Hyundai gibt weitere Details zum i30 Facelift bekannt. Der überarbeitete Kompaktwagen feiert Premiere auf dem Genfer Autosalon (5. bis 15. März 2020). Neben der geänderten Optik hat Hyundai einige technische Leckerbissen in den Wagen gepackt, ohne in der Pressemitteilung damit aufzutrumpfen.

So gibt es zwei völlig neue Benzinmotoren. Das 48-Volt-Mildhybrid-System, das Hyundai bisher nur auf Diesel anwandte, kommt hier erstmals auch bei Ottomotoren zum Einsatz. Eine Weltneuheit dürfte das damit kombinierte Schaltgetriebe sein, das automatisch auskuppelt, wenn man vom Gas geht.

Motoren

Für den überarbeiteten i30 hat Hyundai einen neuen Basismotor namens 1.5 DPi entwickelt; außerdem gibt es einen neuen Turbobenziner. Damit sieht die Motorenpalette nun folgendermaßen aus:

  Hubraum Drehmoment Getriebe
1.5 DPi 110 PS 4-Zyl. / 1.498 ccm 144 Nm 6-Gang
1.0 T-GDi 120 PS 3-Zyl. / 998 ccm 172 Nm 6-Gang oder 7-Gang-DCT
1.0 T-GDi 120 PS 48V 3-Zyl. / 998 ccm 172 Nm 6-Gang oder 7-Gang-DCT
1.5 T-GDi 160 PS 48V 4-Zyl. / 1.482 ccm 253 Nm 6-Gang oder 7-Gang-DCT
1.6 CRDi 115 PS 4-Zyl. / 1.598 ccm 280 Nm 6-Gang oder 7-Gang-DCT
1.6 CRDi 136 PS 48V 4-Zyl. / 1.598 ccm 280 Nm 6-Gang oder 7-Gang-DCT

Der alte 1,4-Liter-Saugmotor mit 100 PS und 134 Nm Drehmoment wird offenbar durch den neuen 1.5 DPi mit etwas mehr Leistung ersetzt. Der Neue ist nach wie vor ein Vierzylinder-Saugmotor, hat aber eine Doppeleinspritzung. Was dahinter steckt, sagt Hyundai nicht. Doch bietet Bosch unter diesem Namen eine Einspritzung an, bei der pro Ansaugkanal zwei Einspritzventile eingesetzt werden. Dadurch soll der Kraftstoff feiner zerstäubt werden, was Verbrauchsvorteile bringen soll.

Bekannt ist der 1,0-Liter-Turbo mit drei Zylindern und 100 PS, den Hyundai nun auch mit einem 48 Volt-Mildhybrid-System anbietet. Bisher bot Hyundai ein solches System nur für Diesel an.

Der 1.4 T-GDI wird durch einen 1.5 T-GDi ersetzt. Richtig gesehen, das Kürzel wird jetzt mit kleinem i geschrieben. Außerdem bietet der neue Motor mehr Leistung und mehr Drehmoment als der 140 PS und 243 Nm starke Vorgänger. Hier ist das 48-Volt-System stets an Bord. Bekannt sind wieder die beiden Diesel, wobei aber der stärkere nun serienmäßig das 48-Volt-Mildhybrid-System erhält.

Bei den 48-Volt-Modellen verfügt die Sechsgang-Schaltung über eine elektronisch geregelte Kupplung (iMT). Das neu entwickelte Getriebe kuppelt in bestimmten Fahrsituationen automatisch aus, wenn der Fahrer vom Gas geht. Das Fahrzeug geht dann in den Segelmodus über, wobei vermutlich auch der Motor abgeschaltet wird. Das dürfte eine Weltneuheit sein; uns sind jedenfalls solche Lösungen bislang nicht bekannt. Fiat zum Beispiel weist bei seinen neuen Mildhybridmodellen den Fahrer mit einem Symbol darauf hin, dass er auskuppeln soll.

