Porsche Nr. 1 (1948)
Unsere Porsche-Vierzylinder-Galerie startet gleich beim ersten Porsche überhaupt: Mit dem Motor noch in der Mitte, dreht der 356-Prototyp mit der Produktionsnummer 1 beim Innsbrucker Stadtrennen 1948 eine schnelle Demo-Runde. Das Aggregat ist bekannt: Es ist eine weiterentwickelte Version des VW-Käfer-Boxers, den Porsche in den 1930er-Jahren entwickelt hat. Der erste 356 markiert den Start in eine erfolgreiche Motorsport-Karriere.
Porsche 356 (1948 bis 1965)
Der Porsche 356 – den es als Coupé und als Cabrio gab – erinnert in seiner Form noch stark an den VW Käfer, trägt aber bereits von Beginn an die typische Porsche-Design-DNA in sich. Im April 1965 endete die Produktion der Baureihe 356: 76.302 Exemplare wurden gebaut. Heute wechseln gut erhaltene 356 für weit über 100.000 Euro den Besitzer – der Grundpreis für einen frühen 356 lag 1955 bei 11.400 Mark.
Porsche 550 Spyder (1953)
Der wohl berühmteste – wohl auch auf tragische Weise – 356-Ableger ist der 550 Spyder. Der Rennwagen mit maximal 135 PS auf nur 540 Kilogramm wurde erst für den Werks-Sport gebaut und gewann unter anderem seine Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans. Ab 1954 wurde der 550 auch an Privat-Fahrer verkauft. Fünf Fahrzeuge gingen in die USA, einen davon kaufte der Schauspieler James Dean, der darin bei einem Unfall am 30. September 1955 ums Leben kam.
Porsche 718 (1957)
148 PS auf 530 Kilogramm kitzelten die Porsche-Ingenieure aus dem 550-Nachfolger mit vier Zylindern heraus. Damit konnte der 718 die Erfolge seines Vorgängers noch übertreffen und gewann bei der Targa Florio, bei Bergrennen und als Einsitzer sogar bei der Formel 2 und der Formel 1. Fast 60 Jahre später greift Porsche den Namen als Marketing-Trick für die neuen Vierzylinder-Modelle von Boxster und Cayman wieder auf.
Porsche 356 B 2000 GS-GT (1962)
Der 356 mit der Leichtbaukarosserie und der ungewöhnlich geformten Seitenlinie bekam von seinen Ingenieuren den kreativen Spitznamen „Dreikantschaber“ verpasst. Bei seinem ersten Rennen beendete er die „Targa Florio" 1963 auf einem hervorragenden dritten Platz. Wenig später wurde er auf dem Nürburgring Vierter. Als Werkswagen wurde er bei Rundstreckenrennen in Europa 1963 und 1964 eingesetzt. Unter der Haube? Ein Vierzylinder-Boxer mit 155 PS, der die 820-Kilo-Flunder bis auf 235 km/h schoss.
Porsche 904 Carrera GTS (1963)
Der 904 Carrera GTS ist der vielleicht schönste Porsche-Rennwagen aller Zeiten. Die Nachfrage nach dem eleganten Mittelmotorsportler war damals so hoch, dass zusätzlich zu den zur Homologation nötigen 100 Exemplaren noch 16 weitere Carrera GTS gebaut wurden. Auf dem klassischen Stahl-Kastenrahmen sitzt eine von Ferdinand Alexander Porsche gestaltete Glasfaser-Karosse, die bei BASF gefertigt wurde. Der Zweiliter-Vierzylinder aus dem 356 leistete hier 185 PS.
Porsche 912 (1965 bis 1969)
Das Einstiegsmodell unterhalb des 911 hatte den Vierzylinder-Motor aus dem 356 mit 90 PS im Heck. Auch bei der Ausstattung musste man als 912-Käufer gegenüber dem 911 Abstriche machen: So gab es beispielsweise nur drei statt fünf Rundinstrumente – auf eine Uhr und das Kombi-Instrument mussten 912-Fahrer bis 1967 verzichten.
Porsche 914 (1969 bis 1976)
Der oft als „Volks-Porsche“ oder gar „VoPo“ verspottete 914 entstand aus einer Kooperation zwischen Porsche und Volkswagen. Den Stuttgartern mangelte es an einem günstigen Einstiegsmodell und den Wolfsburgern an einem Nachfolger für den Karmann Ghia. Die Vierzylinder-Triebwerke stammten von VW, lediglich der 914/6 war mit einem Sechszylinder von Porsche versehen. Verkauft wurde der 914 ganz offiziell als VW-Porsche.
