Nach dem Beginn der Umbauarbeiten im Turiner Werk Mirafiori, wo er gebaut wird, war es eine Frage der Zeit, bis die ersten Prototypen des elektrischen Fiat 500 auf der Straße erwischt werden. Und tatsächlich: Nun trudeln Erlkönigbilder des batteriebetriebenen Stadtautos ein, das in Deutschland Entwicklungstests im Hinblick auf die im Frühjahr 2020 erwartete Präsentation durchführt.

Bereits Ende Oktober 2019 hatte der Fiat-Mutterkonzern FCA den Start der Produktion ab dem zweiten Quartal 2020 bestätigt. Rund 1.200 Mitarbeiter werden sich darum kümmern, mit einer Anfangsproduktion von 80.000 Einheiten pro Jahr und dem Potenzial, die Produktion in Zukunft zu steigern.

Fiat 500e prototype spy photo

Der elektrische 500 soll nicht den klassisch angetriebenen 500 ersetzen, der weiterhin in Polen produziert wird, aber er wird eine phantasievolle Alternative für diejenigen sein, die aktuell einen VW e-Up, Smart EQ oder Renault Zoe im Visier haben.

Der Strom-Cinquecento wird sein unverwechselbares Aussehen behalten, denn nach den Fotos sollte sich die Karosserie im Vergleich zum bereits verkauften Fiat 500 nicht wesentlich verändern, auch wenn wir einige Eingriffe erwarten, die dem 500e mehr Eigenständigkeit verleihen: Denkbar sind kleinere Lufteinlässe vorne oder auch ein breites LED-Band an der Frontpartie.

Betrachtet man den Innenraum, so ergeben sich keine wesentlichen Änderungen, da man die hervorstehende runde Abdeckung für das Armaturenbrett und den Bildschirm in erhöhter Position in der Konsole sehen kann. Auch in diesem Fall ist es jedoch wahrscheinlich, dass der elektrische 500 ein digitales Cockpit oder ein mit dem Internet verbundenes Multimediasystem erhält, das für das Auffinden der Ladestationen nützlich ist.

Fiat 500e Prototyp als Erlkönig erwischt

Ganz so digital wie die 3,68 Meter lange Studie Fiat Centoventi, die als Vorbild für einen neuen Panda dient, wird der 500e nicht sein. Denkbar ist aber, dass der 500e das variable Batteriekonzept aufgreift, welches beim Centoventi Reichweiten zwischen 100 und 500 Kilometer ermöglicht. Die Elektro-Plattform ermöglicht auch weitere Karosserievarianten: Im Gespräch ist ein 500 Giardiniera in Anlehnung an den einstigen Kombi des berühmten "Nuova 500" (1960 bis 1977). Dieses Modell könnte den rund acht Jahre alten 500L beerben. 

Fest steht: FCA hat bereits einen Fünf-Jahres-Plan verabschiedet, der Investitionen in Höhe von neun Milliarden Euro zur Entwicklung von weltweit insgesamt 30 elektrifizierten Fahrzeugen vorsieht. Unter den ersten Modellen werden Plug-In-Varianten von Jeep Compass, Jeep Renegade und Jeep Wrangler sowie zwei voll-elektrische Fahrzeuge von Fiat und der Transportermarke Fiat Professional sein. Für die Marke Maserati sind Investitionen von 1,6 Milliarden Euro auf dem Weg in die Elektrifizierung eingeplant. Am Anfang stehen Hybrid- und Elektro-Antriebe sowie Autonomes Fahren der Stufe 3. Die Elektrifizierung der Produktpalette umfasst die Einführung von 12 elektrischen Versionen neuer oder bestehender Modelle bis 2021.

Bildergalerie: Fiat 500e Prototyp als Erlkönig erwischt