Sagen wir mal so: Ein- bis allerhöchstens zweisitzige Motoren mit etwas Rahmen außen herum, im Fachjargon auch als Track Tools bezeichnet, sind wohl nicht unbedingt ein Segment, dass in den kommenden Jahren unkontrolliertes Wachstum erwarten darf. Außerdem tummeln sich in diesem winzigen Becken bereits diverse etablierte Hersteller wie BAC, Ariel, KTM, Radical oder Caterham. Die Nische ist also sehr klein und sehr gut besetzt. Grauenhafte Voraussetzungen für neue Mitbewerber möchte man meinen. Und doch gibt es immer wieder neue Vorstöße.

Der neueste kommt von Vandal Cars aus den USA. Deren erstes Ultraleicht-Spielzeug, optisch irgendwo zwischen Formel 1, LMP1 und Sci-Fi-Zeichentrick heißt schlicht "One" und wirbt mit einem Leistungsgewicht von 1.000 PS pro Tonne, was in etwa dem eines Formel-1-Autos entspricht.

Vandal konnte für die Entwicklung des One Ingenieure gewinnen, die bereits bei McLaren, Lotus, Lola und Mazda gearbeitet haben. Herausgekommen ist ein Hardcore-Rennwagen, dessen Carbon-Karosse sich über ein Carbon-Monocoque spannt. So viel Carbon schreit nach Leichtigkeit und tatsächlich soll das Auto lediglich 555 Kilo wiegen. Für den Antrieb sorgt der ursprünglich 310 PS starke 2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder aus dem Honda Civic Type R. Auch im Ariel Atom 4 findet man diese Maschine. Dort leistet sie 320 PS, im Vandal One sind es 340. Sollte das nicht reichen, bietet man auch noch eine R-Variante an, die 560 PS bei sicher recht lauten 9.000 U/min leisten soll. Wie man die immerhin 220 Extra-Pferden aus dem Honda-Aggregat quetscht, wird leider nicht verraten.  

Die Kraftübertragung erfolgt per sequentiellem Sechsganggetriebe von Sadev. Das Fahrwerkssetup mit Pushrod-Aufhängung vorne und hinten ist von der Formel 1 abgeleitet. Es gibt einstellbare Renndämpfer und Stabilisatoren. Die Bremse besteht aus Vierkolben-Aluminium-Sätteln und belüfteten Scheiben. Die Bremskraft soll 2 G betragen. Vorne gibt es 10x18 Zoll große Räder mit 265er-Reifen, hinten kommen 12x18 Zoll-Felgen mit 325er-Schlappen zum Einsatz. Vandal verspricht bis zu 800 Kilo Abtrieb.

Wenig überraschend ist dieses Hardcore-Gerät ausschließlich für die Nutzung auf abgesperrten Strecken vorgesehen. Genau dafür will Vandal auch ein Cloud-basiertes Telemetrie-System liefern, das unter anderem Motor- und Chassis-Daten in Echtzeit anzeigt. Außerdem verweist der Hersteller auf das "weltweit erste Fern-Fahrer-Coaching-Programm", das per App funktionieren soll. 

Die Preise für den Vandal One starten bei 119.700 US-Dollar vor Steuern, was derzeit etwa 106.000 Euro plus Abgaben entspricht. Für eine Anzahlung von 1.000 US-Dollar kann man seinen Namen auf die Warteliste setzen lassen. Offizielle Service- und Setup-Zentren will man im Laufe des Jahres 2019 sowohl in den USA als auch in Europa und dem Mittleren Osten aufbauen. Die ersten Fahrzeuge sollen ebenfalls noch dieses Jahr ausgeliefert werden. 

Bildergalerie: Vandal One