American La France (1917)
Ein wahrer Gigant: Der drei Tonnen schwere American La France 75 war in den 1910er-Jahren vor allem als Feuerwehrauto in den USA beliebt. Kein Wunder bei seinen Leistungsdaten: Unter der Haube steckt ein Daimler-Simplex-Lizenznachbau mit sechs Zylindern und 140 PS aus 14,5 Liter Hubraum. Das maximale Drehmoment beträgt rund 1.700 Newtonmeter, der Verbrauch über 50 Liter auf 100 Kilometer. Das gezeigte Fahrzeug wurde als ,Raceabout" früher für Rennen genutzt und wird auch heute noch gelegentlich bewegt.
Fahrrad (Baujahr unbekannt)
Was macht dieses alte Fahrrad auf einer Automesse? Genau wissen wir das auch nicht, aber die Szenerie weckt viel Nostalgie und animiert das Kopfkino: Noch bis weit in die 1950er-Jahre fuhren viele Menschen mit dem Rad zur Arbeit, in der Nachkriegszeit war ein Drahtesel ein kostbarer Besitz.
Baur TC 3 Studie (1987)
Aus dem Automobilmuseum Fichtelberg reist der Baur TC 3 zur AMI 2010 an. Der fahrfertige Prototyp wurde 1987 von der Stuttgarter Firma Baur in nur 16 Monaten entwickelt. Beim Bau erhielt das Fahrzeug, neben dem Sechszylindermotor mit 170 PS aus dem BMW 325i das Gesicht eines Roadsters. Zum Zeitpunkt der Entstehung baute Baur einige Cabriolets auf Basis des 3er-BMW. Produziert wurde der TC 3 jedoch nie. Mit der Vorstellung des BMW-eigenen Z 1 blieb es beim Einzelprojekt.
Benz Muli 278 Victoria (1893)
"Victoria" soll Karl Benz gerufen haben, als es ihm 1893 gelang, eine Achsschenkellenkung mit zwei verschiedenen Radausschlägen zu bauen. So kam das dazugehörige Auto dann auch zu seinem Namen: Benz Muli 6 Victoria. Was in diesem Fahrzeug steckt, das eher an eine Pferdekutsche erinnert, bewies der Österreicher Theodor Freiherr von Liebig. Er absolvierte die erste Fernfahrt mit einem Automobil, die ihn bis nach Reims in Frankreich führte. Der Verbrauch des Einzylinder-Motors mit Wasserkühlung war jedoch alles andere als umweltfreundlich. Auf 940 Kilometern benötigte der Muli 140 Kilogramm Liter Benzin und 1.500 Liter Kühlwasser.
BMW 3.0 CSL (1975)
Die ersten Leichtbauvarianten des BMW-Sechszylinder-Coupés gab es bereits 1971. Sie hatten 180 PS. Die Spitze markierte aber ab 1972 der gezeigte 3.0 CSL mit 200-PS-Einspritzer. In der Sportversion konnte das abgespeckte Fahrzeug mit zusätzlichen Aerodynamikteilen, die jedoch nicht im deutschen Straßenverkehr zugelassen waren, bestellt werden. Angesichts der Optik bekam der nur 167-mal gebaute 3.0 CSL in England den Spitznamen ,Batmobile".
BMW 326 Sport-Kabriolett Gläser (1938)
Der zwischen 1936 und 1941 gebaute BMW 326 war das erfolgreichste Auto der Marke während der Zwischenkriegszeit. Zahlreiche renommierte Karosseriebaufirmen fertigten auf Kundenwunsch spezielle Cabrioversionen oder ,Kabrioletts", wie man damals sagte. Das gezeigte Fahrzeug entstand bei der Firma Gläser in Dresden.
BMW Z8 ,James Bond" (1999)
Für das neue Jahrtausend entwickelte BMW ab Mitte der 1990er-Jahre einen Roadster der Superlative. Als Studie Z07 1997 erstmals öffentlich gezeigt, diente die Serienversion Z8 im Jahr 1999 James Bond als Dienstwagen. Normalsterbliche mussten 235.000 DM an BMW für einen Z8 überweisen.
