VW Golf GTI (1976)
Trotz Verbots entwickelten VW-Ingenieure Mitte der 1970er-Jahre einen potenten Golf mit 110 PS aus 1,6 Liter Hubraum. Doch die Angestellten wurden nicht gefeuert, man plante zunächst eine Auflage von 5.000 Golf GTI. Eine Beschleunigung von 9,2 Sekunden auf Tempo 100 machte den Kompakten zum BMW-Schreck und Kassenschlager. Der Rennfahrer Hans-Joachim Stuck ist bis heute begeistert: ,Der Motor hat mit seiner Drehfreudigkeit vom ersten Tag an Spaß gemacht."
VW Golf GTI Prototyp (1975)
Schon bevor es ihn offiziell zu kaufen gab, war der GTI 1975 auf der Nürburgring-Nordschleife als Pace-Car im Einsatz. In der ,grünen Hölle" arbeiteten noch Doppelvergaser statt einer elektronischen Einspritzung unter der Haube. Erst durch sie bekam der GTI seinen Namen zu Recht: Die drei Buchstaben stehen für ,Gran Turismo Injection".
VW Golf GTI (1976)
Typisch für den ersten GTI: das geschüsselte Sportlenkrad, Zusatzanzeigen und der Schaltknauf in Form eines Golfballs. Damit hatte sich VW mit der Namensdeutung des Volkes angefreundet, denn eigentlich wollte man beim Golf auf den Golfstrom anspielen.
VW Golf GTI Gruppe 2 (1981)
Auch als Rallyefahrzeug machte der erste GTI Furore: Mit Alfons Stock am Lenkrad gewann VW im Jahr 1981 die deutsche Rallyemeisterschaft. Schnell hatte das Fahrzeug den Spitznamen ,Rheila-Frosch" weg. Er erklärt sich durch die giftgrüne Farbe und die Werbung eines Herstellers von Hustenbonbons ,gegen den Frosch im Hals".
VW Golf GTI Pirelli (1983)
Im Jahr 1981 bekamen alle Gölfe ein Facelift, erkennbar an den großen Rückleuchten. Das GTI-Sondermodell ,Pirelli" erblickte 1983, kurz vor dem Modellwechsel zum Golf II, das Licht der Welt. Bereits seit 1982 wurde im GTI ein 1,8-Liter-Motor mit 112 PS verbaut. Auffälligstes Erkennungsmerkmal sind die 14-Zoll-Felgen von Pirelli im mittlerweile klassischen ,P"-Design.
VW Golf GTI 16V (1985)
Da wir gerade beim 16V-Schild waren: Natürlich durfte der wichtige Hinweis auf die Anzahl der Ventile auch nicht im GTI 16V-Innenraum fehlen, wo er leuchtend rot vor dem Beifahrer prangte.
VW Golf GTD (1984)
Der GTI für Sparfüchse: Die Typbezeichnung GTD gab es schon seit 1982, damals prangte das Selbstzünder-Sportabzeichen noch an der ersten Golf-Generation. Ab 1984 baute Volkswagen den GTD auf Golf-II-Basis. Sein 1,6-Liter-Turbodiesel generierte 70 PS und 133 Newtonmeter. Verglichen mit heutigen TDI-Flitzern muten die Fahrleistungen eher bescheiden an – trotz der sportlichen, vom GTI entlehnten Optik. Von null auf 100 km/h sprintete der GTD in langatmigen 14 Sekunden.
VW Golf GTI G60 (1989)
Ein GTI mit G-Lader: Kurz vor Ende der Golf-II-Ära hielt der VW-eigene Scrollverdichter auch in der Golf-Großserie Einzug. Mit 160 PS erreichte der G60 damals ziemlich sportliche Fahrleistungen: Von null auf 100 ging es in knapp über acht Sekunden, die Vmax lag bei knapp über 220 km/h. 1991 legte VW noch einen drauf und bot den GTI G60 auch mit dem hauseigenen Allradantrieb ,syncro" an.
VW Rallye-Golf (1986)
Im Dezember 1986 feierte Volkswagen Motorsport sein 20jähriges Jubiläum und zugleich den Sieg der Rallye-Weltmeisterschaft in der Gruppe A mit dem Team Kenneth Eriksson und Peter Diekmann. Zur Gruppe A zählen die Fahrzeuge mit einem Gewicht ab 800 Kilogramm. Die 880 Kilogramm leichte und 193 PS starke Rallyeausführung des GTI wurde für die Marken-Weltmeisterschaft von Volkswagen Motorsport in Hannover aufgebaut.
VW Golf ,Pikes Peak" (1986)
Für das knüppelharte Bergrennen am amerikanischen Pikes Peak stellte VW diese doppelt motorisierte Version (ein Motor vorn, einer hinten) auf die Räder. Das gezeigte Exemplar stammt aus dem Jahr 1987 und setzt auf die Kraft von zwei 1,8-Liter-16V-Aggregaten mit je 326 PS, die maximale Gesamtleistung des Wagens lag also bei 652 PS. Der Pikes-Peak-Golf konnte wahlweise per Front-, Heck- oder Allradantrieb bewegt werden und übertrug seine Kraft mittels 225er-Breitreifen auf die Schotterpiste.
