William H. Taft: Cadillac Model G (1907/1908)
Die Geschichte der amerikanischen Präsidentenautos beginnt im Jahr 1901: William McKinley nutzte damals ein Dampfauto der Marke Stanley. Auf ihn folgten Teddy Roosevelt und William H. Taft, der hier samt Gattin in einem Cadillac Model G sitzt. Zur Flotte gehörten auch zwei Pierce-Arrow, ein Baker-Elektroauto und ein Dampfauto der White Motor Company.
Woodrow Wilson: Cadillac Type 57 (1919)
Zwischen 1913 und 1921 war Woodrow Wilson US-Präsident. Bekannt machte ihn vor allem die Gründung des Völkerbunds nach dem ersten Weltkrieg, einem Vorläufer der heutigen UN. Wilson war ein Fan der Marke Pierce-Arrow, trotzdem hatte sich Cadillac bereits als Lieferant des Weißen Hauses etabliert.
Franklin D. Roosevelt: Lincoln K ,Sunshine Special" (1939/1942)
Unerreichte vier Amtszeiten, nämlich von 1933 bis 1945, amtierte Franklin D. Roosevelt. Für ihn entstand ab 1939 auf einem Lincoln-Chassis mit V12-Motor der ,Sunshine Special". Das große Verdeck sorgte für namensgebenden Sonnenschein in dem wahrhaft gigantischem Wagen: 4,10 Meter Radstand und Platz für bis zu zehn Personen. Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg im Jahr 1941 wurde der Lincoln mit kugelsicherem Glas aufgerüstet.
Harry S. Truman: Cadillac Fleetwood Series 75 (1947)
Nach dem Tod von Franklin D. Roosevelt rückte sein Vize Harry Truman kurz vor Kriegsende auf dessen Posten nach. Umstritten bleibt bis heute Trumans Entscheidung für die Atombombenabwürfe auf Japan. 1948 wurde er wiedergewählt, obwohl Zeitungen bereits seinen Gegner zum Sieger erklärten. Bis 1952 blieb Truman im Amt, stets an seiner Seite war ein Cadillac.
Dwight D. Eisenhower: Cadillac Eldorado (1953)
Auf Truman folgte der hochdekorierte Weltkriegsgeneral ,Ike" Eisenhower. Recht mondän ist der Cadillac Eldorado, in dem sich Eisenhower nach seiner Vereidigung Anfang 1953 bejubeln lässt.
Dwight D. Eisenhower: Lincoln Cosmopolitan (1954)
Offiziell hatte das Weiße Haus allerdings schon zu Trumans Zeiten zehn Lincoln Cosmopolitan beschafft. Einer der Wagen war über sechs Meter lang und zum Cabrio umgebaut worden. Für Eisenhower bekam er ein sogenanntes ,Bubble-Top"-Dach aus Plexiglas für die Fondsitze. Auf dem Foto ist gut zu sehen, dass dennoch unter der Haube das klassische Verdeck liegt. Der Bubble-Top-Lincoln war bis 1965 im präsidentiellen Einsatz.
John F. Kennedy: Cadillac Fleetwood Custom (1959)
Zu den bekanntesten US-Präsidenten der Geschichte gehört zweifelsohne John F. Kennedy. Der Cadillac, in dem er hier samt Gattin Jackie sitzt, gehörte aber nicht dem Weißen Haus, sondern seinem Gastgeber, der kanadischen Regierung.
John F. Kennedy: Lincoln Continental X-100 (1961)
Mit dem Bubble-Top-Lincoln begann die Geschichte der stark modifizierten Präsidenten-Limousinen. Auf Basis des offenen Lincoln Continental entstand 1961 für den frischgebackenen US-Präsidenten John F. Kennedy der ,X-100". Enorm teure 200.000 Dollar kostete der Umbau damals. Inklusive waren drei Dachvarianten: ein Verdeck, ein leichtes Metalldach und ein durchsichtiges Dach über dem Fond. Am schicksalhaften 22. November 1963 wählte Kennedy eine offene Fahrt durch Dallas, um sich im Wahlkampf den Massen zu zeigen, wobei er erschossen wurde. Nach Kennedys Ermordung richtete man den X-100 wieder her und rüstete ihn auf. Er war bis Anfang 1977 im Fuhrpark.
Gerald Ford/Jimmy Carter/Ronald Reagan: Lincoln Continental (1972)
Anno 1974 gingen die US-Präsidentenautos in die nächste Runde. Geliefert wurde ein sechssitziger Lincoln Continental des Modelljahrs 1972. Seine Dimensionen: 6,70 Meter lang und fast sechs Tonnen schwer. Der komplett gepanzerte Wagen hatte Mikrofone, um Außengeräusche zu hören. Weil der Lincoln lediglich von Ford geleast wurde, steht er heute im Werksmuseum des Konzerns in Dearborn.
Ronald Reagan: Cadillac Fleetwood 75 (1984)
US-Präsident Ronald Reagan (Amtszeit 1981 bis 1988) wählte wieder Cadillac statt Lincoln. Sein Fleetwood wurde gegenüber dem normalen Modell um 43 Zentimeter verlängert. Mit an Bord: 60 Millimeter dickes Panzerglas.
George Bush Sr.: Lincoln Town Car (1989)
Reagans Nachfolger George Bush Senior wechselte wieder auf Lincoln. Sein ,Town Car" maß sehr unstädtische 6,70 Meter und war 1,50 Meter breit.
Bill Clinton: Cadillac Fleetwood (1993)
Mit Bill Clinton zog 1993 ein frischer Wind durch das Weiße Haus. Bei der Wahl seiner Automarke blieb Clinton eher traditionell, es wurde ein Cadillac Fleetwood. Das 1993er-Modell kann heute im Clinton Presidential Center in Little Rock, Arkansas, bewundert werden.
Barack Obama: Cadillac ,The Beast" (2009)
Kaum ein aktuelles Auto ist so teuer und gleichzeitig so geheimnisumwittert wie die Staatslimousine von US-Präsident Barack Obama. Das ,The Beast" genannte Fahrzeug wurde speziell angefertigt. Selbst der genaue Motor bleibt im unklaren, beim Gewicht sind bis zu neun Tonnen im Gespräch. Geschützt wird Obama unter anderem vor Chemiewaffen, an Bord sind Sauerstofftanks und zwei Ampullen mit Blut der Blutgruppe des Präsidenten.
Barack Obama: Cadillac ,The Beast" (2009)
Wird Obamas Nachfolger Donald Trump den Monster-Cadillac mit den 20 Zentimeter dicken Türen behalten? Aus Kostengründen vermutlich zunächst schon, zumal auch kaum noch mehr Sicherheit möglich ist. Und amerikanisch ist der Wagen allemal. Übrigens: In den Autokonvois mit dem Präsidenten sind immer zwei baugleiche ,Beasts" dabei, um mögliche Angreifer zu verwirren.
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