Pagani: Schon der Name klingt wie Musik. Vielleicht ist es die phonetische Ähnlichkeit zum Namen des Geigenvirtuosen und Komponisten Niccolò Paganini, der in einem wunderschönen italienischen Klang schwingt und kribbelnd Vorfreude auf einen Sportwagen der Extraklasse macht.
Schärfe eines Keils
Diese Vorfreude ist berechtigt: Der Zonda Roadster F strahlt die gleiche Erotik aus wie ein Damenschuh, die selbe Eleganz wie eine Concorde mit abgesenkter Nase und die Schärfe eines Keils, der geschaffen scheint, Luft im spitzen Winkel zu zerschneiden. Mit zwei Worten ausgedrückt: Ein Supersportwagen.
Das Heck verrät die Rakete
Vorn blinzelt der offene Zonda F iltisartig aus seinen Scheinwerferäuglein. Der Spoiler wirkt wie ein unwahrscheinlich böser, zusammengekniffener Mund. Am Heck gibt es einen sehr eindeutigen Hinweis, dass dieses Auto wirklich eine Rakete ist. Zugegeben: Vier Endrohre sind nichts Außergewöhnliches bei einem Sportwagen. Die Art und Weise allerdings, wie sie Pagani an seinem Wagen angeordnet hat, ist mehr als außergewöhnlich. Genau in der Mitte des Hinterteils strecken sie sich wie die Augen eines Würfels dem Betrachter entgegen. Die Konstruktion erinnert an das Space Shuttle. Ich wundere mich später beinahe, dass kein Feuerstrahl aus dem Rohrring düst. Die Außenhaut unserer Testwagens besteht aus schwarz-flimmerndem Sicht-Karbon und einer Schicht Klarlack. Witzig: Die Spiegel mit ihren dünnen Stielen ähneln den Fühlern der Biene Maja.
Lounge aus den 60er Jahren
Wenn das Auto von außen bereits aussieht wie direkt vom Designer-Zeichenbrett gefahren, ist der Innenraum ein optischer Genuss der besonderen Art. Das Interieur erinnert an eine Lounge aus den 1960er-Jahren. Rot gestepptes Leder vereint sich mit Sicht-Karbon und Aluminium zu einem Ambiente der Extraklasse. Holzapplikationen gibt es nur sehr wenige: am Handbremshebel, dem Schaltknauf und am unten flachen Lenkrad. Wie U-Boot-Periskope schauen Lüftungsrohre neugierig aus dem Armaturenbrett und verraten damit die Detailverliebtheit Paganis.
Einsteigen üben
Diesen Superwagen zu erobern, sollte man üben: Ich muss über eine breite Schwellerkante steigen und mich tief nach unten fallen lassen. Ein bisschen froh bin ich schon, dass das Wetter zum Offenfahren einlädt, damit kann ich den Scheibenrahmen als Geländer nutzen. Halb zog er ihn, halb sank er hin: Der Fahrersitz belohnt für die Mühe, ich sitze wie eingegossen und weiß in diesem Moment nicht, dass ich das im nächsten Augenblick völlig vergessen habe. Das Leerlauf-Donnergrollen des Zwölfzylinder-Saugers, der mir im Genick zu sitzen scheint, treibt mir ein breites Grinsen ins Gesicht. Die 7,3-Liter-Maschine kommt übrigens von Mercedes-AMG und leistet in der von uns getesteten Clubsportversion 650 PS.
Bissiger Vortrieb
Was nach Gangeinlegen-Kupplungkommenlassen-und-Gasgeben passiert, ist derart bissig, dass ich froh bin über den straffen Sitz und die Möglichkeit, mich am Lenkrad festzuklammern. Brutal zieht der Zonda an der Leine, und brüllt dabei in einem tiefen Bass, dass es mir eiskalt den Rücken herunterläuft. Die Landschaft scheint ein einziger Strich zu werden. Nur den Augenblick von 3,6 Sekunden braucht der Tacho, um Tempo 100 zu zeigen. Nach 9,8 Sekunden ist Tempo 200 erreicht, seinen Top-Speed erreicht der Zonda bei über 345 km/h.
Saugend um Kurven
Die Spitze interessiert mich weniger, nach dem ich das Kurvenpotenzial ausgekostet habe: Nahezu saugend lässt sich der Hecktriebler um die Ecke bringen und das mit atemberaubenden Geschwindigkeiten. Dank der super-direkten Lenkung ist ein exaktes Handling möglich. Die straffe, aber knackige Sechsgangbox verleitet zum Griff nach dem Hebel. Der Griff nach dem Portemonnaie geht nicht so schnell: Der Zonda Roadster F kostet um die 650.000 Euro – Individualisierungsmöglichkeiten noch nicht mit eingerechnet.
(hd)
Schärfe eines Keils
Diese Vorfreude ist berechtigt: Der Zonda Roadster F strahlt die gleiche Erotik aus wie ein Damenschuh, die selbe Eleganz wie eine Concorde mit abgesenkter Nase und die Schärfe eines Keils, der geschaffen scheint, Luft im spitzen Winkel zu zerschneiden. Mit zwei Worten ausgedrückt: Ein Supersportwagen.