Borgward Hansa 1500 Limousine (1949)
Innovationskraft war eines der Merkmale des berühmten Bremer Autofabrikanten Carl F.W. Borgward. Mit dem Hansa 1500 stellte er im Jahr 1949 die erste deutsche Nachkriegskonstruktion vor. Als andere Hersteller noch den ausladenden Kotflügeln huldigten, setzte Borgward auf eine sachliche Ponton-Form. Der Nachfolger des Hansa 1500 war ab 1954 die legendäre Isabella.
DKW GT Malzoni Coupé (1965)
Die Geschichte des DKW GT Malzoni beginnt im Jahr 1962: Genaro ,Rino" Malzoni, Sohn eines reichen Landwirts, wollte seinerzeit mit einem schicken Wagen die Damenwelt São Paulos beeindrucken. Offenbar gefiel ihm das vorhandene Auto-Angebot nicht, denn er entwarf sein eigenes Coupé. Im Design orientierte sich Malzoni an italienischen Vorbildern – mit Erfolg: Die Linienführung kann sich auch heute noch sehen lassen. Die Karosserie wurde aus Kunststoff gefertigt, wodurch das Fahrzeug besonders leicht wurde. Das war auch nötig, denn unter der Haube verrichtete ein 60 PS starker Zweitakt-Dreizylinder seine Arbeit. Er stammte ursprünglich aus dem deutschen DKW 3=6, wo er 38 PS leistete. Kein Wunder, dass Malzonis Wagen das Interesse des brasilianischen Lizenznehmers der damaligen Auto Union, der DKW Vemag, weckte, die ihren Sitz zufälligerweise in São Paulo hatte. Das Ergebnis der Zusammenarbeit war jene Kleinserie von 35 Exemplaren, die allesamt die vier Ringe im Kühlergrill trugen.
Framo Piccolo (1935)
Seit 1927 produzierten die Framo-Werke zunächst in Frankenberg, später in Hainichen Dreirad-Lieferwagen mit DKW-Motor. Ab 1933 stieg man auch in den Pkw-Bau ein, unter anderem mit dem Piccolo. Der Name war Programm: Im Heck arbeitete ein winziges 200-Kubik-Motörchen mit gerade einmal 6 PS. 1935 wurde die Pkw-Fertigung wieder eingestellt, wohl auch deswegen, weil die optisch sehr ähnlichen DKW-Modelle mehr Leistung zum niedrigen Preis boten. In der DDR-Zeit ging Framo in der Firma Barkas auf und stellte Transporter her.
Horch 951 A Sedan-Kabriolett (1940)
Der 951 A war das letzte große Modell der Firma Horch, bevor diese ihren Betrieb kriegsbedingt im Herbst 1940 einstellte. Das ausgestellte, 5,65 Meter lange Fahrzeug wurde von der bekannten Firma Erdmann und Rossi standesgemäß eingekleidet. Zwischen 1937 und 1940 wurden 465 Exemplare des sündhaft teuren Horch ausgeliefert.
Iso Grifo 7 Litri Coupé (1969)
Ein echter Dampfhammer ist der Iso Grifo mit seinen gewaltigen 420 PS aus sieben Liter Hubraum. Mit einer Spitze von 275 km/h war man anno 1969 der König der Autobahn. Allerdings hatte die Leistungsausbeute einen Haken: Trotz Lufthutze war die Wärmeabfuhr ein Problem, sodass einige Motoren platzten. Die italienische Firma Iso ist den meisten Menschen durch ein viel kleineres Auto bekannt: die Isetta.
Maybach SW 38 (1938)
Ein bewegtes Leben hat dieser edle Maybach hinter sich: Während des Zweiten Weltkriegs war er im Besitz der SS, nach Kriegsende gelangte er zur Roten Armee. Doch das Cabrio hatte Glück und kam früh in die Hände von Oldtimerliebhabern im Baltikum. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gelangte das Schmuckstück in den Westen.
