Der BMW iX3 tritt im Segment der elektrischen Mittelklasse-SUVs an; er ist die Antwort von BMW auf den Mercedes EQC, den Jaguar i-Pace und den noch größeren Audi e-tron, allerdings hat das Münchner Modell keinen Allrad- sondern Hinterradantrieb.

Wir haben das Elektroauto in unseren wöchentlichen Verbrauchstest geschickt, Auf unserer Standard-Teststrecke von Rom nach Forli haben wir herausgefunden, wie viel Strom der Wagen wirklich braucht. Mit 13,8 kWh/100 km hat das SUV hervorragend abgeschnitten. Mit deutschem Haushaltsstrom für 32 Cent die Kilowattstunde geladen, ergibt das Stromkoste von gerade mal 4,42 Euro pro 100 Kilometer.

BMW iX3 (2021) nella prova

Sparsames Elektro-SUV

Mit 13,8 kWh/100 km ist der BMW ix3 das sparsamste Mittelklasse-Elektro-SUV, das wir bisher getestet haben, und die Reichweite ist überdurchschnittlich.

Der Hecktriebler mit 268 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment verbraucht etwas mehr als der Hyundai Kona Electro 64 kWh (12,0 kWh/100 km) und der Nissan Leaf 40 kWh (13,1 kWh). Aber er schneidet deutlich besser ab als die Konkurrenten Mercedes EQC 400 4Matic (16,6 kWh), Jaguar I-Pace EV400 (18,8 kWh) und Audi e-tron 55 quattro (19,0 kWh/100 km).

BMW iX3 (2021) nella prova
BMW iX3 (2020)

Tolles Fahrverhalten

Der BMW iX3 erwies sich im Test als Spezialist für das entspannte Reisen mit viel Fahrkomfort, er kann bei Bedarf aber auch mit einer gewissen Vehemenz sprinten. Qualität und Verarbeitung sind BMW-typisch auf hohem Niveau, ebenso wie die geringe Lautstärke beim Fahren.

Bei dem getesteten Auto handelt es sich um den BMW iX3 Impressive, also die gehobene Version mit einer wirklich reichhaltigen Serienausstattung und dazu noch einigen Extras. Während es die Grundversion Inspiring ab 67.300 Euro gibt, kostet der Impressive in Deutschland 72.400 Euro.

Bis zu 500 km mit einer Ladung

Dank der 74-kWh-Batterie und dem konstant niedrigen Stromverbrauch erwies sich der BMW iX3 auch als eines der besten Elektroautos in Bezug auf die Reichweite. Bei vorsichtiger Fahrweise und in den günstigsten Verkehrssituationen liegt sie über 500 Kilometer.

400 Kilometer schafft der iX3 fast immer, außer auf der Autobahn und bei sportlicher Fahrweise. Auch die Ladegeschwindigkeit ist an schnellen Ladestationen wie denen von Ionity hoch: Die Ladeleistung von fast 100 kW bleibt bis zu 70 Prozent Ladestand (SoC) konstant und fällt auch danach fast nie unter 48 kW.

Hier der Stromverbrauch und die Reichweite in verschiedenen Fahrsituationen:

  • Stadtverkehr (Rom): 15,4 kWh/100 km, 473 km Reichweite
  • Stadt-Umland-Mix: 14,4 kWh/100 km, 510 km Reichweite
  • (Italienische) Autobahn: 21,3 kWh/100 km, 340 km Reichweite
  • Stromspartest: 10,8 kWh/100 km, 680 km Reichweite
  • Maximaler Verbrauch: 80,8 kWh/100 km, 88 km Reichweite

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Stromverbrauch
(WLTP)
Reichweite
(WLTP)
Leergewicht
BMW iX3 Strom 286 PS 18,5 kWh/100 km 461 km 2.255 kg

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: BMW iX3 Impressive
Deutscher Listenpreis: 72.400 Euro
Testdatum: 20. August 2021
Wetter (Abfahrt/Ankunft): veränderlich, Regen 33 Grad / heiter, 31 Grad
Insgesamt während der Tests gefahren: 946 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 82 km/h
Reifen: Bridgestone Alenza 001 (vorne 245/45 R20 runflat, hinten 275/40 R20 runflat)

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 13,8 kWh/100 km
An der Ladesäule bestimmter Verbrauch: k.A.
Mittel aus diesen Werten: 13,80 kWh/100 km
Strompreis: 0,32 Euro/kWh (Strom)
Stromkosten: 4,42 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 32 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland im Jahr 2020 mit 19% Mwst. laut Bundeswirtschaftsministerium). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

Bildergalerie: BMW iX3 (2021) im Test