In einer Stunde, 18 Minuten und drei Sekunden schaffte nun ein Rennboot die 162 Kilometer lange Strecke von Key West in Florida nach Kuba – neuer Rekord auf dieser Strecke. Das Durchschnittstempo von 128 km/h kommt Autofahrern wohl wenig spektakulär vor. Doch der Silverhook, so der Name des knapp 15 Meter langen Rennboots, erreichte ein Höchsttempo von 204 km/h, und das bei 1,50 bis 2,10 Meter hohen Wellen.

Einer gibt Gas, einer steuert
Wer glaubt, die Strecke schneller zu schaffen, sollte sich zuerst ein passendes Boot anschaffen. Der Silverhook 48GP ist für jedermann erhältlich. Das einrumpfige, geschlossene Boot hat je nach Version 700 bis 2.000 PS. Die für den Rekord eingesetzte Version mit der Rennnummer 77 hat zwei 9,0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotoren von Mercury. Gefahren wird ein solches Boot von zwei bis drei Personen: eine bewegt die Gashebel, eine steuert und optional übernimmt eine ditte Person die Navigation.

Zwei Amerikaner im Cockpit
Bei der Rekordfahrt bediente der US-Amerikaner Nigel Hook die Gashebel des Silverhook. Gesteuert wurde das Boot von Jay Johnson. Pilot und Copilot sind echte Veteranen der internationalen Speedboot-Szene. Hook ist dreifacher Weltmeister in diesem Sport, hält drei Weltrekorde und wurde von der American Power Boat Association APBA in die ,Hall of Champions" aufgenommen. Zusammen mit Michael Silverberg gründete er auch die Rennboot-Firma Silverhook, die das eingesetzte Boot produziert.


1958 waren noch über sechs Stunden nötig
Der erste Rekord für die Strecke durch den Golf von Mexiko wurde im Jahre 1922 aufgestellt und erst 1958 wieder gebrochen. Damals waren noch sechs Stunden 23 Minuten für die Strecke nötig. Diesen Rekord pulverisierte dann im Jahr 2015 der Düsseldorfer Unternehmer Roger Klüh mit seinem 2.700 PS starken Speedboot namens Apache Star. Er brauchte nur mehr eine Stunde und 45 Minuten.

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