Wohlfühlklima im Auto gibt es nicht zum Nulltarif – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des ADAC. Passend zum nahenden Hochsommer hat der Automobilklub die Effizienz von Klimaanlagen getestet. Demnach sorgt insbesondere die erste Abkühlphase, unmittelbar nachdem das Auto in der Sonne stand, für zum Teil extreme Mehrverbräuche.

Vier Liter auf 100 Kilometer
Um die Innenraumtemperatur eines Autos beispielsweise von 31 Grad Celsius auf 22 Grad herunterzukühlen, benötigten die Testfahrzeuge zwischen 2,47 und 4,15 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer. Dieser erhöhte Verbrauch wurde allerdings nur drei Minuten lang gemessen. Um die Temperatur anschließend zu halten, ist, je nach Fahrzeug und Bauart der Klimaanlage, mit einem Mehrverbrauch von 0,76 bis 2,11 Liter pro 100 Kilometer in der Stadt zu rechnen. Auf der Autobahn sind es zwischen 0,09 und 0,66 Liter je 100 Kilometer. Eine achtstündige Fahrt an einem heißen Tag soll sich nach Berechnungen des ADAC im Falle eines Mittelklasse-Benziners mit fünf bis acht Euro im Portemonnaie bemerkbar machen. Noch teurer kann es werden, wenn es draußen extrem heiß ist, man sehr viel im Stau steht oder eine extrem niedrige Innenraumtemperatur gewählt hat.

Einfache und intelligente Klimaanlagen
Für den Mehrverbrauch ist vor allem die Bauart der Klimaanlage von entscheidender Bedeutung: So arbeiten einfachere Systeme immer mit der vollen Leistung. Wird es im Fahrzeug zu kalt, mischen sie einfach warme Heizungsluft dazu. Die ,intelligenteren" Anlagen können hingegen die Kälteleistung des Kompressors regeln. Dies hilft, Kraftstoff zu sparen.

Benzindurst der Klimaanlage eindämmen
Aber auch der Autofahrer selbst kann dazu beitragen, den Benzindurst seiner Klimaanlage einzudämmen: Wer vor dem Start Fenster und Türen des Fahrzeugs nur eine Minute lang öffnet, lässt die Stauhitze aus dem Fahrzeug entweichen und erleichtert der Klimaanlage damit die Arbeit. In der ersten Abkühlphase sollte man zudem den Umluftschalter betätigen. Dann muss die Anlage nicht die heiße Außenluft kühlen, sondern nur noch die schon kühlere Luft im Fahrzeuginneren. Während der Fahrt sollten die Fenster und, falls vorhanden, das Schattenrollo des Schiebedachs geschlossen bleiben. Der kühlende Luftstrom wirkt am besten, wenn er über die Schultern der vorderen Sitze hinweg streicht. Sowohl aus Kostengründen als auch aus medizinischer Sicht sollte der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen jedoch nicht zu groß sein. Am angenehmsten wird laut ADAC eine Temperatur zwischen 21 und 23 Grad Celsius empfunden.

ADAC fordert Ermittlung des Mehrverbrauchs
Um Käufern den Mehrverbrauch einer Klimaanlage bewusst zu machen, fordert der ADAC außerdem ein einheitliches und praxisnahes Verfahren, mit dem der Mehrverbrauch im Rahmen der Typprüfung ermittelt und anschließend in der Werbung herausgestellt werden kann.

Vier Baureihen im Test
Den Test führte der ADAC anhand der Pkw-Modelle Ford Fiesta, Mazda 6, Opel Vectra und Audi A4 durch. Im Falle des Audi wurden gleich zwei Modellvarianten getestet, um eventuelle Unterschiede zwischen Diesel- und Benzin-Varianten ermitteln zu können. Doch konnte der ADAC beim Vergleich des A4 1.8T und des A4 2.0 TDI keine Differenz feststellen.

Bildergalerie: Spritfresser Klimaanlage