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Nachdem sich die Schwächen des EA 266 zeigten, schwenkte VW zum Frontantrieb um. Möglich wurde es durch den Wechsel an der Führungsspitze. Das Resultat nannte sich EA 276 (rechts) und kam dem späteren Golf bereits näher. An der Entwicklung beteiligt waren auch Ingenieure der Firma NSU, die von Volkswagen 1969 aufgekauft wurde.
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Die Entwicklungsgeschichte des Golf ist beinahe so spannend wie ein Krimi. Mitte der 1960er-Jahre gab der damalige VW-Chef Heinrich Nordhoff den Entwicklungsauftrag für einen Käfer-Nachfolger. Das Resultat war der bei Porsche entwickelte EA 266. Er besaß einen flach bauenden Heckmotor, der aber für viel Hitze im Innenraum und ein diffiziles Fahrverhalten sorgte. Nach dem Tod Nordhoffs im Jahr 1968 wurde das Projekt, an dem auch Ferdinand Piëch beteiligt war, eingestellt. Fast alle Prototypen endeten 1971 unter den Ketten eines Leopard-1-Panzers. Immerhin: Auch das Kriegsgerät war eine Porsche-Entwicklung.
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So zeigte sich der neue Golf im Jahr 1974 der Öffentlichkeit. Die Form stammte größtenteils von Giorgio Giugiaro, wurde in Details aber noch von der hauseigenen VW-Designabteilung überarbeitet. Der Name ,Golf" sollte eigentlich für den Golfstrom stehen, doch schnell bürgerte sich der gleichnamige Sport als Interpretation ein. Geplant war ursprünglich der Name ,Blizzard", doch der Einspruch eines Skiherstellers verhinderte dies. ,Generation Blizzard" würde heute auch etwas komisch klingen.
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Modische Farben, aber karg ausgestattet: Luxuriös wirkt das Cockpit des ersten Golf nicht gerade. Auffällig sind die dünnen Lenkstockhebel und die große Uhr. Auch andere Dinge wie einen Heckscheibenwischer oder sogar Rückfahrleuchten gab es anfangs nur gegen Aufpreis.
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Sportskanone: Trotz Verbots entwickelten VW-Ingenieure einen potenten Golf mit 110 PS. Doch die Angestellten wurden nicht gefeuert, man plante zunächst eine Auflage von 5.000 Golf GTI. Eine Beschleunigung von 9,2 Sekunden auf Tempo 100 machte den Kompakten zum BMW-Schreck und Kassenschlager. Zum Vergleich: Im damaligen Basis-Golf arbeitete ein 1,1-Liter-Benziner mit 50 PS.
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Typisch für den ersten GTI: das geschüsselte Sportlenkrad und der Schaltknauf in Form eines Golfballs. Auch VW hatte sich inzwischen mit der Namensdeutung des Volkes angefreundet.
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Nein, wir haben das Bild nicht verändert: Signalfarben wie dieses schreiende Grün waren 1976 angesagt, als VW den Golf mit Diesel vorstellte. Die nagelnden 50 PS unter der Haube waren zwar lahm, aber dafür sehr haltbar. Anders die Blechhülle des Golf: Sie rostete im Zeitraffer dahin.
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Liebhaber des Käfer Cabrios jaulten betrübt auf, als im Jahr 1980 die Produktion eingestellt wurde. Nachfolger war der ein Jahr zuvor vorgestellte offene Golf. Die Geister schieden sich speziell am Überrollbügel, der dem Wagen den Spitznamen ,Erdbeerkörbchen" einbrachte. Gebaut wurde das Golf Cabrio wie sein Vorgänger bei Karmann.
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Schon 1976 war die erste Golf-Million erreicht. Auch in den USA war der Kompakte aus Wolfsburg beliebt. Dort hörte er allerdings auf den Namen ,Rabbit", zu deutsch ,Kaninchen". Bis heute wird die erste Golf-Generation übrigens in Südafrika als ,Citigolf" verkauft.
