Daimler, BMW, Audi, Porsche, VW, Opel und Ford: Inzwischen haben alle deutschen Hersteller einen Produktionsstopp verfügt. Ähnliches scheint für das europäische Ausland zu gelten. Am morgigen Donnerstag (19.3.) scheint in den meisten Werken erstmal Schluss zu sein.

Auch die US-Hersteller sind allmählich betroffen. So muss Tesla wegen kalifornischen Bestimmungen dichtmachen, auch General Motors und Ford stoppen die Produktion. Der dritte große US-Konzern, Fiat Chrysler Automobiles (FCA) hat für Europa bereits einen Produktionsstopp verfügt, ein entsprechender Schritt für die US-Werke wird erwartet, schreiben die Kollegen von FAZ.net

Grund für die Werksschließungen ist meist die Unterbrechung der Lieferketten, das heißt, die Teile gehen aus. Aber teils spielt auch die Angst der Beschäftigten vor Infektionen eine Rolle. Dazu kommt, dass (zumindest in Deutschland) die Autohändler wegen behördlicher Verfügungen einstweilen zusperren müssen - es werden also keine Autos mehr verkauft.

Der erste Paukenschlag für die Autobranche war die Absage des Genfer Autosalons, gefolgt von weniger wichtigen Veranstaltungen wie der Tuning World Bodensee und dem GTI-Treffen am Wörthersee. Die Techno Classica in Essen wurde auf Ende Juni verschoben, und die New York Auto Show soll nun im August statt im April stattfinden. Auch die Auto China in Peking (eigentlich ab 21. April) wurde verschoben, jedoch auf unbestimmte Zeit.

Was werden die langfristigen Folgen auf die Branche sein? Nach einer Studie von "Auto-Professor" Ferdinand Dudenhöffer wird die Epidemie "eine Schneise der Verwüstung" hinterlassen. Drastische Worte, die er mit Zahlen unterfüttert: Im Jahr 2019 wurden laut Kraftfahrtbundesamt 3,6 Millionen Autos in Deutschland verkauft. 2020 werden es nach Dudenhöffers Ansicht nur mehr 3,1 Millionen sein. Das wäre ein Minus von 14 Prozent.

Für China wird laut Kfz-Betrieb.de ein Absatzrückgang von acht Prozent erwartet -- das träfe auch die deutschen Autobauer, denn bei vielen Marken ist China inzwischen der Absatzmarkt Nummer eins.

Und wo bleibt das Positive? Nun, das deutsche CO2-Klimaziel für 2020 könnte wegen des Corona-bedingten Wirtschaftseinbruchs doch noch erreicht werden, wie FAZ.net meldet. Denn weniger Wirtschaftswachstum bedeutet weniger Industrieproduktion und weniger Verkehr, und damit auch weniger CO2-Emissionen. Ziel war eine Emissionsminderung um 40 Prozent gegenüber 1990. Im Jahr 2019 betrug die Minderung jedoch nur 36 Prozent; deswegen hatte die Bundesregierung das Ziel eigentlich schon aufgegeben. Das könnte sich nun nochmal ändern.