Oh, dieses Grün! Als große Fans der Giulia Quadrifoglio haben wir uns immer einen derart extrovertierten Farbton gewünscht. Jetzt beglückt uns Alfa endlich damit. "Verde Montreal" muss es also künftig bei der Bestellung heißen, eine Hommage an das traumhafte Coupé aus den 1970ern.

Ein neues Grün ist aber glücklicherweise nicht die einzige Neuerung, die Alfa Romeo seinem 510 PS starken Mittelklasse-Rabauken fürs Modelljahr 2020 mit auf den Weg gibt. Das Facelift der Performance-Limousine soll vor allem die Schwachstellen bei Infotainment und Assistenzsystemen ausmerzen. 

Mechanisch bleibt alles, wie es war. Gut so, denn sowohl Handling als auch Antrieb sind über jeden Zweifel erhaben. Der 2,9-Liter-Biturbo-V6 leistet wie bisher 510 PS und 600 NM, gibt seine Kraft über eine ZF-8-Gang-Automatik exklusiv an die Hinterräder ab. Leistungsangaben sind noch Fehlanzeige, aber es dürfte bei 3,9 Sekunden für den 0-100-km/h-Sprint und 307 km/h Höchstgeschwindigkeit bleiben.

Die stärkste oder schnellste Giulia ist der Quadrifoglio damit jedoch nicht mehr. Die neuen ultra exklusiven und sündhaft teuren Giulia GTA und GTAm leisten 30 PS mehr und wiegen mit 1.520 Kilo rund 100 Kilo weniger.  

An all den Fahrdynamik-Systemen der Giulia Quadrifoglio ändert sich ebenfalls nichts. Nach wie vor verfügt das Auto über adaptive Dämpfer, eine elektronische Hinterachs-Sperre, einen aktiven Frontsplitter sowie den Fahrmodi-Schalter DNA Pro Selektor, der im Quadrifoglio zusätzlich einen Race-Modus bereithält, in dem unter anderem das ESP komplett deaktiviert ist. 

Neu ins Programm aufgenommen hat man eine optionale Akrapovic-Auspuffanlage aus Titan. Im Mopar-Zubehörprogramm werden Sie unter anderem auch abgedunkelte Rückleuchten und diverse Carbon-Anbauteile finden. Zum Verde Montreal gesellen sich außerdem die beiden neuen Farbtöne Rosso 6C Villa d'Este und Ocra Junior GT. 

Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio Bj. 2020
Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio Bj. 2020

Hatte sich die Giulia Quadrifoglio dynamisch schon bisher nichts vorzuwerfen, sah das in puncto Bedienung ganz anders aus. Bereits bei der Modellpflege der "normalen" Giulia-Varianten ging man diesem Malus auf den Grund. Das Sportmodell übernimmt die Änderungen nun ebenfalls.  

Der 8,8-Zoll-Bildschirm kann also künftig auch per Berührung bedient werden. Der Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole bleibt allerdings erhalten. Außerdem soll das System nun über eine verbesserte Darstellung mit frei konfigurierbaren Widgets und einen schnelleren Prozessor verfügen. Auch die Sprachbedienung wurde aufgewertet, beherrscht nun etwa im Navigationsmenü die freie Textsuche. Neue Connected-Dienste umfassen unter anderem Verkehrsnachrichten in Echtzeit fürs Navi, einige Remote-Funktionen wie Auf- und Zusperren per Smartphone oder einen Wifi-Hotspot für bis zu acht Geräte.

Das erwähnte 8,8-Zoll-Infotainment beinhaltet nun auch ein eigenes Performance-Menü, bestehend aus mehreren Screens, die den Status des Fahrzeugs in Echtzeit darstellen. So erhält der Fahrer schnellen Zugang zu relevanten Infos über Ladedruck oder die Temperatur der wichtigsten mechanischen Komponenten. Die Screens zeigen auch einen digitalen Tacho und Drehzahlmesser. 

Das Interieur des Quadrifoglio wertet Alfa mit neuem Lenkrad und Gangwahlhebel auf. Außerdem kann man nun auch rote oder grüne Sitzgurte wählen. Gegen Aufpreis gibt es neue, elektrische Sportsitze mit perforiertem Leder.

Die Abteilung Assistenzsysteme umfasst nun einen Spurhalteassistenten, einen Totwinkel-Assistenten, einen adaptiven Tempomaten mit Stop-und-Go-Funktion sowie einen Stau- und Autobahnassistenten. Somit fährt nun auch die Giulia Quadrifoglio autonom nach Level 2.

Was Preis und Marktstart der renovierten 510-PS-Giulia betrifft, hüllt sich Alfa Romeo noch in Schweigen. Derzeit ist das Fahrzeug ab 79.000 Euro zu haben. Wir rechnen damit, dass die neue Quadrifoglio zwischen Sommer und Herbst 2020 beim Händler steht. 

Bildergalerie: Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio 2020 Facelift