In den vergangenen Monaten wurden bereits Stück für Stück zahlreiche Informationen zum Focus RS bekannt, jetzt lüftet Ford auch die letzten Geheimnisse. Das sportliche Topmodell kommt im Frühjahr 2009 zu den Händlern – zu Preisen ab 33.900 Euro. Interessenten sollten ihre Kaufentscheidung dann jedoch zügig treffen: Denn die Stückzahl wird limitiert, für den deutschen Markt sind nur 1.000 Exemplare vorgesehen. Seit einigen Tagen laufen übrigens die ersten Exemplare im Ford-Werk in Saarlouis vom Band. Laut Ford wird dort derzeit jeder fünfzigste Focus als RS aufgebaut.

Motor mit Leistungsdruck
Unter der Haube des Focus RS arbeitet eine leistungsgesteigerte Version des 2,5-Liter-Fünfzylinders mit Turbo aus dem Focus ST. Im RS leistet der aufgeladene Motor 305 PS, das maximale Drehmoment liegt bei 410 Newtonmeter. Erzielt wurde das Leistungsplus von 80 PS durch Feintuning. So hat Ford den Zylinderkopf im Detail überarbeitet, ebenso das Ansaug- und Auspuffsystem. Neu ausgelegt wurden die Steuerzeiten der beiden oben liegenden Nockenwellen.

Neue Vorderachse
Die Ford-Entwickler legten besonderen Wert auf eine gute Traktion. Zwar wurde hierfür auch ein Allradantrieb in Betracht gezogen, allerdings wollte man das daraus resultierende Mehrgewicht vermeiden. Aus diesem Grund bleibt der Focus RS ein Fronttriebler. Um dennoch ein sportliches und sicheres Fahrverhalten zu erreichen, besitzt der RS eine so genannte ,Revo"-Vorderachse, die in Zusammenarbeit mit dem Ford-Forschungszentrum in Aachen neu entwickelt wurde und ein Vorderachssperrdifferenzial. Das von der britischen Firma Quaife beigesteuerte Teil soll dafür sorgen, dass der Focus RS seine gewaltige Kraft auch aus engen Kehren zuverlässig auf den Boden bringt. Trotz dieses potenziell problematischen Setups verspricht Ford, dass sich die Antriebseinflüsse in der Lenkung in engen Grenzen halten sollen. Gerade dieser Punkt gehörte zu den wenigen Schwächen des ersten Focus RS. Das Resultat der Mühe: Laut Ford beschleunigt der stärkste Serien-Focus aller Zeiten in 5,9 Sekunden auf Tempo 100. Schluss mit Vortrieb ist – trotz des großen Frontsplitters, des riesigen Heckflügels und des aerodynamisch wirksamen Diffusors – erst bei 263 km/h.

Vergrößerte Bremsanlage
Für die Sicherheit sorgt eine üppiger dimensionierte Bremsanlage. Bei den Vorderrädern kommen innen belüftete Scheiben mit 336 Millimeter Durchmesser zum Einsatz, hinten sind es 300-Millimeter-Scheiben. 19 Zoll große Leichtmetallräder mit 235er-Bereifung gewähren einen freien Blick auf die Bremssättel.

Großes Flügelwerk am Heck
Das Karosseriedesign des RS orientiert sich am Focus WRC, mit dem der Autohersteller zwei Markentitel in der Rallye-WM erringen konnte. Markantestes Erkennungsmerkmal ist ein zweiteiliger Heckspoiler oberhalb des hinteren Fensters. Die Heckansicht des kompakten Sportlers wird außerdem durch einen Diffusor, den so genannten Venturi-Tunnel, geprägt. Größer dimensionierte Radhäuser bieten der üppigeren Serienbereifung Platz und erlauben eine verbreiterte Spur. Mit einem RS-Emblem wurden die dreieckigen Lüftungsöffnungen hinter den vorderen Radkästen versehen. Nicht nur zu Showzwecken befinden sich in der Motorhaube zwei Lüftungsschlitze, sie dienen der Kühlung des Triebwerks. Im neu gestalteten vorderen Stoßfänger des Focus RS finden sich verchromte Xenon-Scheinwerfer in mattschwarzen Gehäusen.

Auch in knalligem Grün verfügbar
Drei Metallic-Lackierungen stehen zur Wahl, darunter die klassische RS-Farbe Dunkelblau und ein knalliges Kermit-Grün. Dieses soll an frühere RS-Modelle erinnern. Zahlreiche in glänzendem schwarzen Klavierlack gehaltene Karosserieteile setzen einen Kontrast zur Außenfarbe. Hierzu gehören unter anderem eine Zierleiste am vorderen Rand der Motorhaube und die Gehäuse der Außenspiegel.

Sportlichkeit im Innenraum
Im Interieur setzt sich die sportliche Ausrichtung fort, allerdings nicht so auffällig wie außen. So gibt es eng geschnittene Recaro-Schalensitze, die bei sportlicher Kurvenfahrt für guten Seitenhalt sorgen sollen. Das Cockpit schmückt sich mit Details aus gebürstetem Aluminium sowie Teilen in Kohlefaser- und Metalloptik. Drei oberhalb der Mittelkonsole positionierte und auf den Fahrer ausgerichtete Zusatzinstrumente komplettieren die sportliche Anmutung des Innenraums.

Fast 40-jährige RS-Geschichte
Mit dem Super-Focus belebt Ford auch das Kürzel RS wieder. Bereits im Jahr 1970 bekam die erste Generation des Escort mit dem RS 1600 eine besonders leistungsstarke Version zur Seite gestellt. Bekannt wurde ebenso der Gruppe-B-Rallyeflitzer RS 200 aus dem Jahr 1983.

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