Von der Ente bis zur Déesse: Die französische Automobilgeschichte hat so manche Ikone hervorgebracht. Darunter gibt es auch einen Lieferwagen, wie er französischer nicht sein könnte: der Typ H von Citroën. Er wurde von 1948 bis 1981 gebaut, also nicht weniger als 33 Jahre, und war einer der am weitesten verbreiteten Kleintransporter in Frankreich, fungierte nicht nur als Lieferwagen für kleine Betriebe, sondern tat auch Dienst bei Polizei, Feuerwehr und Post sowie (mit Luftfederung) als Krankenwagen. Nun erhebt er sich als Nachbau aus der Asche.

Die Wellblech-Büchse feiert 70. Geburtstag
Die frontgetriebene Wellblech-Büchse mit dem unverwechselbaren, kantigen Äußeren wurde 1947 vorgestellt, feiert also dieses Jahr ihren 70. Geburtstag. Zu diesem runden Jubiläum beschlossen ein Italiener namens Fabrizio Caselani und der bekannte Designer David Obendorfer, den Typ H wieder auferstehen zu lassen. Möglich macht das ein Kit, mit dem sich ein moderner Lieferwagen in einen Typ-H-Nachbau verwandeln lässt. Basis ist der eher langweilige Citroën Jumper.

Das Blech, die Fronthaube: Alles da
Der Nachbau ist zwar mit rund fünf Meter etwas länger als das 4,28 Meter lange Original, aber auch damals gab es Versionen mit verlängertem Radstand. Und ästhetisch ist der neue Wagen überzeugend: Die charakteristischen Elemente, wie die Wellbleche, die weit nach vorne gereckte Fronthaube und die beiden runden Scheinwerfer wurden übernommen. Das Kit wird sogar in verschiedenen Versionen angeboten, darunter ein Van, ein Allradler, ein Abschleppwagen, ein Camper-Mobil und ein Foodtruck.

Nur 70 Stück
Nur 70 Kits werden von FC Automobili hergestellt. Der Umbau erfolgt in Italien und von Hand. Mit seinem modernen Unterbau auf Basis des Jumper dürfte der Wagen keine Schwierigkeiten haben, mit dem heutigen Verkehr mitzuhalten. Die angebotenen Zweiliter-Diesel haben zwischen 110 und 160 PS. Dagegen musste der historische Typ H mit Selbstzündern zwischen 51 und 56 PS zurecht kommen. Dennoch betrug der Stadtverbrauch (nach FC Automobili) zwischen 12 und 16 Liter je 100 Kilometer. Und von den Emissionsstandards der aktuellen BlueHDI-Motoren von Citroën war der Wagen auch meilenweit entfernt.

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