Während Bundes-Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) im Kampf um Wählerstimmen mit einer Restlaufzeit-Verkürzung für Atomkraftwerke liebäugelt, bahnt sich heimlich still und leise für die Kernenergie der totale Durchbruch an. Bill Gates hat auf einer Pressekonferenz ein Atomauto angekündigt, das kurz vor der Prototypen-Reife steht. Mit Reaktor ausgerüstete Fahrzeuge können durchaus eine Reichweite von mehreren tausend Kilometern haben, vorausgesetzt es ist genug vom strahlenden Brennstoff an Bord.
Alte Träume vor der Verwirklichung
Die Idee des atombetriebenen Autos ist alles andere als neu: 1957 wurde ein Modell des Kernkraft-Wagens Studebaker-Packard Astral vorgestellt. Dieser sollte sich sogar mit einem Energie-Schild wie das Raumschiff Enterprise vor Beschädigungen schützen können. 1958 glänzte Ford mit dem Konzeptauto ,Nucleon", welches es aber nur zu einem 3:8-Modell schaffte. Der zwischen den Hinterrädern des Nucleon platzierte Reaktor sollte mit Uran betrieben werden. Eine Treibstoff-Füllung hätte den Wagen rund 8.000 Kilometer weit bringen sollen. Im gleichen Jahr zog die Atommacht Frankreich nach: Simca stellte den ,Fulgur", zu deutsch ,Blitz", vor. Auch dieses angeblich bis zu 150 km/h schnelle Atom-Fahrzeug wurde nie gebaut. 1962 holte Ford nochmal aus: Der Seattle-ite XXI sollte mit 340-Kernkraft-PS vorankommen. Dieser spektakuläre Glasflügeltür-Wagen blieb ebenfalls eine Fiktion. Zudem standen angeblich die Russen kurz davor, einen Lkw mit Atomantrieb auszurüsten. Mobile Atomreaktoren sind ohnehin schon seit langem in Schiffen und U-Booten unterwegs. Und jetzt kommt, dank Microsoft-Mitbegründer Bill Gates, die strahlende Energie direkt ins private Familien-Auto.
Japan hilft mit
Die Japaner sind auch hier wieder bei der Entwicklung alternativer Antriebe mit dabei: Der Elektronik-Riese Toshiba will voraussichtlich bei der Konzeption des Haushalts-Atomreaktors mit dem Energie-Unternehmen TerraPower zusammenarbeiten. TerraPower gehört wiederum Bill Gates. Der in Aussicht gestellte kleine Reaktor soll bis zu 100 Jahre lang CO2-frei Energie liefern – was für manch einen wie die Lösung aller automobilen Energie-Probleme erscheinen mag.
Meinungen gespalten
Während Bill Gates' Ankündigung von der Entwicklung seines privaten Minikraftwerks bisher ungewöhnlich kritiklos hingenommen wurde, schlägt die Ankündigung eines Atom-Autos hohe Wellen. Die meisten Automobilkonzerne halten sich noch bedeckt, wobei schon Erlkönige gesichtet wurden, die auf ein Kernantriebs-Layout schließen lassen. Selbst kleine Autos bleiben anscheinend nicht von der Strahlen-Kraft verschont: So wird gerüchteweise der erdgasbetriebene Fiat Panda Panda Natural Power Panda Panda zu einem Fiat Panda Panda Atomic Power Panda Panda umgerüstet. Den dafür notwendigen verstärkten Hinterradantrieb liefert wohl Chrysler zu. Bei einigen Herstellern wird man das FlexFuel-Konzept weiter verfolgen: Künftige Modelle sollen sich bivalent sowohl mit Plutonium als auch mit Uran betreiben lassen. Greenpeace und die Grünen sind von dieser Entwicklung naturgemäß entsetzt, die FDP begrüßt diesen Schritt ausdrücklich. ,Ich sehe im Moment keine Alternative zu atomgetriebenen Autos", so Bundes-Wirtschaftsminister Heiner Schwägerle.
Nicht alle machen mit
Der Automobilklub ADAC hat sich noch nicht zu diesem heiklen Thema geäußert. Aber die Energiekonzerne scheinen sauer zu sein, hoffen sie doch auf einen immensen Absatz von Kilowattstunden wegen der sich langsam vermehrenden Elektroautos. Gerade bei den Energiemonopolisten verweist man auf die Gefährlichkeit von nuklearen Brennelementen. ,Plutonium ist eines der giftigsten Materialien der Welt und nur wir können die absolute Sicherheit beim Umgang mit solchen Materialien garantieren", so Walter Amperrauf vom Verband deutscher Energieerzeuger. Und auch ein kleiner britischer Hersteller meldet sich zu Wort: Ariel baut mit dem ,Atom" einen extrem leichten Straßenflitzer mit Verbrennungsmotor. Die Briten weisen darauf hin, ,dass für uns so ein Antrieb nicht in Frage kommt. Was macht denn das für einen Eindruck, wenn sich eines unserer Modelle bei einem Crash in einem Atompilz auflöst."
