Wann immer ein neues Auto enthüllt wird, zeigen praktisch alle offiziellen Pressebilder das Topmodell mit allem Schnick und Schnack. Klar, die Autohersteller wollen natürlich möglichst viel Geld verdienen und das tun sie über die Ausstattungen. Ab und zu gibt es zwar auch mal mittlere Versionen zu bewundern, aber das absolute Basismodell zeigt man nicht so gerne her. 

Im Fall des brandneuen BMW 4er Coupé müssen wir sagen: Schade eigentlich. Denn der G22 wirkt gerade in der Basis angenehm schlicht. Der umstrittene XXL-Grill springt einem hier nicht so massiv ins Auge, auch weil die ihn flankierenden, kaum minder großen Lufteinlässe fehlen. Hinzu kommt die kostenlose Lackierung in "Schwarz Uni". Diese Farbe stand schon dem seligen E36 Coupé hervorragend. 

BMW Deutschland hat den Konfigurator für das neue 4er Coupé nur wenige Tage nach der Weltpremiere des Fahrzeugs bereits in Betrieb genommen. Er zeigt den 420i mit 184 PS als Basismodell, gefolgt vom 430i und endet mit dem M440i, dazu einige Dieselmodelle.

Der 420i hat bereits die Achtgang-Automatik inklusive, 7,5 Sekunden auf 100 km/h sind beileibe nicht langsam. Ebenfalls gratis dabei sind 17-Zoll-Leichtmetalfelgen des Typs "V-Speiche 778", alle weiteren Alus kosten mindestens 1.240 Euro Aufpreis.

Was ist noch im Preis von zugegeben nicht ganz billigen 45.800 Euro inbegriffen? Sitze mit Stoff-Sensatec-Mischung (eine Art Kunstleder), eine Drei-Zonen-Klimaautomatik, Parksensoren vorne und hinten, ein 8,8-Zoll-Infotainmentsystem mit Navigation, aber auch die "Akustikkomfortverglasung Frontscheibe". Zudem ein adaptiver Tempomat, LED-Scheinwerfer, Verkehrszeichenerkennung und Sportsitze vorne. Fehlt eigentlich nur das "Business Paket" inklusive Sitzheizung vorne für 850 Euro, fertig.

BMW 4er Coupé (G22) in Basisversion (Deutschland)

Das 4er-Einstiegsmodell erregt unsere Aufmerksamkeit aus einem weiteren Grund - es hat immer noch ein analoges Kombi-Instrument. Tatsächlich flankieren der traditionelle Drehzahlmesser und Tachometer ein 5,1-Zoll-Farbdisplay. Schlecht muss das nicht sein, denn die digitalen BMW-Instrumente konnten uns bislang noch nicht komplett überzeugen.

Das ist ein wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass der 420i in Deutschland bei 45.800 Euro startet, wo der billigste VW Golf bei knapp unter 20.000 Euro startet. Warum erwähnen wir den Golf? Weil die achte Generation schon in der Grundform auf physische Zifferblätter und Nadeln verzichtet. Man muss sich zwar mit 15-Zoll-Stahlrädern und einem mickrigen 1,0-Liter-Motor mit 90 PS begnügen, aber immerhin ist das Cockpit schon hier komplett digital.

BMW 4er Coupé (G22) in Basisversion (Deutschland)

Was vielleicht noch interessanter an der neuen 4er-Serie ist, ist die Tatsache, dass Sie ausgefallene Optionen wie Laserscheinwerfer und ein Head-up-Display hinzufügen können, während das Kombi-Instrument der alten Schule erhalten bleibt. Das ist eigentlich keine schlechte Idee, denn einige Leute würden lieber dem klassischen Look treu bleiben, als digital zu arbeiten.

Das Bildschirm-Cockpit hat zwar dank seines hohen Anpassungsgrades zahlreiche Vorteile, aber die immer seltener (zumindest im Luxussegment) werdende analoge Einrichtung hat etwas Besonderes. Und eine lustige Tatsache am Rande - selbst beim 66.900 Euro teuren M440i ist das 12,3-Zoll-Display optional.

Vermutlich dürften die meisten 4er-Kunden ihr Auto massiv hochrüsten. Doch beim Anblick des Basis-420er finden wir: Weniger ist mehr!

Bildergalerie: BMW 4er Coupé (G22) in Basisversion (Deutschland)