Mit den Neuauflagen von Golf, Octavia, Leon und A3 wirbelt der Volkswagen-Konzern die Kompaktklasse derzeit so richtig durcheinander. Um nicht den Anschluss zu verlieren, reagieren viele Hersteller mit Modellpflege-Maßnahmen für ihre aktuellen Modelle. So nun auch Renault, das uns heute das Facelift seiner kompletten Mégane-Familie präsentiert. Ganz recht, das Update gilt für Schrägheck und Kombi, vom Basismodell bis zum R.S. Trophy. 

Nach einem Vierteljahrhundert und gut sieben Millionen verkauften Einheiten entert der Mégane nun die zweite Phase seiner vierten Generation. Das tut er mit einer eher dezenten Überarbeitung seines Exterieurs, die wohl nur Hardcore-Fans auf den ersten Blick erkennen werden. 

Vorne gibt es nun Voll-LED-Scheinwerfer, welche die Sicht gegenüber den Halogen-Leuchten um 30 Prozent verbessern sollen. Auch die Nebbellampen und Rückleuchten nutzen LED-Technik.

Ansonsten erkennen Sie das Mégane-Facelift an einem neuen Kühlergrill mit mehr Chrom und einem diskret überarbeiteten Frontstoßfänger mit breiteren Lufteinlässen. Dazu kommen neue 16- und 18-Zoll-Alus und drei neue Außenfarben. 

Innen werden Sie beim 2020er Mégane ausstattungsabhängig von einem digitalen 10-Zoll-Instrumentendisplay begrüßt. Dazu gesellt sich der 9,3-Zoll-Screen des Infotainmentsystems, der wie gehabt im Portrait-Modus angeordnet ist.

Kleinere Änderungen an der Mittelkonsole sollen die Klimabedienung nutzerfreundlicher gestalten, außerdem bekommen die höheren Ausstattungslevel einen rahmenlosen Innenspiegel. Neue Polsterungen und die Option auf einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz runden die Änderungen ab. 

In puncto Assistenzsysteme rüstet der Mégane ebenfalls auf. Künftig erhalten Sie einen Autobahn- und Stauassistent, einen Müdigkeitswarner sowie einen neuen Toter-Winkel-Warner, der nun mit Radar- statt mit Ultraschallsensoren arbeitet. Dazu wurde der Notbremsassistent um die Fußgängererkennung erweitert, der Spurhalte-Warner um den Spurhalte-Assistenten, der korrigierend in die Lenkung eingreifen kann. Varianten mit Doppelkupplungsgetriebe erhalten einen adaptiven Tempomat mit Stop & Go-Funktion.

Größere Veränderungen entdeckt man bei einem Blick unters Blech des neuen Mégane. Die spannendste Nachricht ist sicher der neue Plug-in-Hybrid-Antrieb. Wie bei Clio und Capture erhält er die Bezeichnung "E-Tech". Der Mégane PHEV nutzt einen 1,6-Liter-Benziner, zwei Elektromotoren, ein Automatikgetriebe und eine 9,8-kWh-Batterie. Die rein elektrische Reichweite nach WLTP beträgt 50 Kilometer bei Geschwindigkeiten von bis zu 135 km/h. Für Fahrten rein im Stadtverkehr geben die Franzosen eine Reichweite von bis zu 65 Kilometer an. 

Die konventionell angetriebenen Varianten vertrauen weiterhin auf den 1,3-Liter-Turbobenziner mit 115, 140 oder 160 PS. Neu für 2020 ist eine ökologischere Variante mit 100 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe. Für die 140-PS-Version ist auch eine 7-Gang-Doppelkupplung zu haben. Im 160-PS-Modell ist sie Standard. Auf Diesel-Seite gibt es den 1,5-Liter-Blue dCi mit 95 oder 115 PS.  

Bewegen Sie sich in der Modellhirarchie ein Stück nach oben und Sie werden sehen, dass die GT Line nun der Vergangenheit angehört. Sie wird durch die neue R.S. Line ersetzt, die aber wie bisher eher ein Designpaket für all jene ist, die sich die deutlich teureren Renault Sport-Versionen nicht leisten können oder wollen. 

Wo wir gerade beim Thema sind: Der 2020er Mégane R.S erhält ebenfalls ein Upgrade. Nun leistet auch der "gewöhnliche" R.S. soviel wie das Trophy-Modell. 300 PS, um genau zu sein. 20 PS mehr als bisher. Je nachdem, ob Sie sich für das Schaltgetriebe oder die Doppelkupplung entscheiden beträgt das Drehmoment 400 oder 420 Nm. Wenn Sie das steifere Cup-Chassis und die mechanische Vorderachssperre wollen, führt aber wie bisher kein Weg am Trophy vorbei.  

Das Renault Mégane Facelift wird in Europa ab Sommer 2020 verfügbar sein. 

Bildergalerie: Renault Mégane und Mégane R.S. 2020 Facelift