DS baut sein Modellprogramm weiter aus: Nach den beiden SUVs DS 7 Crossback und DS 3 Crossback präsentiert DS nun eine Limousine als drittes Modell der Marke. Hinzu kommt im Laufe des Jahres 2021 noch der kompakte DS 4. Der DS 9 ist eigentlich für China konzipiert worden, soll nun aber auch in Europa im Segment der Mercedes E-Klasse mitmischen

Preise

Zum Marktstart bekommt die Limousine das vom Peugeot 508 bekannte Plug-in-Hybrid-System mit 225 PS und Frontantrieb. Hinzu kommt ein ebenfalls 225 PS starker Turbobenziner. Die Preise beginnen bei 47.550 Euro in der Ausstattung "Performance Line +", darüber rangiert der "Rivoli +" für 51.400 Euro. Der Plug-in-Hybrid kostet mindestens 52.810 Euro respektive 55.560 Euro.

Die Ausstattung ist bereits beim Grundmodell äußerst üppig, allzu viele Extras gibt es in der Preisliste nicht. Das auf den Fotos zu sehende "Chrom-Schwert" auf der Motorhaube ist Bestandteil eines 4.500 Euro teuren Zusatzpakets für die Topausstattung.

Abmessungen

Auf den ersten Blick ähnelt der DS 9 dem Peugeot 508. Er ist mit 4,93 Metern aber fast 20 Zentimeter länger als die 508 Limousine, die 4,75 Meter misst. Auch der Radstand ist elf Zentimeter größer: Er beträgt hier 2,90 statt 2,79 Meter.

Der Grund dafür liegt in China, denn dort bietet Peugeot den 508 L an, eine um 10 Zentimeter verlängerte Version des 508. Besonders in der Seitenansicht zeigen sich deutliche Parallelen zum DS 9. Und man erkennt, warum der DS 9 nochmals länger ist als der 508 L: Vorne wie hinten sind die Überhänge etwas größer.

2019 Peugeot 508L
Peugeot 508 L
DS 9 (2020)
DS 9

Basis des DS 9 ist wie beim 508 die EMP2-Plattform (Efficient Modular Platform 2), auf der alle größeren neuen Modelle von PSA basieren. Die kleineren, wie zum Beispiel der Peugeot 208, beruhen auf der Plattform CMP alias EMP1.

Optik

Optisch übernimmt der DS 9 markentypische Designmerkmale wie den Tüpfelgrill. Auch vollführen die LED-Scheinwerfer beim Systemstart eine ähnliche Choreographie wie beim DS 7 Crossback. Ein neues Element ist der Chrom-Längsstreifen auf der Fronthaube. Das senkrechte LED-Licht erinnert wiederum an den 508:

DS 9 (2020)

Die Seitenansicht wirkt dezent; sie erinnert etwas an den BMW 7er und an die Lexus-Limousinen. Weitere Besonderheiten des DS 9 sind die bündig abschließenden Türgriffe und die Bicolorlackierung mit schwarzem Dach.

Am Ende der Kofferraumklappe des Viertürers gibt es einen kleinen Heckspoiler. Darunter gibt es Rückleuchten mit einem Schuppenmuster, die von einer Chromleiste unterstrichen werden. Als Reminiszenz an die historische DS von 1955 hat der DS 9 seitliche Positionslichter an der Dachkante, die allerdings deutlich kleiner ausfallen als bei der Déesse:

DS 9 (2020)

Wenn Sie sich für das Design interessieren: Im folgenden Video von der DS-9-Vorstellung in Paris wird es vom DS-Chefdesigner Thierry Métroz persönlich erklärt (ab 4 min 15, auf Französisch, aber mit englischen Untertiteln):

Antriebe

Zur Markteinführung gibt es den DS 9 als Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 225 PS. Dieser Antrieb ist aus dem Peugeot 508 Hybrid bekannt. Der Antrieb kombiniert einen 1,6-Liter-Turbobenziner mit einem 110 PS starken Elektromotor, die beide über eine Achtgang-Automatik die Vorderachse antreiben.

Die Batterie speichert 11,9 kWh Energie. Das ermöglicht eine elektrische Reichweite von 56 Kilometer im WLTP-Zyklus. Der serienmäßige 7,4-kW-Onboard-Lader ermöglicht das Aufladen an der Wallbox innerhalb von einer Stunde und 30 Minuten. Zum Vergleich: Der 508 Hybrid braucht mit dem optionalen 7,4-kW-Onboard-Lader zwei Stunden und 30 Minuten. 

Etwas später wird das Angebot um "zwei weitere E-Tense-Antriebe" erweitert, so DS. Angekündigt werden ein "Zweiradantrieb mit 184 kW (250 PS) und erhöhter Reichweite" sowie eine "264-kW-Version (360 PS) mit intelligentem Allradantrieb". Letztere kennen wir inzwischen aus dem Peugeot 508 PSE.

Das Angebot wird durch einen PureTech-Benzinmotor mit 225 PS abgerundet. Alle Versionen sind mit einem Achtgang-Automatikgetriebe ausgestattet. Die Fahrleistungen beider 225-PS-Varianten sind fast identisch: 8,7 Sekunden auf 100 km/h und rund 240 km/h Spitze.

Interieur

Innen gibt es ein mit Nappa-Leder bezogenes Armaturenbrett, die bekannte Mittelkonsole mit dem Cobra-Automatikhebel und eine Uhr von B.R.M. in der Cockpitmitte. Außerdem verspricht DS einen Alcantara-Dachhimmel, Leder-Haltegriffe und klimatisierte Sitze mit Massage-Funktion. 

Erste Eindrücke vom DS 9 (2020)

Besondere Sorgfalt haben die Ingenieure auf den Akustikkomfort verwendet. Das hilft, die Vorteile der Audioanlage von Focal mit bis zu 14 Lautsprechern mehr zu schätzen. Wie beim 508 gibt es zudem per Kamera gesteuerte adaptive Dämpfer.

Technik-Highlights

Zu den Technik-Highlights gehören der DS Drive Assist, der teilautonomes Fahren (Stufe 2) ermöglicht, ein Einparkassistent, der Gas und Bremse übernimmt, sowie ein Sicherheitspaket inklusive Nachtsichtsystem, Totwinkel-Warner, Antikollisionssystem und Verkehrsschilderkennung.

DS Driver Attention Monitoring überwacht den Fahrer mit einer Infrarotkamera, die über dem Lenkrad eingebaut ist und warnt bei Zeichen von Ermüdung. Unter DS Active LED Vision sind adaptive LED-Scheinwerfer mit fünf Lichteinstellungen zu verstehen: Parking, Town Beam, Country Beam, Motorway Beam und Adverse Weather. Hinzu kommen die Einstellungen mitlenkende Scheinwerfer und High Beam (Fernlichtassistent). 

DS 9 (2020)

DS Smart Access ist ein schlüsselloses Zugangssystem: Man kann den DS 9 per App öffnen und starten. Nähert sich der Fahrer dem Fahrzeug, kommen die versenkten Türgriffe zum Vorschein. Das System funktioniert per Bluetooth, braucht also kein Handy-Netz. Durch das System kann man das Fahrzeug an bis zu fünf Fahrer verleihen, ohne den Schlüssel auszuhändigen. Für jeden der fünf Fahrer kann der Besitzer die Nutzungszeit begrenzen.

Bildergalerie: DS 9 (2020)