Mercedes 190 E 2.5 16V Evolution 2 (1990)
Der ultimative "Baby-Benz": Martialisch tritt der 190 E 2.5 16V Evolution 2 in Erscheinung. Der 235 PS starke Evo 2, so die Kurzform, wurde in Hinblick auf eine Verwendung in der deutschen Tourenwagenmeisterschaft gebaut.
Mercedes 190 E 2.5 16V Evolution 2 (1990)
Vom Evo 2 entstanden genau 502 Exemplare, zwei mehr, als für die Homologation nötig waren. Seinerzeit heftig umstritten war der fast obszön große Heckspoiler, der dem Mercedes den Spitznamen ,Hirschkäfer" eintrug.
Mercedes 190 SLR (1957)
Den schicken 190 SL Roadster kennen wir zumeist an der Seite von betuchten Damen, berühmt wurde der Mercedes durch das Callgirl Rosemarie Nitribitt. Weniger bekannt ist die Sportkarriere des kleinen SL: Zwischen 1956 und 1958 fuhr die SLR-Version einige Siege ein, dann jedoch bedeutete eine Reglementänderung das Karriere-Aus.
Morgan Three-Wheeler Super Sport (1935)
Die englische Firma Morgan hatte mit dem Super Sport in den 1930er-Jahren einen echten Volksflitzer herausgebracht. Den Antrieb übernahm ein Zweizylinder-Motorradmotor in V-Form, aus dem begabte Bastler bis zu 85 PS herauskitzelten. Durch das dreirädrige Fahrwerk war allerdings die Straßenlage bisweilen recht heikel.
NSU 5/25 Sport Boattail (1925)
Diesen NSU Boattail-Sport kennen selbst Experten nur von wenigen alten Bildern. Durch die einem Schiff nachempfundene Karosserieform galt das Fahrzeug schon 1925 als extravagante Rarität. Der Typ 5/25 war das erste NSU-Modell mit Vierradbremse, Mittelschaltung und Linkslenkung.
Opel Admiral AD 38 (1939)
Kein Einzelprojekt, sondern ein Modell für die gehobene Gesellschaft war der Opel Admiral AD 38. Das Fahrzeug war für vergleichsweise wenig Geld mit allem erdenklichen Sonderzubehör ausgestattet. Eine gute Alternative für die betuchte Kundschaft. Das formschöne Cabrio ist mit einem Drei-Gang-Getriebe und einem 3,6-Liter-Sechszylinder-Motor ausgestattet. Es erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 132 km/h. Das Opel-Topmodell hatte zeitweise sogar einen Marktanteil von 25 Prozent in der Spitzenklasse.
Opel Kadett B Coupé (1967)
Tausende junge Männer träumten in den 1960er-Jahren von dem schmucken Opel Kadett Coupé im Fastback-Stil. Die im Bereich der C-Säule angedeuteten Luftschlitze sorgten für den Namen ,Kiemencoupé", bei einer späteren Überarbeitung verschwanden sie. Die heißeste Version war der Rallye-Kadett mit mattschwarzer Motorhaube und bis zu 90 PS.
Otto Mathé MA-01 "Fetzenflieger" (1952)
Ein absolutes Highlight im Motorsport war der erfolgreichste österreichische Rennwagen der 1950er-Jahre. Das Gefährt überzeugt nicht nur durch Schnelligkeit, auch der Name lässt einiges erwarten: MA-01 ,Fetzenflieger". Geschuldet ist dies dem Umstand, dass die Motorabdeckung teilweise aus Leinen war. Bei einer Fehlzündung konnte das Leinen leicht in Brand geraten und flog dann in Fetzen über die Rennbahn. Der "Fetzenflieger" konnte durch seine Bauweise vielseitig eingesetzt werden: in der Formel 2 und als Sportwagen. Die Besonderheit des Fahrzeuges liegt aber darin, dass man es einhändig steuern kann. Der Konstrukteur und Rennfahrer des Fahrzeuges Otto Mathé konnte nach einem schweren Motorradunfall seinen rechten Arm nicht mehr bewegen.
