An einem etwas versteckten Stand am Rande der ,Halle der Elektromobilität" stellt die italienisch-kroatische Firma Rimac auf der Frankfurter IAA (15. bis 25. September 2011) einen Elektro-Sportwagen der Sonderklasse vor, den Concept One.
Der rot lackierte Supersportler kombiniert eine Leistung von 1.088 PS (800 Kilowatt) mit einem Leergewicht von 1.650 Kilo. Das ergibt ein Leistungsgewicht von rund 1,5 Kilo pro PS, womit das Auto selbst Sportwagen wie den Porsche 911 Turbo (3,3 Kilo pro PS), Lamborghini Aventador (2,6) oder Ferrari 458 (2,4) locker aussticht. So braucht der Rimac-Bolide für den Standardsprint auf Tempo 100 nur 2,8 Sekunden und kann bis zu 305 km/h erreichen. Der schnellste Großseriensportler ist der Aventador, der in 2,9 Sekunden auf 100 sprintet und 350 km/h erreicht.
Wie bei den Lambo-Boliden wird auch beim Concept One eine Karosserie aus Carbon-Faserverstärktem Kunststoff (CFK) verwendet. Auch durch die leichte Karosserie beträgt die Reichweite 600 Kilometer. Dazu speichern die Lithium-Eisenphosphat-Batterien 92 Kilowattstunden Energie. Der Antriebsstrang besteht aus vier Systemen. Jedes ist aus einem Elektromotor, einem Inverter sowie einem Untersetzungsgetriebe aufgebaut und treibt jeweils ein Rad an. Diese ungewöhnliche Architektur erlaubt ein Torque Vectoring an allen vier Rädern. Das bedeutet: Durch die stärkere Drehung der kurvenäußeren Räder dreht sich das Auto leichter in die Kurve hinein.
Mate Rimac gründete seine Firma, nachdem er seinen alten BMW 3er der Baureihe E30 in ein Rennfahrzeug mit Elektroantrieb umgebaut hatte. Inzwischen zählt das Unternehmen 20 Angestellte – Ingenieure und Designer, die seit dem Jahr 2009 in Kroatien in der Nähe von Zagreb arbeiten. Der alte BMW fungiert inzwischen unter dem Namen e-M3 als Testfahrzeug für neue Batterien und Antriebe. Ziel war immer die Entwicklung eines Supersportlers. Den hat man nun in Frankfurt vorgestellt. Das Auto soll in einer Kleinserie von 88 Stück gebaut werden, die Auslieferungen sollen 2013 beginnen. Ein Preis wurde noch nicht genannt.