Nach nur sechs Jahren stellt BMW den i8 wieder ein. Der Sportwagen mit Plug-in-Hybridantrieb wird nur noch bis April 2020 produziert. Coupé und Roadster sollen als Sportwagen-Ikonen in die BMW-Historie eingehen, hoffen die Münchner.

Als Studie BMW Vision EfficientDynamics wurde der Wagen 2009 auf der IAA in Frankfurt gezeigt. Der 2+2-sitzige Sportwagens hatte Flügeltüren, ein Plug-in-Hybrid-System und Allradantrieb. Allerdings wurde als Verbrenner noch ein Diesel eingesetzt. Bald folgte die Ankündigung, dass die zentralen Merkmale in ein Serienfahrzeug eingehen würden.

Der Serien-i8 wurde gemeinsam mit dem BMW i3 auf der IAA 2013 gezeigt. Gefertigt wurde der BMW i8 ab 2014 im Werk Leipzig. Beim i8 bestand die Fahrgastzelle (das so genannte Life-Modul) aus Carbon, das Chassis (das Drive-Modul) aus Aluminium. So lag das Leergewicht des knapp 4,70 Meter langen Wagens bei lediglich 1,6 Tonnen.

 Auch auf eine gute Aerodynamik achtete BMW. Der cW-Wert lag bei 0,26, die Anströmfläche wurde mit 2,15 Quadratmeter angegeben. Zum vergleich: Der neue 3er hat als 320d einen cW-Wert von 0,23 bei einer Anströmfläche von 2,22 Quadratmeter. Zu den weiteren Besonderheiten gehörten Scherentüren und die "Laserlicht-Scheinwerfer", die später auch im 7er und weiteren Baureihen eingeführt wurden.

BMW i8 vor Produktionsende (2020)

Der BMW e Drive genannte Antrieb bestand aus einem Elektromotor über der Vorderachse und einem 1,5-Liter-Turbobenziner mit drei Zylindern mit 231 PS über der Hinterachse. Die Lithium-Ionen-Batterie lag zwischen den Achsen.

Ursprünglich wurde ein Elektromotor mit 96 kW (131 PS) eingesetzt; zusammen mit dem Verbrenner ergab sich eine Systemleistung von 362 PS. Der Akku hatte zunächst eine Bruttokapazität von 7,1 kWh, was eine Reichweite von 37 Kilometer ergab.

BMW i8 vor Produktionsende (2020)

Im Herbst 2017 wurde der i8 Roadster auf der Los Angeles Autoshow vorgestellt. Er hatte die selben Scherentüren wie das Coupé. Parallel zur Einführung der neuen Karosserieversion im Frühsommer 2018 wurde der Antrieb überarbeitet.

Der Akku wurde dabei auf 11,6 kWh (brutto) vergrößert, so dass die Reichweite auf 55 km stieg. Außerdem wurde ein stärkerer E-Motor mit 105 kW (143 PS) eingebaut. Die Systemleistung stieg auf 374 PS, was im Coupé einen Tempo-100-Sprint in 4,4 Sekunden ermöglichte.

Im Herbst 2019 ließ BMW durchblicken, dass der i8 keinen Nachfolger mehr bekommen soll. Nun verkünden die Münchner das offizielle Produktionsende. Rund 20.000 Stück wurden in den sechs Jahren produziert, das sind durchschnittlich rund 3.300 Stück pro Jahr – für die ganze Welt. Offenbar reicht das nicht, um das Auto profitabel weiter zu fertigen. 

BMW i8 und i3 waren die Autos, mit denen BMW seine ursprüngliche Elektro-Strategie umsetzen wollte. Sie wurden eigens für den elektrifizierten Antrieb entwickelt. Künftig setzt BMW dagegen auf Flexibilität beim Antrieb. So soll zum Beispiel der kommende 7er als Elektroauto, Plug-in-Hybrid, Benziner und als Diesel auf den Markt kommen. Und alle Versionen sollen vom gleichen Band rollen. Vorteil: Man kann flexibel auf die Nachfrage reagieren.

BMW i4 folgt noch der alten Strategie, doch die anderen Neuvorstellungen sind schon auf die neuen Vorstellungen ausgerichtet. Beispiele sind der Mini Cooper SE (so heißt der Mini-Dreitürer mit Elektroantrieb offiziell) und der bald folgende BMW iX3, die Elektrovariante des X3.

Bildergalerie: BMW i8 vor Produktionsende (2020)