Petermax-Müller-Weltrekordwagen (1949)
Auf der Basis des Käfer-Chassis entwickelte der VW-Händler Petermax Müller in Velpke bei Wolfsburg mehrere Rennwagen. Mit einem von ihnen stellte er 1950 mehrere Geschwindugkeitsweltrekorde auf, unter anderem über die Distanz von 10.000 Kilometer. Dank Leichtbau reichten 78 PS für eine Spitze von 215 km/h.
Peugeot 205 Turbo 16 (1986)
Schon früh plante Peugeot eine scharfe Wettbewerbsversion des 205. Projektleiter war der heutige FIA-Präsident Jean Todt. Er entwickelte einen 205 mit Vierzylinder-Turbo-Mittelmotor und Allradantrieb. Das Ergebnis hieß Turbo 16 oder kurz T16 und holte 200 PS aus 1,8 Liter Hubraum. 1984 wurden 200 Homologationsmodelle zum Stückpreis von sagenhaften 94.400 Mark an Liebhaber verkauft, um an Rallyes teilnehmen zu dürfen. 1985 und 1986 siegte Peugeot sowohl in der deutschen Meisterschaft als auch in der Rallye-WM.
Peugeot RC Hybrid4 (2008)
Zu den Highlights des Pariser Auto-Salons 2008 gehörte das Gran-Turismo-Coupé RC HYbrid4. Das Concept Car besitzt vier Türen, vier Sitzplätze und Vierradantrieb. Für den Antrieb sorgt ein Hybridsystem. Während der 1,6-Liter-THP-Benzinmotor mit 218 PS die Hinterachse antreibt, wirkt ein vorne eingebauter Elektromotor mit 70 kW (95 PS) auf die Vorderräder. Insgesamt leistet die Kombination maximal 313 PS und begnügt sich mit CO2-Emissionen von nur 109 Gramm pro Kilometer.
Simson Supra SO 8/40 PS (1925)
Die meisten von uns assoziieren die Firma Simson in Suhl mit Mopeds wie der Schwalbe. Doch vor dem Krieg baute man auch Autos, unter anderem den Supra SO 8/40 PS. Nur 750 Stück wurden produziert. Im Jahr 1935 wurde das 1856 von den jüdischen Simson-Brüdern gegründete Unternehmen von den Nazis enteignet.
Wanderer W 25K Roadster (1936)
Im Vorfeld einer neuen Typenreihe brachte die Auto-Union-Tochter Wanderer im Jahr 1936 mit dem W 25K einen Zweiliter-Sportwagen heraus, der auf den sportlichen Einsatz zielte. Die Roadster-Version verglichen Zeitgenossen gerne mit dem BMW 328.
Wanderer W 25K Roadster Baur (1936)
Die Verbindung mit einem Kompressor bescherte dem Wanderer W 25K eine Spitze von 145 km/h, aber auch einen Verbrauch von durchschnittlich 21,5 Liter. Das gezeigte Exemplar wurde von Baur in Stuttgart eingekleidet.
Wartburg 355 Coupé (1968)
Nach dem Serienanlauf des Wartburg 353 im Jahr 1966 wollten die Eisenacher auch ein Coupé anbieten, wie es schon beim Vorgänger der Fall war. Beim 355 sollte glasfaserverstärktes Polyester im Karosseriebau zum Einsatz kommen. Erstmals im deutschen Automobilbau wurde hier ein Fließheck mit großer Klappe entwickelt. 1968 und 1969 entstanden sechs Prototypen, ehe die DDR-Staatsführung den Plan kippte. Interessant war die Begründung: Der 355 sei ein Auto für Playboys, was natürlich nicht zur DDR passte. Stattdessen importierte man Skoda-Coupés.
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