70 Jahre Porsche: Sonderausstellung in Berlin
Unser Blick auf 70 Jahre Porsche beginnt natürlich mit der "Nummer Eins": Am 8. Juni 1948 erhielt der erste Porsche-Prototyp mit der Fahrgestellnummer 356-001 seine allgemeine Betriebserlaubnis. Es war die Geburtsstunde einer Marke, die seit 70 Jahren weit mehr als nur Automobile produziert. Aus diesem Anlass präsentiert Porsche jetzt in Berlin die erste Sonderausstellung zum Jubiläumsjahr „70 Jahre Porsche Sportwagen”. Bis zum 31. Mai 2018 kann die Ausstellung im „DRIVE. Volkswagen Group Forum“ Unter den Linden kostenfrei besichtigt werden.
70 Jahre Porsche Sportwagen
70 Jahre Porsche: Sonderausstellung in Berlin
Als Highlight der Berliner Ausstellung hat Porsche einen originalgetreuen Nachbau des 356 "Nummer 1" von 1948 mitgebracht.
70 Jahre Porsche: Sonderausstellung in Berlin
Mit dem Nachbau des ersten echten Porsche-Fahrzeugs möchte man zwei Ziele verfolgen: Zum einen die Schonung der originalen und unbezahlbare Nummer 1. Zum anderen zeigt die "zweite Nummer 1" den Zustand des Fahrzeugs, wie es 1948 aus den bescheidenen Werkshallen im österreichischen Gmünd rollte.
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Im Nummer-1-Nachbau geht es spartanisch, aber zugleich funktional zu. Während des Jubiläumsjahrs 2018 soll der Wagen insgesamt 17 Länder bereisen und dabei 61.000 KIlometer zurücklegen. Die meisten davon natürlich nicht of eigener Achse, aber bewundern kann man den neugebauten Ur-Porsche unter anderem in China, im britischen Goodwood oder an den Niagara-Fällen.
70 Jahre Porsche: Sonderausstellung in Berlin
Sowohl das Länderkürzel "A" als auch das Kärntner Kennzeichen verraten die österreichischen Ursprünge des Autobaus bei Porsche. 47 Exemplare des Ur-356 entstanden dort. Erst 1950 begann Porsche mit insgesamt 400 Fahrzeugen die Produktion des Modells 356 in Zuffenhausen. Bei der Nummer 1 kann man übrigens noch von einem MIttelmotor sprechen, erst danach wanderte das Aggregat weiter nach hinten.
70 Jahre Porsche: Sonderausstellung in Berlin
Als prominenter Ehrengast war Rallye-Ikone Walter Röhrl zur Eröffnung der Ausstellung nach Berlin gekommen. Im Nummer-1-Nachbau durfte er nicht Platz nehmen, es wäre dort aber auch zu eng für ihn gewesen. Walters erstes Auto war 1965 ein 356, für ihn kommen die Porsche-Modelle mit Heckmotor seinem Idealbild entgegen: "Für mich muss ein Sportwagen Sound haben und leicht sein", so Röhrl.
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Ein berühmtes Zitat: "Ich konnte den Sportwagen meiner Träume nicht finden, also habe ich ihn selbst gebaut", sagte Ferry Porsche einst. Allerdings fiel der 356 nicht aus heiterem Himmel: Pläne für sportliche Wagen auf VW-Basis hatten Ferry und sein Vater Ferdinand schon vor 1945.
70 Jahre Porsche: Sonderausstellung in Berlin
Die Sonderausstellung gliedert sich in zehn thematische Schlaglichter, vom „Ursprung des Sportwagens” bis zum „Sportwagen der Zukunft”. An den einzelnen Fahrzeugen gibt es zudem interaktive Möglichkeiten für den Besucher, etwa die Auswahl des persönlichen Lieblings-Porsches.
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Die Facetten der Sportwagenikone 911 sind rund um den einmillionsten Elfer gruppiert. Das irischgrüne Coupé lief im Mai 2017 in Zuffenhausen vom Band. Einen gleichfarbigen 911 besitzt übrigens auch Walter Röhrl, alledings als R-Modell.