Außenoptik

Was die Optik angeht, so erhält der i30 eine neue Frontschürze sowie einen modifizierten Kühlergrill mit auffälligem Gitter. Dazu kommen neue LED-Scheinwerfer mit der neuen pfeilförmigen Lichtsignatur. Unser Vergleichsbild zeigt die alte Version von 2018 in Weiß und die neue in Grau:

Hyundai i30 2018
Hyundai i30 2020

Das Heck des neuen i30 soll ebenfalls eine neue Schürze und LED-Heckleuchten in V-Form bekommen. Bilder vom Heck gibt es aber bislang nur von der sportlichen Ausstattung N Line:

Hyundai i30 Facelift (2020)

Fast alle nun veröffentlichten Bilder (alle mit roten Autos) zeigen die neue N-Line-Version. Sie ist künftig außer für den Fünftürer und den Fastback auch für den Kombi erhältlich und wurde neu entworfen. An der Front Sie gibt sich an einer auffälligen Front mit breiterem Grill und neuen Scheinwerfern zu erkennen. 

Hyundai i30 Facelift (2020)

Der untere Teil des Grills bietet größere Lufteinlässe an den Seitenenden. Die schwebend wirkenden Flügel an diesen Öffnungen unterstützen nicht nur die Optik, sondern verbessern auch die Aerodynamik.

Den gleichen Zweck erfüllt auch das vollständig neue Design der Heckschürze. Der breite Diffusor unterstreicht die sportliche Ausrichtung, die neu positionierte Nebelschlussleuchte bringt den optischen Schwerpunkt näher an den Boden. Dazu passen auch die neu gestalteten 17- und 18-Zoll-Räder.

Fahrwerk und Lenkung von i30 N Line und i30 Fastback N Line wurden in Kombination mit den beiden Topmotorisierungen 1.5 T-GDi (160 PS) und 1.6 CRDi (136 PS) dynamischer abgestimmt.

Interieur

Hyundai i30 Facelift (2020)

Innen gibt es neue Farben. Neben dem gewohnten Schwarz stehen nun zwei verschiedene Grautöne und ein Braun zur Verfügung. Die Sitze können mit Stoff, Leder oder einer Kombination aus beidem bestellt werden. Insgesamt gibt es nun acht Optionen zur Innenraumgestaltung.

Hyundai i30 (2018)
Hyundai i30 (2020)
Hyundai i30 (2018)
Alte Instrumente
Hyundai i30 Facelift (2020)
Neue Instrumente

Die Instrumente bekommen nun eine neue Optik mit großem Display in der Mitte. Dazu kommt ein 10,25-Zoll-Touchscreen. Das Infotainment erlaubt die Anbindung des Smartphones via Android Auto oder Apple CarPlay; auch kabelloses Aufladen des Handys ist möglich.

Assistenzsysteme

Zu den neuen SmartSense-Funktionen gehören ein Stauassistent, der in Zusammenarbeit mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage automatisch ausreichend Abstand zum Vordermann hält. Außerdem gibt es nun einen aktiv bremsenden Querverkehrswarner hinten fürs rückwärtige Ausparken und einen "Anfahralarm", der den Fahrer warnt, wenn das vor ihm stehende Fahrzeug losfährt und er nicht reagiert.

Der aktive Totwinkelassistent verwendet Radarsensoren. Wird trotz Warnungen auf den Außenspiegeln die Spur gewechselt, bringt er das Auto per Bremseingriff in die alte Spur zurück. Das verbesserte Notbremssystem erkennt nun neben Autos und Fußgängern auch Radfahrer.

Zu den Preisen und Ausstattungen sowie zum Datum des Marktstarts äußert sich Hyundai noch nicht. Bisher begannen die Preise bei 17.990 Euro (Fünftürer mit 1,4-Liter-Saugbenziner).

Bildergalerie: Hyundai i30 Facelift (2020)