Die ersten Gerüchte über ein neues Chevrolet-Modell, das gegen den Ford Mustang antreten sollte, kamen im April 1965 auf, also vor ziemlich genau 50 Jahren. Im Herbst 1966 kam das Auto unter dem Namen Camaro auf den Markt. Nun steht die sechste Generation des Muscle Cars in den Startlöchern.

Jetzt auch mit Zweiliter-Vierzylinder
In Deutschland ist der Chevrolet Camaro bisher ausschließlich mit einem V8 verfügbar, in den USA gibt es zudem noch einen V6. In der neuen Version kommt noch ein Vierzylinder zum Motorenzoo hinzu – genau wie beim Erzkonkurrenten Mustang. Im Camaro ist der Vierzylinder aber keine Premiere, sowas gab es auch schon in der dritten Generation. Der neue 2,0-Liter-Turbobenziner liefert 279 PS und ist damit etwas schwächer als der Basismotor des Mustang mit seinen 317 PS. Der Vierzylinder-Camaro sprintet in weniger als sechs Sekunden auf 100. Zweite Aggregateoption ist ein neuer 3,6-Liter-V6-Sauger mit 340 PS. Direkteinspritzung, variable Ventilsteuerzeiten und erstmals auch eine Zylinderabschaltung sparen Sprit und fördern die Performance.

461 PS starker Achtzylinder
Bei der dritten Variante überflügelt der Camaro den Mustang. Der Camaro SS wird vom 6,2-Liter-V8 angetrieben, der in der Corvette Stingray eingeführt wurde. Er bietet hier 461 PS – der entsprechende Mustang hat nur 421 PS. Wie der Sechszylinder verfügt auch der Achtzylinder über eine Direkteinspritzung, variable Ventilzeiten und in der Automatikversion auch über eine Zylinderabschaltung. In allen Camaro werden eine Sechsgang-Schaltung und eine Achtgang-Automatik mit Schaltwippen angeboten.

Vierzylinder-Sound wird aufgepäppelt
Der Camaro mit Zweiliter-Turbo besitzt serienmäßig eine Lärmbekämpfung mithilfe von Interferenz. Den gewünschten Motorsound verstärkt das optionale Bose-Audiosystem. Beim V6- und V8-Modell wird das Aufpäppeln des Motorklangs von einem mechanischen System übernommen, das den Sound vom Motorraum in den Innenraum weiterleitet. V6- und V8 werden auf Wunsch mit einem klappengesteuerten Auspuff ausgestattet. Hier kann der Fahrer zwischen einem leisen und einem lauten Modus wählen.

Leicht geschrumpft
Der Wagen basiert nun auf der Alpha-Plattform von General Motors, auf der auch der Cadillac ATS beruht. Aber etwa 70 Prozent der Grundkomponenten werden nur beim Camaro verwendet. Das Leergewicht wurde um 90 Kilo verringert. Das wurde durch Leichtbaumaterialien möglich, doch der Camaro schrumpfte auch in allen drei Dimensionen. Die Länge verringert sich um knapp sechs Zentimeter auf 4,78 Meter. Auch Breite und Höhe sowie Radstand und Spur wurden etwas kleiner.

Eigenständige Optik des Camaro SS
Serienmäßig hat der Camaro normale Halogenscheinwerfer und konventionelle Rückleuchten, der SS besitzt Xenonscheinwerfer, LED-Tagfahrlicht sowie LED-Rückleuchten. Der SS hat auch eine eigenständige Frontschürze mit großen Luftöffnungen und integrierten Bremsbelüftungskanälen. In der Fronthaube helfen Luftschlitze bei der Belüftung, am Heck hat der SS einen Flügel statt einer Spoilerlippe.

Große Displays im Cockpit
Das Cockpit ist nach wie vor fahrerorientiert, eine breite Mittelkonsole trennt Fahrer und Beifahrer. Der Bowtie auf dem Lenkrad entfällt zugunsten eines Chevrolet-Schriftzugs. Dahinter sieht der Fahrer wie gehabt auf zwei traditionelle Rundinstrumente. Doch für den Raum zwischen Tacho und Drehzahlmesser gibt es nun optional ein acht Zoll großes Display, das unter anderem Navi-Karten anzeigt. Ein weiterer Acht-Zoll-Monitor findet sich in der Mitte des Armaturenbretts. Wie beim Audi TT sind die Klimaeinstellungen nun in die runden Luftausströmer integriert, was ein paar Drehknöpfe eliminiert. Weiteren Platz schafft die per Knopf bediente elektronische Parkbremse, die den traditionellen Handbremshebel überflüssig macht.

Ambientelicht und Fahrmodus-Schalter
In Armaturenbrett, Türpanelen und Mittelkonsole leuchtet jetzt optional ein LED-Ambientelicht in 24 verschiedenen Farben. Wers ganz bunt mag, kann einen "car show"-Modus wählen, bei dem der Innenraum zufallsgesteuert in allen Farben leuchtet – allerdings nur bei stehendem Auto. Das Ambientelicht ist eine von sieben Eigenschaften, die der Fahrer mit dem neuen Fahrmodusschalter beeinflussen kann. Daneben werden auch das Ansprechen des Gaspedals, die Schaltpunkte der Automatik, die Abgasklappensteuerung, die Lenkung, das ESP und die adaptiven Dämpfer verändert. Zur Verfügung stehen die Modi Snow/Ice, Tour, Sport und beim SS auch Track.

Preise wie beim Mustang?
Auch wenn bislang nur das Coupé enthüllt wurde, dürfte es auch künftig daneben wieder ein Cabrio geben. Auf den US-Markt kommt der neue Camaro noch 2015 – das genaue Datum wird noch nicht verraten. Auch wann, in welchen Varianten und zu welchem Preis der Camaro nach Deutschland kommt, ist noch geheim. Preislich wird er sich wohl am Mustang orientieren, den es ab Juli 2015 mit Vierzylinder für 35.000 Euro und mit V8 für 40.000 Euro gibt.

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