1.) 48-Volt-Bordnetz und Mildhybrid-System
Zu den zehn besten Features des neuen Audi A8 gehört das 48-Volt-Bordnetz. Der Unterschied zum normalen Zwölf-Volt-Netz ist, dass mehr Energie für spezielle Funktionen zur Verfügung steht. Die Bremsenergierückgewinnung bringt hier bis zu 12 Kilowatt Leistung. Gespeichert wird diese in einem 48-Volt-Akku. Dieser liefert Strom an alle Verbraucher, von der 12-Volt-Starterbatterie bis zum Radio. So kann der A8 erstens gut mit abgeschaltetem Motor segeln, ohne dass der Komfort eingeschränkt wird. Außerdem wird der Motor von einem starken 48-Volt-Riemengenerator gestartet. So kann der A8 schon bei 22 km/h den Motor abschalten und bei Bedarf sehr schnell wieder starten. Dieses Mildhybridsystem soll bis zu 0,7 Liter Sprit auf 100 Kilometer sparen.
2.) Aktives Fahrwerk
Das 48-Volt-Bordnetz ermöglicht auch etliche Zusatzfeatures, die viel elektrische Energie benötigen. Darunter ist das optionale AI Aktivfahrwerk. Dabei wird die serienmäßige Luftfederung durch eine elektrische Federung ergänzt. An jedem Rad gibt es dafür einen Elektromotor, der je nach Fahrerwunsch und Fahrsituation die Karosserie anheben oder absenken kann. Genutzt wird das zum Beispiel für den Wank- und Nickausgleich, aber auch bei Wellen im Fahrbahnbelag: Eine Kamera erkennt die Erhebung, woraufhin die Karosserie angehoben wird. Über dem Buckel werden die Räder eingezogen, sodass die Karosserie weitgehend ohne Lageänderung über das Hindernis hinweggleitet.
3.) Karosserie-Anhebung bei Seitencrashs
Die Möglichkeit, die Karosserie anzuheben wird auch fürs leichtere Einsteigen genutzt. Nicht ganz so naheliegend: Es hilft auch bei der Abmilderung von Crashs. Droht ein Seitenaufprall, wird die Karosserie auf der entsprechenden Seite um bis zu acht Zentimeter angehoben. Dadurch trifft der Unfallgegner die besonders widerstandsfähigen Seitenschweller, was die Deformation der Fahrgastzelle verringert. Außerdem werden die Insassen von der Aufprallseite weg verlagert – sie kippen zur Seite. Das verringert die Verletzungsschäden.
4.) Elektrische Türschlösser und Ausstiegsassistent
Gerade in Eile vergisst so mancher Autofahrer, vor dem Türöffnen in den Außenspiegel zu gucken – für vorbeifahrende Radfahrer eine große Gefahr. Bei Audis mit Ausstiegsassistent jedoch wird der Fahrer gewarnt, wenn er den Türgriff zieht, obwohl ein Radfahrer (oder auch ein Auto wie hier im Bild gezeigt) von hinten heranrauscht. Da das eher dezente Blinken im Außenspiegelfuß leicht zu übersehen ist, verhindert im A8 ein weiteres System einen Unfall: die elektrischen Türschlösser. Die Türöffner verzögern das Öffnen der Tür um etwa eine Sekunde. In dieser Zeit ist der Radfahrer in der Regel schon vorübergefahren und die Tür kann gefahrlos geöffnet werden, so Audi.
5.) Verbesserte Allradlenkung
Die verbesserte Allradlenkung sorgt bei niedrigem Tempo (unter 60 km/h, im Bild oben) für mehr Wendigkeit – der Wendekreis soll sich durch die gegensinnig eingeschlagenen Hinterräder um etwa einen Meter verkleinern. Das erleichtert das Rangieren. Bei hohem Tempo (im Bild unten) sorgt ein gleichsinniges Einschlagen für höhere Stabilität, zum Beispiel bei Spurwechseln auf der Autobahn oder bei Ausweichmanövern.
6.) Teilautonome Fahrfähigkeiten
Nicht neu, aber immer wieder beeindruckend sind die teilautonomen Fahrfähigkeiten von neueren Audi-Fahrzeugen wie dem A8 (und zuvor schon der A4 und der Q7). Dazu aktiviert man den Abstandstempomaten, stellt ihn zum Beispiel auf der Landstraße auf 105 km/h und schaltet den Spurhalteassistenten an. Dann übernimmt der Audi nicht nur Gas und Bremse, sondern bleibt auch in der Mitte der Spur. Die Besonderheit: Die per Kamera erkannten Tempolimits werden automatisch berücksichtigt. Sogar wenn das Verkehrsschild erst nach einer Kuppe kommt und noch gar nicht sichtbar ist, wird das Tempo reduziert, weil das Navi weiß, was kommt. Vor Kreisverkehren und scharfen Kurven verlangsamt das Auto ebenfalls automatisch und beschleunigt danach wieder. All das funktioniert schon in den meisten Fällen sehr gut, wovon wir uns schon bei mehreren Testfahrten mehrfach überzeugen konnten.
7.) AI Staupilot
Der AI Staupilot des A8 umfasst bereits Funktionen des autonomen Fahrens auf Level 3. Während die meisten Autos nur für ein paar Sekunden oder Minuten autonom fahren, bevor man aufgefordert wird, per Lenkradruckeln kundzutun, dass man noch Herr der Lage ist, tut der A8 mit Staupilot das zeitlich unbegrenzt. Allerdings nur auf Autobahnen und mehrspurigen Kraftfahrstraßen mit Mittelstreifen und bis 60 km/h. Und nur, solange die eingebaute Kamera sieht, dass die Lider des Fahrers offen sind. Und nur bei Kolonnenverkehr. Anders als Level-2-Fahrzeugen kann das Auto auch dann automatisch wieder anfahren, wenn der Stopp über 15 Sekunden gedauert hat. Technisch ist der A8 zu all dem bereit. Doch kommt der AI Staupilot erst auf den Markt, wenn auch die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind.
8.) Manövrierassistent
Der Manövrierassistent hilft beim Rangieren in engen Umgebungen. Er erkennt bewegte und stehende Objekte, die größer als zehn Zentimeter sind, beispielsweise eine Säule im Parkhaus oder ein fahrendes Fahrzeug. Er wirkt drohenden Kollisionen durch warnende Lenkimpulse und selbstständiges Bremsen (bis zum Stillstand) entgegen. Dabei darf das Auto in der Vor- und Rückwärtsfahrt nicht schneller als 10 km/h sein. Zur Erfassung des Umfelds dienen die Ultraschallsensoren und die Umgebungskameras. Falls sie an Bord sind, werden auch die Radarsensoren und der Laserscanner (Lidar) an der Front verwendet.
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