VW Rallye Golf (1989)
Die auf 5.000 Stück limitierte Sonderserie war schon zu ihrem Marktstart bei den VW-Fans umstritten. Die per Kotflügelverbreiterung grotesk aufgepusteten Backen wirkten selbst in den Tuning-verrückten 1980er-Jahren leicht übertrieben, und die eckigen Scheinwerfer erinnerten frappant an den spießigen Jetta. Der 160-PS-Motor stammte aus dem GTI G60, allerdings wartete der Breit-Golf mit Allradantrieb auf.
VW Rallye Golf (1989)
Die limitierte Sonderserie sollte der Homologation für sportliche Zwecke dienen. Die VW Motorsport-Abteilung setzte den Rallye-Golf seinem Namen entsprechend auf unbefestigten Pisten ein.
VW Golf GTI "20 Jahre GTI" (1996)
Natürlich gab es auch vom dritten Golf eine GTI-Version, erstmals allerdings verbaute VW in den heißesten aller Gölfe auf Wunsch auch einen Turbo-Diesel mit 110 PS. Die Fans waren geteilter Meinung, ob ein GTI mit Diesel überhaupt noch ein GTI sei. Erhältlich war der Selbstzünder im 1996 vorgestellten Jubiläums-Modell ,20 Jahre GTI". Bei den Benzinmotoren konnten sich Sportsfreunde zwischen dem Zweiliteraggregat mit 115 und dem 16-Ventiler mit 150 PS entscheiden.
VW Golf GTI (1997)
Ab 1997 rollte die vierte Auflage des Golf zu den Händlern. Der GTI war beim ,Vierer" endgültig zur Ausstattungsvariante verkommen. Von außen fast nicht von normalen Gölfen zu unterscheiden, war unter der Haube oft tote Hose: Der 1,8-Liter-Turbo mit 150 PS hatte schwer mit dem inzwischen auf fast 1,3 Tonnen angewachsenen Leergewicht zu kämpfen. Absoluter Tiefpunkt war der Diesel-GTI mit 1,9-TDI-Motor, der schmale 115 PS aufbot.
VW Golf GTI Need for Speed (2004)
Quasi von Beginn an war der GTI ein beliebtes Tuningobjekt. Dieses Modell der vierten Generation entstand zu Promotionszwecken für das Computerspiel ,Need for Speed". Dort steht ein solcher Golf zur Auswahl. Vom digitalen Vorbild entstand ein echter GTI, hoch getunt, und ausgerüstet mit drei Sony Playstation-2-Spielkonsolen.
VW Golf GTI 1.8T (1999)
Die ganz harten GTI-Fans lieben ihr Auto abgöttisch und investieren Unsummen an Zeit und Geld für den fahrbaren Untersatz. So auch der Österreicher Bernd Karlinger, der seinem ,Baby" unter anderem die in der Szene beliebten Scherentüren, auch ,Lambo Doors" genannt, verpasst hat.
VW Golf GTI (2005)
Mit der fünften GTI-Auflage besann sich VW auf alte Traditionen. Mit einem modifizierten Kühlergrill und eigenen Alufelgen unterschied sich der neue GTI klar vom Rest der Palette. Als Antrieb kam ein Turbo-Direkteinspritzer mit 200 PS zum Einsatz, der wahlweise auch mit dem Direktschaltgetriebe DSG ausgerüstet werden konnte.
VW Golf GTI ,Gumball GTI" (2005)
Exaltierter GTI: Den in Leichtbauweise gefertigte Prototyp ,Gumball GTI" kennzeichnet eine auffällige Lackierung und ein auf Rennsport getrimmter Innenraum mit eng anliegenden Schalensitzen und Verstrebungen. Gefahren wurde dieses Fahrzeug bei der umstrittenen Reichen-Rallye ,Gumball 3000" im Mai 2005 von dem japanischen Modedesigner Mark Eley Kishimoto.
VW Golf GTI Performance (2008)
Jedes Jahr treffen sich im Mai die Fans aufgemotzter VW am österreichischen Wörthersee. Im Jahr 2008 zeigte VW einen getunten GTI als Studie. Der GTI Performance mit seinen Scherentüren war von Auszubildenden angefertigt worden.
VW Golf GTI W12-650 (2007)
Im Jahr 2007 präsentierte VW einen echten Monster-Golf am Wörthersee. Die Bezeichnung W12-650 deutet auf die Motorisierung hin: Das Showcar wurde von einem W12-Biturbo-Motor mit satten sechs Liter Hubraum befeuert. Das Monsteraggregat stammt ursprünglich aus dem Bentley Continental GT und wurde als Mittelmotor in den GTI implantiert, wo es die Hinterräder antreibt. Der Prototyp ging zwar nicht in Serie, ist aber voll fahrtüchtig. Einen gefühlvollen Gasfuß vorausgesetzt, soll das weiße Tier in 3,7 Sekunden die 100-km/h-Schallmauer knacken und maximal 325 Sachen schnell rennen.
VW Golf GTI Concept (2008)
Sogar VW-Chef Martin Winterkorn outet sich als GTI-Fan. Das Bild entstand auf dem Pariser Autosalon im Herbst 2008, wo VW eine sehr seriennahe Studie der sechsten GTI-Generation enthüllte.
VW Golf GTI (2009)
Im Frühjahr 2009 ist es endlich soweit, die neueste Auflage des Golf GTI steht bei den Händlern. Neben einer Leistungsspritze von zehn auf jetzt 210 PS gibt es jetzt eine elektronische Quersperre namens XDS. Der Preis für den dreitürigen GTI beträgt 26.650 Euro.
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