Kennen Sie den Begriff "Badge Engineering"? Hierbei bekommt ein bekanntes Auto das Logo einer anderen Marke und nur minimalste optische Änderungen. So gibt es die Transporter von Opel auch als Peugeot und der erste VW Sharan sah exakt so aus wie der Ford Galaxy. In Japan ist diese Methode bei den winzigen Kei-Cars nicht unüblich. 

Jetzt überrascht Suzuki mit neuen Modellen, die quasi ein Toyota-Klon sind. Das ist Absicht: Durch die 2019 vereinbarte Kooperation spart sich das relative kleine Unternehmen teure Entwicklungskosten, kann aber so neue Segmente besetzen. Auch stehen so Modelle mit Hybrid und Plug-in-Hybrid zur Verfügung.

Den Anfang machte im Juli 2020 der Suzuki Across, bei dem es sich um den neuen Toyota RAV4 Plug-in-Hybrid handelt. Hier soll der Verkauf in Europa im Herbst 2020 starten. Jetzt wird nachgelegt: Suzuki Swace heißt das neueste Produkt und auch dieses Auto kommt einem bekannt vor. Es ist ein Toyota Corolla Touring Sports, also der Kombi.

Leichte Änderungen gibt es vorne: Bi-LED-Scheinwerfer und der große Hexagonal-Grill mit Wabenmuster-Einsatz verleihen dem Swace eine einzigartige Frontansicht. Die Scheinwerfer sind dabei zusammen mit dem oberen Kühlergrill in einer gemeinsamen durchgängigen Kurve platziert, was den Eindruck von Sportlichkeit und Breite unterstreicht.

Der Stoßfänger, der untere Lufteinlass und die Einfassungen der Nebelscheinwerfer wiederum sind besonders tief positioniert. Gefühlt wirkt der Suzuki Swace damit sogar etwas eleganter als sein 4,65 Meter langer Toyota-Bruder. In diesem Bild können Sie direkt vergleichen:

Toyota Corolla Touring Sports 1.8 Platinum
Suzuki Swace 2020

Zu den weiteren optischen Merkmalen zählen die integrierte Dachreling, die das einfache Befestigen eines Dachträgers erlaubt, eine zur Effizienzsteigerung aus leichtem Kunstharz bestehende Heckklappe sowie 16-Zoll-Leichtmetallräder.

Der Swace ist mit einem Multimedia-Audio-System mit 8-Zoll-Bildschirm, DAB-Radio, Bluetooth sowie Lenkradbedientasten ausgerüstet. Über Apple CarPlay und Android Auto lassen sich kompatible Smartphones mit dem Bordsystem verbinden. 

Für hohen Komfort sorgen laut Suzuki außerdem eine Lenkradheizung, beheizbare Vordersitze, eine Klimaautomatik mit Belegungserkennung sowie eine Ambientebeleuchtung für den Innenraum.

Suzuki Swace 2020

Mit 596 Litern Ladevolumen offeriert der Kofferraum viel Platz für Gepäck oder Freizeitausrüstung. Für zusätzliche Flexibilität sorgt der mit Teppich bezogene und verstellbare Ladeboden: In der abgesenkten Position schafft er zusätzlichen Platz für den Transport größerer Gegenstände; wer nasse oder verschmutzte Dinge transportieren möchte, dreht einfach die robuste Kunststoffseite des Ladebodens nach oben.

Das Hybridsystem des neuen Suzuki Swace umfasst einen Elektromotor und einen 1,8-Liter-Benzinmotor. Zur Leistung äußert sich Suzuki nicht, aber hier muss man nur einen Blick zu Toyota werfen: 122 PS Systemleistung bietet der 1.8 Hybrid im Corolla, in 11,1 Sekunden beschleunigt er auf Tempo 100, maximal sind 180 km/h möglich. Die Schaltarbeit übernimmt ein stufenloses CVT-Getriebe.

Der neue Kombi kann ab sofort beim Suzuki-Händler bestellt werden. Der Swace wird ausschließlich in der Top-Ausstattung Comfort+ angeboten, der Preis liegt bei 30.559 Euro (UVP, inklusive 16 Prozent Mehrwertsteuer).

Die Serienausstattung beinhaltet unter anderem LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, Lenkradheizung, Zweizonenklimaautomatik, beheizbare Vordersitze sowie Ambientebeleuchtung für den Innenraum. Auch ein Multimedia-Audio-System mit 8-Zoll-Bildschirm, DAB-Radio, Bluetooth sowie Lenkradbedientasten ist an Bord.

Über Apple CarPlay und Android Auto lassen sich kompatible Smartphones ganz einfach mit dem Bordsystem verbinden. Zum Laden von Smartphones ist eine kabellose Ladeschale (Qi-Standard) in der Mittelkonsole verfügbar.

Umfangreich ist auch die serienmäßige Sicherheitsausstattung des Swace. Highlights sind dabei der adaptive Tempomat (ACC), die Verkehrszeichenerkennung, das Spurhaltewarnsystem mit Lenkeingriff, der Ausparkassistent (RCTA) und das Pre-Collision System (PCS), das mit Hilfe von Millimeterwellen-Radar und Monokamera andere Fahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer erkennt.

Um Kollisionen zu verhindern, liefert es zusätzliche Bremsunterstützung und bremst das Fahrzeug notfalls automatisch ab. Das eCall System, das sich bei einem Unfall automatisch mit dem Rettungsdienst verbindet, sowie der intelligente Einparkassistent, der akustische und visuelle Hinweise beim Ein- und Ausparken gibt und den Swace sogar selbst in engen Lücken steuert, runden die Ausstattung ab.

Wo steht der Suzuki Swace damit im Vergleich zu seinem Doppelgänger? Ungefähr vergleichbar ist der Corolla Touring Sports in der Comfort-Ausstattung für knapp 30.200 Euro. Ihm fehlen aber der intelligente Einparkassistent und die Sitzheizung vorne. Letztere gibt es als Extra für rund 868 Euro im Paket. Somit hat der Suzuki einen minimalen Vorteil. Entscheidend dürfte aber sein, welcher Angebote Hersteller und Händler machen.

Bildergalerie: Suzuki Swace (2020)