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2017 fuhr der Millionen-Elfer quer durch die Welt. Und auch das Firmenjubiläum von Porsche wird 2018 global inszeniert: Das Werksmuseum setzt ab 9. Juni das Jubiläum mit einer umfangreichen Sonderausstellung am Standort Stuttgart-Zuffenhausen in Szene. Am gleichen Tag lädt Porsche Fans zum „Sports Car Together Day“ an alle seine Vertriebsstandorte rund um den Globus ein. Am Wochenende des 16. und 17. Juni empfängt der Sportwagenhersteller Mitarbeiter, Zuffenhäuser und Interessierte zu einer öffentlichen Feier in und um das Museum in Stuttgart. Beim „Festival of Speed“ im englischen Goodwood wird das Jubiläum vom 12. bis 15. Juli ebenso gefeiert wie bei der „Rennsport Reunion“ in Kalifornien vom 27. bis 30. September. Den Abschluss bildet die „Sound Nacht“, die erstmals in der Porsche Arena in Stuttgart am 13. Oktober ausgetragen wird.
70 Jahre Porsche: Sonderausstellung in Berlin
Eine Station in der Berliner Ausstellung beleuchtet die weiteren, oft angefeindeten Modelle der Marke Porsche. Darunter der von 1969 bis 1976 gebaute 914, dessen Mittelmotor-Konzept gar so weit weg von der "Nummer 1" war.
70 Jahre Porsche: Sonderausstellung in Berlin
Über die „Vielfalt des Sportwagens”, die die Porsche-Modellreihen und ihre zeitgenössischen Werbeanzeigen vorstellt, kommt der Besucher zum Bereich „Motorsport” mit dem legendären Rennwagen 917/20. Wegen seiner originellen Lackierung ist der 600 PS-Bolide unter dem Spitznamen „Die Sau” berühmt geworden.
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Woher der Name "Sau" kommt, dürfte sich angesichts der Bilder schnell erschließen. Vorlage war eine Grafik über die einzelnen Partien eines Schweins. Der Wagen war eine Kombination aus Kurz- und Langheckversion des Porsche 917 mit einer überarbeiteten Aerodynamik und besonders breiter Karosserie. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1971 fiel der versaute Rennwagen an fünfter Stelle liegend aus.
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Aus dieser Perspektive zeigt sich sehr schön die immense Breite des Porsche 917/20, dessen Zwölfzylinder 600 PS stark war. Die "Sau" zählt zu den beliebtesten Exponaten des Werksmuseums in Stuttgart, wo sie nun bis Ende Mai 2018 fehlt.
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"Win on Sunday, sell on Monday": Seit jeher nutzte Porsche seine Rennerfolge, um damit Marke und Modelle zu bewerben. Diesen Aufkleber konnte der Fahrer des eben gezeigten 914 stolz auf seiner Windschutzscheibe präsentieren. An die 30.000 Rennsiege soll Porsche seit 1948 eingefahren haben.
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1993 befand sich Porsche in einer lebensbedrohlichen Krise, als in Detroit dieser Hoffnungsschimmer stand. Mit dem Konzept des Boxster (offen und Mittelmotor) traf man den Roadster-verliebten Zeitgeist. 1996 erschien die Serienversion des Boxster und wurde auf Anhieb zum Erfolg.
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Mit Blick auf das Heck zitierte Porsche bei der Boxster-Studie von 1993 zwei Ikonen der Marke: die Nummer 1 von 1948 und den legendären 550 Spyder von 1953.
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Die Gegenwart wird durch den Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid Sport Turismo dargestellt. Der 680 PS starke Wagen mit dem Bandwurmnamen zeigt die Gegensätze, in denen sich die Marke Porsche aktuell befindet. Einerseits soll der Fahrspaß nicht abhanden kommen, andererseits kann man die Themen Abgas und Verbrauch auch nicht ausblenden. Die Lösung in diesem Fall: Plug-in-Hybrid.
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Das Thema „Sportwagen der Zukunft” illustriert der Prototyp des Mission E, dessen Serienversion 2019 als erster rein elektrisch angetriebener Porsche auf den Markt kommt.
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Walter Röhrl ist übrigens den Mission E bislang noch nicht gefahren, obwohl er im Auftrag von Porsche schon viele Modelle miterprobt hat. Immerhin: Das Design des Elektro-Sportwagens findet Röhrl "den Hammer". Für die nächsten 70 Jahre wünscht er Porsche ein "Weiter so", kommt bei der Zukunft des Sportwagens ins Grübeln. Röhrl hofft, dass sich der Satz von Ferry Porsche bewahrheiten wird: "Das letzte Auto, das gebaut werden wird, wird ein Sportwagen sein."
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