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1983 folgt der Golf Nummer zwei. Er legte in Länge und Breite zu, ohne allerdings mit dem Design des Vorgängers zu brechen. Bis heute sieht man die bis 1992 gebauten Zweier-Modelle häufig im Straßenbild.
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An der VW-Aufpreispolitik hatte sich indes nicht viel geändert: Wer fünf Gänge, ein Radio oder einen Drehzahlmesser haben wollte, musste dafür bezahlen.
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Natürlich gab es auch vom Golf II wieder einen GTI. Ab 1985 war als sportliches Spitzenmodell ein 16-Ventiler mit 139 PS erhältlich.
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1991: Deutschland war wieder vereint und VW zeigte die dritte Golf-Generation. Neue breite Scheinwerfer sorgten speziell an der Frontpartie für einen deutlichen Bruch mit dem Vorgänger. Kummer sollte später die Verarbeitung bereiten: Der damalige VW-Chefeinkäufer Lopez hatte zu sehr an der Qualität gespart.
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Deutlich erwachsener wirkte das Armaturenbrett des Golf III. Airbags für Fahrer und Beifahrer waren allerdings erst im Jahr 1995 serienmäßig.
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1993 löste ein neues Cabrio den bereits seit 14 Jahren gebauten Vorgänger ab. Geblieben war der Überrollbügel, welcher zwar die Optik beeinträchtigte, aber dafür mehr Stabilität ermöglichte.
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Jahrelang hatten Golf-Besitzer auf einen Kombi gewartet, die Konkurrenz von Opel und Ford konnte schon länger mit viel Laderaum punkten. 1993 erhörte VW die Bitten der Kunden und schickte erfolgreich den Golf Variant ins Rennen.
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Eine höherwertigere Qualität als sein Vorgänger sollte der Golf IV aufweisen. So hatte es der damalige VW-Chef Piëch gefordert. Sichtbar wurde der hehre Anspruch an den extrem schmalen Fugen der Karosserie.
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Typisches Merkmal aller Golf-Generationen war und ist die breite C-Säule. Beim Vierer-Golf fiel zudem das recht nackt wirkende Heck auf. Das Kennzeichen war nun in den Stoßfänger gewandert.
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Genarbtes Plastik und Softlack unterstrichen im Innenraum den Premium-Anspruch des Golf IV. Auffallend: Das große VW-Logo auf dem Lenkrad.
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Was wie ein Golf IV Cabrio wirkte, war in Wirklichkeit nur ein geschicktes Facelift des offenen Golf III. In dieser Form lief das Cabrio bis Ende 2001 vom Band. Ein neues Golf Cabrio gibt es bis heute nicht.
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Inzwischen auf 4,20 Meter Gesamtlänge angewachsen, stellte VW im Jahr 2003 den Golf V vor. Der Urahn der Baureihe von 1974 maß noch bescheidene 3,70 Meter.
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Auch bei der Generation fünf blieb das hintere Nummernschild im Stoßfänger. Die Heckleuchten reichten in die Kofferraumklappe hinein.
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Das Navigationssystem zeigt es: Immer mehr Technik war mittlerweile in den einstmals so kargen Golf eingezogen. Dennoch blieb das Cockpit übersichtlich und leicht begreifbar.
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23. März 2007: Der 25-millionste Golf rollt vom Band. Damit hat er seinen berühmten Vorgänger längst überholt. Zur Ehrenrettung des Käfers sei aber gesagt, dass er in beinahe unveränderter Form gebaut wurde, während die verschiedenen Golf-Generationen nur noch den Namen gemeinsam haben.
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Ein Golfwagen der besonderen Art: Wer sich im Wolfsburger die Geburt eines Golfs persönlich ansehen möchte, wird in dieser Spezialanfertigung durch die Werkshallen kutschiert.
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Ab Oktober 2008 rollt die sechste Golf-Generation zu den Händlern. Im Design eher eine Evolution, soll der Neue kräftiger und dennoch sparsamer werden. Man kann daher gespannt auf die nächsten 34 Jahre Golf sein.
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