Der Volvo V60 D4 ist ein Mittelklassekombi mit einem 190 PS starken Dieselmotor. Wir haben ihn in der Version mit Achtgang-Automatik unserem Verbrauchstest unterzogen. Auf unserer 360-Kilometer-Standardstrecke von Rom nach Forlì ermittelten wir im normalen Straßenverkehr einen Verbrauch von 4,35 Liter/100 km, was beim derzeitigen Dieselpreis Spritkosten von 5,79 Euro/100 km entspricht.

Mit 4,35 Liter je 100 Kilometer liegt unser Volvo V60 D4 Geartronic gut -- sowohl absolut wie relativ zur Konkurrenz. Besser schnitt der Opel Insignia Sport Tourer 1.6 CDTi mit 136 PS (3,8 Liter) ab, er hat allerdings deutlich weniger Leistung als das 190 PS starke Testmodell. Der schwächste VW Passat Variant 2.0 TDI mit 150 PS und DSG brauchte dagegen schon 4,37 Liter. Eine Etage als unser V60 höher rangieren das Mercedes E 220 d T-Modell (4,44 Liter) und der BMW 520d Touring (4,65 Liter).

Sparsamer waren auch eine Limousine und ein Cabrio, nämlich der Alfa Romeo Giulia 2.2 Turbo Diesel mit 180 PS (4,05 Liter) oder das erstaunliche Mercedes E 220 d Cabrio (3,60 Liter).

2018 Volvo V60

Das einzige Terrain, in dem der Volvo V60 D4 mit einem erhöhten Verbrauch enttäuscht, ist die Großstadt: In Rom stieg der Durchschnittsverbrauch auf 9,8 Liter/100 km. Moderater wird der Volvo auf normalen Stadtstrecken oder in den Vororten, wo wir durchschnittlich 5,7 Liter/100 km brauchten, und auf der Autobahn, wo der Durchschnitt bei 6,1 Liter/100 km lag. Bei betont wirtschaftlicher Fahrweise erreichte der neue Diesel-V60 einen hervorragenden Wert von 3,5 Liter je 100 Kilometer.

2018 Volvo V60

Daten

Fahrzeug: Volvo V60 D4 Geartronic
Testdatum: 30. November 2018
Wetter: heiter, 14 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit: 82 km/h
Reifen: Continental WinterContact TS 850 P XL M+S - 235/40 R19

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,4 l/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch:
4,3 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 4,35 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,33 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 5,79 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keine Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat für eine gewisse Zeit seine Tankrechnungen aufbewahrt und zusammengerechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Der Wert ergibt sich aus dem Mittel aus Bordcomputer-Wert und dieser beiden Zahlen. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (in Italien auf der Autobahn 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet er den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben.

Bildergalerie: 2018 Volvo V60