Vergessene Studien: Toyota MR2 Street Affair (2001)

Spektakuläre Karosserie und 258 PS

Toyota MR2 Concept Car Street Affair (2001) Toyota MR2 Concept Car Street Affair (2001)

Name: Toyota MR2 Street Affair
Premiere: Essen Motor Show 2001
Technische Daten: 1,8-Liter-Turbo-Vierzylinder mit 258 PS, sequenzielles Sechsgang-Getriebe, Mittelmotor-Layout

Hintergrund:

Zu den Besonderheiten des ab 1984 gebauten Roadsters Toyota MR2 gehörte der Mittelmotor. Einem Rennwagen noch näher kam die im Jahr 2001 vorgestellte Designstudie MR2 Street Affair der Toyota Motorsport GmbH (zuvor Toyota Team Europe oder TTE). Das Auto war eine Kombination aus Toyotas Formel-1-Fahrzeug TF102 und dem Roadster MR2 der Baureihe W30.

Ein straßentaugliches Modell aus einer echten Formel-1-Schmiede galt im Jahr 2001 als einzigartig. Auch die Optik erregte Aufsehen: rot-weiße Lackierung in Toyotas Formel-1-Stil, eine extrem flache Frontscheibe und eine ungewöhnliche Glasfaser-Karosserie mit Designelementen vom Toyota TF102. Dazu gehörten Lufteinlässe an den Flanken. Auf konventionelle Türen verzichtete die Leichtbau-Studie, stattdessen konnten die oberen Teile der Einstiegsöffnungen aufgeklappt werden und gaben so zwei Plätze für Pilot und Co-Pilot frei. 

Am Heck gab es eine farblich abgesetzte Planke, die an den Heckflügel eines Formel-1-Autos erinnerte. Außerdem konnte man einen Blick auf den Motorblock erhaschen. Schwarze Carbon-Luftkanäle leiteten kühlenden Fahrtwind zum Triebwerk.

Die Maschine war der 1,8-Liter-Vierzylinder aus dem Serien-MR2. Die Leistung wurde jedoch von den serienmäßigen 140 PS durch Turboaufladung und eine Remus-Abgasanlage auf 258 PS gesteigert wurde. Die Kraft wurde über ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe mit elektrohydraulischer Kupplung auf die Hinterräder geleitet, die mit Niederquerschnittsreifen im Format 345/30 ZR 19 bestückt waren. Geschaltet wurde über Wippen am Lenkrad.

So viel Power machte auch eine Fahrwerksnachschärfung erforderlich. Auch die Bremsanlage wurde mit großen, belüfteten Scheibenbremsen (370 Millimeter vorne, 295 Millimeter hinten) aufgerüstet. Nach 6,0 Sekunden passierte der Toyota die 100-km/h-Marke, die Spitze lag bei 249 km/h.

Die Scheinwerfer arbeiteten mit Xenon-Hochleistungslampen und "Hi-Intensity-Dioden". Zugunsten der Aerodynamik verzichtete der Roadster auf Rückspiegel, stattdessen gab es eine Kamera am Heck, deren Bilder auf einem Monitor am Armaturenbrett erschienen. Ansonsten bot das Cockpit ein Lenkrad in U-Form sowie eine reduzierte Instrumentierung. 

Eigentlich hatte Toyota an die Auflage einer kleinen Auflage für Rennen gedacht, die aber nie realisiert wurde. Aber das Concept Car inspirierte das 2002 erhältliche, auf 100 Exemplare limitierte Sondermodell Toyota MR2 Competition mit ähnlicher Lackierung und weißen Rädern:

Außerdem hatte das Sondermodell einen Sportauspuff sowie optional ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe. Die ersten 50 Käufer durften ihr Auto in Köln bei Toyota Motorsport entgegennehmen. Heute gehört der MR2 Competition zu den besonders gesuchten Varianten des Mister Two. Übrigens: Der in Deutschland bis 2005 verkaufte Roadster soll nach Gerüchten eventuell einen Nachfolger gleichen Namens erhalten.