman GT4 Clubsport MR bekommt man bei Manthey-Racing ab September 2016 für rund 160.000 Euro. Das Upgrade-Kit für ein bereits vorhandenes Auto kostet knapp 26.000 Euro. Der technische Unterschied bei der Antriebseinheit im Vergleich zum Serien-Cayman-GT4 beschränkt sich auf einen anderen Krümmer, einen anderen Kat und eine geänderte Software. Ansonsten ist der Motor ein Serien-Aggregat. 385 PS und 420 Newtonmeter sorgen zusammen mit einem Gewicht von nur 1.290 Kilogramm für viel Fahrspaß. Statt dem im Straßenauto verbauten manuellen Getriebe wird im Clubsport-Modell eine PDK-Box mit Schaltwippen am Lenkrad bedient. Motor und Getriebe sind für Laufleistungen von rund 100 Stunden ausgelegt, eine volle Saison ohne Revision ist also locker drin. Dann wird es allerdings teuer: ein neues Getriebe kostet 14.000 Euro. Ich bin gespannt, wo die GT4-Reise noch hingeht und wie sich der Cayman in dem anspruchsvollen Starterfeld schlagen wird.
Salami-Taktik bei Porsche
Um zu verstehen, was an dem Fahrzeug, das sich auf den ersten Blick nur marginal vom ,normalen" GT4 Clubsport unterscheidet, geändert wurde, muss ich etwas ausholen. Mit der Präsentation des Clubsport-Modells Ende 2015 standen Porsche und Manthey-Racing – das Traditionsteam, das die Clubsport-Autos aufbaut – vor dem Problem, zwar ein fertiges Rennauto zu haben, aber keine Rennserien, in der es starten darf. Die Lösung? Eine Klasse im hauseigenen Porsche Sports Cup. Doch dabei blieb es nicht: Manthey Racing richtet 2016 zum ersten Mal eine eigene Sonderwertung im Rahmen der VLN-Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring aus. In der ,Cayman GT4 Trophy by Manthey Racing" starten im Durchschnitt rund 20 Autos und bieten hervorragenden Motorsport. Aber diese beiden Einsatzmöglichkeiten waren für die Porsche-Spezialisten aus Meuspath am Nürburgring nicht genug. Daher gibt es nun das GT4-Homolgationspaket.
GT4 als Zukunfts-Klasse
Die GT4-Klasse ist das GT-Pendant zur erfolgreichen TCR-Kategorie im Tourenwagenbereich: bezahlbarer Motorsport mit seriennahen Kundensport-Fahrzeugen namhafter Hersteller. Kämpfen in der TCR-Kategorie VW Golf, Seat Leon, Honda Civic und bald auch Audi A3 gegeneinander, heißen die GT4-Teilnehmer Porsche Cayman, Aston Martin Vantage, McLaren 570 und BMW M4. Die GT4-Klasse profitiert außerdem von der immer weiter voranschreitenden Professionalisierung der ehemaligen Herrenfahrer-Wertung in der GT3-Kategorie. Logisch also, dass auch Porsche ein Stück vom frisch gebackenen Kundensport-Kuchen haben will.
Leichte Änderungen für GT4-Klasse
Sind Sie so weit mitgekommen? Gut. Dann wenden wir uns nun dem Cayman GT4 Clubsport MR zu. ,MR" steht dabei übrigens für Manthey Racing und deutet auf die Herkunft des Homologationspaketes. Was hat sich also alles geändert? Dank der guten Ausgangsbasis, die der Clubsport-Cayman bietet, sind die Umbauten rein Performance-technischer Natur. Das zweifach einstellbare Competition-Fahrwerk von KW bietet mehr Einstellmöglichkeiten beim Setup und höhere Sturzwerte an der Vorderachse, die Waagebalken-Bremse mit Renn-ABS einen größeren Spielraum bei der Brems-Balance. Der MR-Cayman ist außerdem mit Carbon-Hauben und Türen, Makrolon-Seitenscheiben, einer Polycarbonat-Frontscheibe und einem höheren Heckspoiler ausgestattet. Weniger Gewicht und mehr Anpressdruck sind die Folge. Optional ist eine Leichtbaubatterie erhältlich. Eine Lenkrad-Bedieneinheit erleichtert die Bedienung des Data-Logging-Systems, das mit einem CAN-Gateway zur Datenauslese ausgerüstet ist – Pflicht in der GT4-Klasse.
Flexibilität mit Umrüstkit
Der Vorteil des Umbau-Pakets von Manthey-Racing liegt laut Firmenchef Martin Raeder in der einfachen Handhabung: ,Der Umbau vom Standard-Clubsport auf die GT4-Spezifikation ist locker in einem Tag zu schaffen. So kann man den Cayman vielfältig einsetzen, ohne sich viel Stress machen zu müssen". Der normale Cayman GT4 Clubsport ist bereits mit rund 200 Teilen von Porsche-Motorsport ausgerüstet. Sitz, Käfig und Bremse stammen aus dem 991 Cup und sind damit echte Werks-Sportteile. Die Karosserie-Komponenten sind von den Abmessungen und den Befestigungspunkten identisch zu denen eines Straßen-Cayman-GT4. Geht etwas kaputt, können Ersatzteile also einfach beim Porsche-Händler bestellt oder von einem Straßenauto im Fahrerlager ,geliehen" werden.
Relativ preiswert
Die GT4-Kategorie steht laut Raeder für ,tollen Motorsport mit interessanten Autos und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis". Was können wir uns darunter vorstellen? Nun, einen Cayman GT4 Clubsport MR bekommt man bei Manthey-Racing ab September 2016 für rund 160.000 Euro. Das Upgrade-Kit für ein bereits vorhandenes Auto kostet knapp 26.000 Euro. Der technische Unterschied bei der Antriebseinheit im Vergleich zum Serien-Cayman-GT4 beschränkt sich auf einen anderen Krümmer, einen anderen Kat und eine geänderte Software. Ansonsten ist der Motor ein Serien-Aggregat. 385 PS und 420 Newtonmeter sorgen zusammen mit einem Gewicht von nur 1.290 Kilogramm für viel Fahrspaß. Statt dem im Straßenauto verbauten manuellen Getriebe wird im Clubsport-Modell eine PDK-Box mit Schaltwippen am Lenkrad bedient. Motor und Getriebe sind für Laufleistungen von rund 100 Stunden ausgelegt, eine volle Saison ohne Revision ist also locker drin. Dann wird es allerdings teuer: ein neues Getriebe kostet 14.000 Euro. Ich bin gespannt, wo die GT4-Reise noch hingeht und wie sich der Cayman in dem anspruchsvollen Starterfeld schlagen wird.