Lamborghini und Ducati bleiben Teil des VW Konzerns, nachdem sich der Aufsichtsrat gestern dafür ausgesprochen hat. Ebenso wurde beschlossen, dass Audi die Kontrolle bei Bentley übernimmt. Die Neuorganisation erfolgt nach monatelangen Gerüchten, denen zufolge der Konzern die beiden italienischen Unternehmen abstoßen wollte, um das Markenportfolio zu verschlanken.

Es gab auch Gerüchte über einen Verkauf von Bentley. Beide Szenarien stellten sich als falsch heraus. Über die Zukunft von Bugatti wurde nichts bekannt. Zuletzt wurde von Gesprächen berichtet, in denen es um einen Verkauf des Luxusherstellers an Rimac gegangen sein soll.

Wir wissen nun allerdings, dass Audi ab 1. März 2021 die Management-Verantwortung bei Bentley übernehmen wird. Dem Aufsichtsrat zufolge sollen die beiden Marken die Restrukturierung nutzen, um Synergien in ihrer Elektro-Strategie zu finden. 

Der Konzern möchte seine Fixkosten bis 2023 um fünf Prozent reduzieren, die Materialkosten sollen im gleichen Zeitraum um sieben Prozent verringert werden. Zu Lamborghini und Ducati wurde nicht mehr gesagt, als dass sie "Teil der VW Gruppe bleiben".

Vergangenen Monat wurde berichtet, dass Lamborghini und Ducati zusammen mit Italdesign zu einem einzigen Unternehmen gemacht werden könnten. VW-Chef Herbert Diess sagte, dass das Unternehmen die drei "in eine Rechtsform" bringen werde. Das könnte nach wie vor passieren, Diess sprach damals von einem langsameren Prozess. Noch gibt es hier nichts Neues. Ebenfalls erst im November machte man Bugatti-Chef Stephan Winkelmann erneut zum CEO von Lamborghini. Das Amt hatte er bereits von 2005 bis 2016 inne.

Die Neuorganisation dürfte Lamborghini helfen, seinen Weg durchs nächste Jahrzehnt zu finden. Bisher vertraut die Sportwagenmarke nahezu ausschließlich auf extrem leistungsstarke Verbrenner. An der Elektrifizierung wird aber über kurz oder lang kein Weg vorbeiführen, auch wenn Winkelmann erst letzte Woche betonte, dass die Technologie noch nicht so weit sei, um die Performance-Ansprüche von Lambo und Bugatti zu erfüllen.

Unterdessen wurde vorerst auch dem internen Machtkampf um die Stellung von VW-Konzernchef Herbert Diess ein Ende gesetzt. Nicht jeder war zuletzt mit dessen Strategie, bedingungslos auf Elektroautos zu setzen, einverstanden. 

Nun stellt sich der Aufsichtsrat hinter den CEO. In einem Statement heißt es, die Mitglieder hätten "einstimmig beschlossen", der Strategie von Diess ihre volle Unterstützung zu geben, im Speziellen die Orientierung hin zu Elektromobilität und Digitalisieurung. 

"In den kommenden Jahren wird der Aufsichtsrat diese Strategie unter der Führung von Herbert Diess implementieren", hieß es. 

Bildergalerie: Ducati Diavel 1260 Lamborghini (2021)