Alte Träume vor der Verwirklichung
Die Idee des atombetriebenen Autos ist alles andere als neu: 1957 wurde ein Modell des Kernkraft-Wagens Studebaker-Packard Astral vorgestellt. Dieser sollte sich sogar mit einem Energie-Schild wie das Raumschiff Enterprise vor Beschädigungen schützen können. 1958 glänzte Ford mit dem Konzeptauto ,Nucleon", welches es aber nur zu einem 3:8-Modell schaffte. Der zwischen den Hinterrädern des Nucleon platzierte Reaktor sollte mit Uran betrieben werden. Eine Treibstoff-Füllung hätte den Wagen rund 8.000 Kilometer weit bringen sollen. Im gleichen Jahr zog die Atommacht Frankreich nach: Simca stellte den ,Fulgur", zu deutsch ,Blitz", vor. Auch dieses angeblich bis zu 150 km/h schnelle Atom-Fahrzeug wurde nie gebaut. 1962 holte Ford nochmal aus: Der Seattle-ite XXI sollte mit 340-Kernkraft-PS vorankommen. Dieser spektakuläre Glasflügeltür-Wagen blieb ebenfalls eine Fiktion. Zudem standen angeblich die Russen kurz davor, einen Lkw mit Atomantrieb auszurüsten. Mobile Atomreaktoren sind ohnehin schon seit langem in Schiffen und U-Booten unterwegs. Und jetzt kommt, dank Microsoft-Mitbegründer Bill Gates, die strahlende Energie direkt ins private Familien-Auto.
Japan hilft mit
Die Japaner sind auch hier wieder bei der Entwicklung alternativer Antriebe mit dabei: Der Elektronik-Riese Toshiba will voraussichtlich bei der Konzeption des Haushalts-Atomreaktors mit dem Energie-Unternehmen TerraPower zusammenarbeiten. TerraPower gehört wiederum Bill Gates. Der in Aussicht gestellte kleine Reaktor soll bis zu 100 Jahre lang CO2-frei Energie liefern – was für manch einen wie die Lösung aller automobilen Energie-Probleme erscheinen mag.
Meinungen gespalten
Während Bill Gates' Ankündigung von der Entwicklung seines privaten Minikraftwerks bisher ungewöhnlich kritiklos hingenommen wurde, schlägt die Ankündigung eines Atom-Autos hohe Wellen. Die meisten Automobilkonzerne halten sich noch bedeckt, wobei schon Erlkönige gesichtet wurden, die auf ein Kernantriebs-Layout schließen lassen. Selbst kleine Autos bleiben anscheinend nicht von der Strahlen-Kraft verschont: So wird gerüchteweise der erdgasbetriebene Fiat Panda Panda Natural Power Panda Panda zu einem Fiat Panda Panda Atomic Power Panda Panda umgerüstet. Den dafür notwendigen verstärkten Hinterradantrieb liefert wohl Chrysler zu. Bei einigen Herstellern wird man das FlexFuel-Konzept weiter verfolgen: Künftige Modelle sollen sich bivalent sowohl mit Plutonium als auch mit Uran betreiben lassen. Greenpeace und die Grünen sind von dieser Entwicklung naturgemäß entsetzt, die FDP begrüßt diesen Schritt ausdrücklich. ,Ich sehe im Moment keine Alternative zu atomgetriebenen Autos", so Bundes-Wirtschaftsminister Heiner Schwägerle.
Nicht alle machen mit
Der Automobilklub ADAC hat sich noch nicht zu diesem heiklen Thema geäußert. Aber die Energiekonzerne scheinen sauer zu sein, hoffen sie doch auf einen immensen Absatz von Kilowattstunden wegen der sich langsam vermehrenden Elektroautos. Gerade bei den Energiemonopolisten verweist man auf die Gefährlichkeit von nuklearen Brennelementen. ,Plutonium ist eines der giftigsten Materialien der Welt und nur wir können die absolute Sicherheit beim Umgang mit solchen Materialien garantieren", so Walter Amperrauf vom Verband deutscher Energieerzeuger. Und auch ein kleiner britischer Hersteller meldet sich zu Wort: Ariel baut mit dem ,Atom" einen extrem leichten Straßenflitzer mit Verbrennungsmotor. Die Briten weisen darauf hin, ,dass für uns so ein Antrieb nicht in Frage kommt. Was macht denn das für einen Eindruck, wenn sich eines unserer Modelle bei einem Crash in einem Atompilz auflöst."