Das Heck verrät die Rakete
Vorn blinzelt der offene Zonda F iltisartig aus seinen Scheinwerferäuglein. Der Spoiler wirkt wie ein unwahrscheinlich böser, zusammengekniffener Mund. Am Heck gibt es einen sehr eindeutigen Hinweis, dass dieses Auto wirklich eine Rakete ist. Zugegeben: Vier Endrohre sind nichts Außergewöhnliches bei einem Sportwagen. Die Art und Weise allerdings, wie sie Pagani an seinem Wagen angeordnet hat, ist mehr als außergewöhnlich. Genau in der Mitte des Hinterteils strecken sie sich wie die Augen eines Würfels dem Betrachter entgegen. Die Konstruktion erinnert an das Space Shuttle. Ich wundere mich später beinahe, dass kein Feuerstrahl aus dem Rohrring düst. Die Außenhaut unserer Testwagens besteht aus schwarz-flimmerndem Sicht-Karbon und einer Schicht Klarlack. Witzig: Die Spiegel mit ihren dünnen Stielen ähneln den Fühlern der Biene Maja.
Lounge aus den 60er Jahren
Wenn das Auto von außen bereits aussieht wie direkt vom Designer-Zeichenbrett gefahren, ist der Innenraum ein optischer Genuss der besonderen Art. Das Interieur erinnert an eine Lounge aus den 1960er-Jahren. Rot gestepptes Leder vereint sich mit Sicht-Karbon und Aluminium zu einem Ambiente der Extraklasse. Holzapplikationen gibt es nur sehr wenige: am Handbremshebel, dem Schaltknauf und am unten flachen Lenkrad. Wie U-Boot-Periskope schauen Lüftungsrohre neugierig aus dem Armaturenbrett und verraten damit die Detailverliebtheit Paganis.
Einsteigen üben
Diesen Superwagen zu erobern, sollte man üben: Ich muss über eine breite Schwellerkante steigen und mich tief nach unten fallen lassen. Ein bisschen froh bin ich schon, dass das Wetter zum Offenfahren einlädt, damit kann ich den Scheibenrahmen als Geländer nutzen. Halb zog er ihn, halb sank er hin: Der Fahrersitz belohnt für die Mühe, ich sitze wie eingegossen und weiß in diesem Moment nicht, dass ich das im nächsten Augenblick völlig vergessen habe. Das Leerlauf-Donnergrollen des Zwölfzylinder-Saugers, der mir im Genick zu sitzen scheint, treibt mir ein breites Grinsen ins Gesicht. Die 7,3-Liter-Maschine kommt übrigens von Mercedes-AMG und leistet in der von uns getesteten Clubsportversion 650 PS.
Bissiger Vortrieb
Was nach Gangeinlegen-Kupplungkommenlassen-und-Gasgeben passiert, ist derart bissig, dass ich froh bin über den straffen Sitz und die Möglichkeit, mich am Lenkrad festzuklammern. Brutal zieht der Zonda an der Leine, und brüllt dabei in einem tiefen Bass, dass es mir eiskalt den Rücken herunterläuft. Die Landschaft scheint ein einziger Strich zu werden. Nur den Augenblick von 3,6 Sekunden braucht der Tacho, um Tempo 100 zu zeigen. Nach 9,8 Sekunden ist Tempo 200 erreicht, seinen Top-Speed erreicht der Zonda bei über 345 km/h.
Saugend um Kurven
Die Spitze interessiert mich weniger, nach dem ich das Kurvenpotenzial ausgekostet habe: Nahezu saugend lässt sich der Hecktriebler um die Ecke bringen und das mit atemberaubenden Geschwindigkeiten. Dank der super-direkten Lenkung ist ein exaktes Handling möglich. Die straffe, aber knackige Sechsgangbox verleitet zum Griff nach dem Hebel. Der Griff nach dem Portemonnaie geht nicht so schnell: Der Zonda Roadster F kostet um die 650.000 Euro – Individualisierungsmöglichkeiten noch nicht mit eingerechnet.
(hd)
Datenblatt
Motor und Antrieb | |
Motorart | V-Benzinmotor |
Zylinder | 12 |
Ventile | 4 |
Hubraum in ccm | 7.291 |
Leistung in PS | 650 |
Leistung in kW | 478 |
bei U/min | 4.000 |
Drehmoment in Nm | 760 |
Antrieb | Heckantrieb |
Gänge | 6 |
Getriebe | Schaltgetriebe |
Fahrwerk | |
Bremsen vorn | Scheiben, innenbelüftet |
Bremsen hinten | Scheiben, innenbelüftet |
Lenkung | Zahnstange |
Maße und Gewichte | |
Länge in mm | 4.435 |
Breite in mm | 2.055 |
Höhe in mm | 1.141 |
Radstand in mm | 2.730 |
Leergewicht in kg | 1.230 |
Fahrleistungen / Verbrauch | |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | über 345 |
Beschleunigung 0-100 km/h in Sekunden | 3,6 |
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km | 18,5 |