Als Bugatti Ende Oktober die Bolide-Bombe platzen ließ, gab es nicht wenige, die die Echtheit des Projekts anzweifelten. Klar, der Name Bugatti steht seit über einem Jahrhundert für den Bau der extremsten Sportwagen, dennoch konnte man durchaus darüber spekulieren, ob dieses Wunderwerk tatsächlich mehr ist, als eine Handvoll am Computer aufgehübschter Renderings.

Vor allem die fantastischen Zahlen wie eine Vmax von mehr als 500 km/h machen stutzig. Um es kurz zu machen: Das Auto existiert wirklich. Youtube-Größe Shmee150 durfte ja bereits einen genaueren Blick darauf werfen. Inklusive erster Sitzprobe im stark geneigten Fahrersitz und eines Kaltstarts des monströsen 16-Zylinders, der ja nun auch schon fast 20 Jahre unter uns weilt.

Im Bolide leistet das Ungetüm dank neuer Turbolader und einer Anpassung für 110-oktanigen Rennsprit nun 1.850 PS und 1.850 Nm Drehmoment. 

Die Chiron-Plattform wurde für den Bolide von allem Verzichtbaren befreit und mit allen nur erdenklichen Leichtbau-Materialien aufgewertet. Das Ergebnis: Beeindruckende 1.240 Kilo Leergewicht. Nahezu 750 Kilo weniger als das Ausgangsprodukt. 

Seine extreme Karosserie soll angeblich Abtrieb in der Größenordnung eines Formel 1-Autos erzeugen. In Kombination mit dem irrsinnigen Leistungsgewicht ergibt das schwer zu fassende Rundenzeiten. Laut Bugatti könnte der Bolide die Strecke in Le Mans in 3:07 Minuten umrunden. Auf der Nordschleife soll eine Zeit von 5:23 Minuten möglich sein.

Das wäre in Schlagdistanz zum Fabelrekord des Porsche 919 Hybrid Evo, der letztes Jahr 5:19 Minuten benötigte. 

Es gibt allerdings einen ziemlich großen Haken. Während Bugatti in seiner Pressemitteilung spezifisch darauf eingeht, dass der Bolide echt sei, hat er in Wirklichkeit noch keinen Reifen auf eine Rennstrecke gesetzt. Die angegebenen Zeiten sind lediglich simulierte Werte. 

Sollten die Zahlen für Leistung, Gewicht und Downforce aber auch außerhalb des Rechners erreicht werden können, hat der Wagen definitiv das Potenzial, auf Rekordjagd zu gehen. 

Die größere Frage ist aber wohl, ob jemals irgendjemand außerhalb des Firmengeländes in der Lage sein wird, einen Bolide zu besitzen. Aktuell gibt es genau ein Auto. Bugatti hat sich noch nicht dazu geäußert, ob es bei einem Einzelstück bleibt oder ob der Bolide in einer Keinserie auf den Markt kommen soll. 

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