Porsche 912 (1975/76)
Speziell für den amerikanischen Markt wurde der Einstiegs-Elfer mit Vierzylinder-Triebwerk 1975 noch einmal aufgelegt – allerdings mit aktueller Karosserie. Der 912E musste die Lücke zwischen dem ausgelaufenen 914 und dem noch nicht angelaufenen 924 schließen. Aufgrund der geringen Stückzahl (2099 Stück) und der Tatsache, dass das Fahrzeug sehr oft mit einem Sechszylinder Motor aus dem 911er aufgerüstet wurde, existieren heute nur noch sehr wenige originale Fahrzeuge. Der Motor kam übrigens – anders als beim ersten 912 – nicht von Porsche, sondern war eine VW-Entwicklung, die später auch in den Bus-Modellen T2 und T3 unterkam.
Porsche 924 (1976 bis 1988)
Als passende Antwort auf die Ölkrise der 70er stattet Porsche den 924 mit einem sparsamen Vierzylinder-Reihenmotor aus. Das Getriebe sitzt an der Hinterachse, das Triebwerk in Transaxle-Bauweise vor dem Fahrer. Die Basisversion bringt 125 PS auf die Straße, die S-Variante 160 Pferdestärken. Im Spitzenmodell – dem Carrera GT – schafft es das Aggregat auf 210 PS und treibt das Auto so auf bis zu 240 km/h.
Porsche 944 (1981 bis 1991)
Der Porsche 944 ergänzte den 924 und rettete Porsche mit dem bewährten Vierzylinder-Transaxle-Konzept durch schwere Zeiten in den 1980er-Jahren. Mit ihm wird 1981 die Lücke zwischen dem Einstiegsmodell 924 und dem 911SC geschlossen. Mit 163 PS war der 944 genau zwischen den beiden Modellen positioniert, ähnelte aber optisch stark dem 924. Das Herzstück des 944 ist sein neu konstruierter Saugmotor mit 2,5 Liter Hubraum, dessen Grundlage die rechte Zylinderbank des Porsche-928-Motors bildete.
Porsche 968 (1991 bis 1995)
Die letzte Entwicklungsstufe der Transaxle-Modelle bei Porsche hörte auf den Namen 968 und folgte auf den 944. Von 1991 bis 1995 wurden 11.241 Fahrzeuge produziert, die Karosserie stammte grundsätzlich vom 944, wurde aber verlängert und verbreitert. Der stärkste 968 war der RS Turbo und leistete 350 PS – und das aus nur vier Zylindern.
Porsche 919 Hybrid (2015)
Mit dem 919 Hybrid gewann Porsche 2015, 2016 und 2017 die 24 Stunden von Le Mans. Unter dem Rennsport-Kleid verrichtet ein Zweiliter-Vierzylinder-Triebwerk mit Hybrid-Unterstützung seinen Dienst. Über 900 PS machen den 919 Hybrid in der LMP1-Kategorie konkurrenzfähig. Am 9. April 2018 gab Porsche bekannt, mit einer Evo-Version des 919 Hybrid einen inoffiziellen Rundenrekord von 1:41,770 Minuten auf dem Circuit de Spa-Francorchamps aufgestellt zu haben. Erreicht wurde dies durch umfassende Verbesserung des Wagens außerhalb der LMP1-Vorschriften: Der Verbrennungsmotor wurde nicht weiterentwickelt, aber durch eine gesteigerte Durchflussmenge konnte die Leistung von 500 PS auf 720 PS gesteigert werden.
Porsche Macan (2015)
Das neben dem Cayenne kleinere der beiden Porsche-SUVs wird in den Einstiegs-Versionen von einem Vierzylinder-Reihenmotor angetrieben. Mit 252 PS und 370 Newtonmeter Drehmoment geht es bis auf 229 km/h. In den S-, GTS-, Diesel- und Turbomodellen arbeitet allerdings ein V6-Motor.
Porsche 718 Cayman (2016)
Der neue 718 Cayman löste in der Porsche-Gemeinde einen mittelgroßen Aufschrei aus: Porsche nahm dem Spaßgefährt Cayman den Sechszylinder weg und verpflanzte stattdessen einen Vierzylinder-Turbo-Boxer in die Fahrzeugmitte. Die Performance wurde besser, die Emotionen gingen verloren. 300 PS im normalen Cayman und 350 PS im S-Modell sorgen trotzdem für Fahrspaß.
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