Seit 2016 erweiterten der Ateca, der Arona und der Tarraco die Seat-Modellpalette. Die ersten Ideen zu diesen drei SUV-Modelle reichen aber viel weiter zurück: Seit mehr als drei Jahrzehnten ebneten Designstudien den Weg. Wir zeigen die interessantesten Autos.

1991, im gleichen Jahr, als Nirvana den Hit Smells like teen spirit herausbrachte, stellte Seat den Marbella Playa auf der IAA in Frankfurt vor. Das Auto war eine gewagte Designübung in Form eines Pick-ups auf Basis des Seat Marbella (der wiederum auf dem Fiat Panda beruhte).

Mit mehr Bodenfreiheit und einem im Vergleich zum Marbella geänderten Kühlergrill war er mit einem 40-PS-Motor und Offroad-Styling ausgestattet. "Er fiel durch helle, jugendliche Farben und seine runden Nebelscheinwerfer an der Front auf", erklärt Xavier Villanueva, Exterieur-Designer bei Seat. Auf der kleinen Ladefläche gab es Notsitze.

Im Jahr 2000, als der australische Schwimmer Ian Thorpe bei den Olympischen Spielen in Sydney gleich fünf Medaillen gewann, bereitete Seat eine weitere Designstudie vor. Der Salsa Emoción hatte im Geländemodus eine stattliche Bodenfreiheit von 31 Zentimeter und am Heck eine Seilwinde. Heute wieder aktuell sein könnten die beiden Tretroller, die Im Kofferraum auf Benutzung warteten.

Die Studie wies seitliche Sicken auf, die später beim IBX weiterentwickelt wurden und sich heute etwa beim Arona wiederfinden, so Xavier Villanueva. Mit dem 250-PS-Motor sollte die Studie Hindernisse locker überfahren. Die drei Fahrmodi Offroad, Sport und Straße boten dem Fahrer die Möglichkeit, den Charakter des Fahrzeugs zu beeinflussen.

Bildergalerie: Seat Tribu Concept (2007)

2007, als Steve Jobs das erste iPhone präsentierte, zeigte Seat mit dem Tribu auf dem Genfer Automobilsalon einen weiteren Meilenstein. Die Studie kombinierte erstmals einen echten Offroad-Look, viel Bodenfreiheit und eine kompakte Silhouette.

Wie der Salsa Emoción bot er drei Fahrmodi (Urban, Sport und Freerun). "Am Seat Ateca sehen wir heute Radkästen mit abgerundeten Ecken. Die eingebetteten, dreieckigen Grafiken der Rückleuchten definierten einen Stil, der den Seat Tarraco inspirierte“, erläutert Xavier Villanueva.

Anfang 2011 kam eine damals völlig unbekannte "Foto-App" namens Instagram auf den Markt. Im selben Jahr präsentierte Seat in Genf den IBX. Die Studie sieht dem heutigen Arona sehr ähnlich. Darüber hinaus war der IBX mit viel Technik ausgestattet – unter anderem mit LED-Scheinwerfern und einem Hybridantrieb.

Bildergalerie: Seat 20V20 Concept (2015)

2015 zog nicht nur Star Wars: Das Erwachen der Macht Millionen Menschen in die Kinos, sondern Seat zog auch mit der Studie 20v20 auf dem Genfer Salon die Blicke an. Aus der Studie wurde ein Jahr später der Ateca. Die coupéhaften Züge wurden aber nicht in die Serie übernommen.

Die Studie war ein Vorläufer der heute so beliebten Coupé-SUVs. Aber auch in Sachen Konnektivität war es wegweisend. Das Herzstück des 20v20 war der Personal Drive – ein kleines Gerät in Form einer Münze, das als mobiles Navigationssystem und als Fernbedienung zur Aktivierung der Fahrzeug-Klimaanlage fungierte. "Es war, als würde man das Herz des Autos in der Tasche herumtragen", sagt Xavier Villanueva.

Bildergalerie: Seat Altea Freetrack Concept (2007)

Ein weiteres Konzeptfahrzeug mit Offroad-Elementen war das Altea Freetrack Concept. Die Studie wurde erstmals auf dem Genfer Salon 2007 gezeigt und war ein arg hochbeiniges SUV mit außen hängendem Reserverad. Noch im selben Jahr kam das Fahrzeug unter dem gleichen Namen auf den Markt. Es war allerdings nur eine Cross-Version des Kompaktvans Altea XL und war kein richtiges SUV mehr.

Bildergalerie: Seat Leon Cross Sport Concept (2015)

Auch der 2015 auf der IAA in Frankfurt vorgestellte Leon Cross Sport hatte Offroad-Elemente. Er stellte eine Cross-Version des Leon dar. Ein ähnliches Konzept wie der Leon Cross Sport hatte später das Serienmodell Leon X-Perience, das allerdings auf dem Kombi basierte.

Und wie ging die Story weiter? Nun, 2016 wurde das Kompakt-SUV Ateca eingeführt, ein Jahr darauf der kleinere Arona, den man als Kleinwagen-SUV bezeichnen kann. Seit Anfang 2019 steht der bis zu siebensitzige Tarraco beim Händler. Der beliebteste aus dem Trio ist der Ateca, gefolgt vom Arona. Der relativ teure Tarraco fährt deutlich hinterher. Insgesamt sind die drei SUVs für 40 Prozent der Seat-Verkäufe gut; der Umsatzanteil ist etwa ebenso groß.