Audi muss in Sachen Elektromobilität auf die Tube drücken, soviel steht fest. Zwar gibt es bereits den e-tron und ganz frisch den e-tron Sportback, doch beide nutzen noch keine spezifische Elektro-Plattform. Nun gibt Ingolstadt bekannt, wie viel Geld man in die Hand nimmt.

Für die kommenden fünf Jahre nimmt sich der Konzern eine Gesamtsumme von rund 37 Miliarden Euro für Forschungs- und Entwicklungsleistungen sowie Sachinvestitionen vor. Dabei plant der Hersteller vor dem Hintergrund seines Elektrifizierungskurses Vorleistungen von 12 Milliarden Euro allein für Elektromobilität ein – mehr als je zuvor.

Im Rahmen seiner Planungsrunde nimmt sich Audi für die Jahre 2020 bis 2024 Vorleistungen von insgesamt rund 37 Milliarden Euro vor. Die geplante Gesamtsumme setzt sich aus Sachinvestitionen sowie Forschungs- und Entwicklungsleistungen zusammen. Die aktuelle Planung spiegelt eine deutliche Verbesserung der Investitions- und Kostendisziplin sowie eine starke Priorisierung von Investitionen in die Elektromobilität wider. „Mit unserer Strategie Konsequent Audi beschleunigen wir unseren Elektrifizierungskurs. Unsere Investitionsplanung trägt dem Rechnung,“ sagt Alexander Seitz, Finanzvorstand von Audi. „Mit rund 12 Milliarden Euro geben wir bis 2024 mehr als je zuvor für Elektromobilität aus.“, so Seitz.

Bis 2025 will der Audi-Konzern mehr als 30 elektrifizierte Modelle im Angebot haben – davon 20 voll-elektrisch. Rund 40 Prozent seines weltweiten Absatzes möchte die Marke bis dahin mit vollelektrischen und hybridisierten Automobilen erzielen. Um die schnelle Skalierung der Elektromobilität zu erreichen, entwickelt Audi gemeinsam mit Porsche die Premium-Architektur Elektrifizierung (PPE) für große Elektroautos; zusammen mit Volkswagen entsteht der Modulare E-Antriebs-Baukasten (MEB). Die markenübergreifenden Architekturen werden künftig hohe Konzern-Synergien ermöglichen.

Audis vier Elektro-Plattformen: e-tron GT (J1)

Zur Finanzierung des hohen Investitionsbedarfs für die Neuausrichtung des Geschäftsmodells hat das Unternehmen bereits vor zwei Jahren den Audi Transformationsplan (ATP) auf den Weg gebracht. Das Programm zur Ergebnisverbesserung soll bis 2022 insgesamt 15 Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen freispielen.

Einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit von Audi soll auch die kürzlich zwischen der Unternehmensleitung und der Arbeitnehmervertretung getroffene Grundsatzvereinbarung namens "Audi.Zukunft" leisten. Diese sieht eine marktorientierte Optimierung der strategischen Produktionskapazität an den beiden deutschen Standorten sowie die sozialverträgliche Anpassung von Arbeitsplätzen vor.

Audis vier Elektro-Plattformen: MEB

„Unsere Beschäftigten sind das wertvollste Gut von Audi und der Schlüssel für unsere erfolgreiche Veränderung“, betont Personalvorstand Wendelin Göbel. Aus diesem Grund schließt Audi betriebsbedingte Kündigungen bis zum 31. Dezember 2029 aus. Das Unternehmen muss schlank und zukunftsfähig aufgestellt sein. Das bedeutet, dass Jobprofile wegfallen und neue entstehen werden. Deswegen investiert Audi gezielt in zukunftsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen der Mitarbeiter und damit in die Zukunft der beiden deutschen Standorte. Gleichzeitig haben Betriebsrat und Unternehmensleitung vereinbart, bis 2025 bis zu 9.500 Stellen abzubauen. Dies geschieht entlang der demografischen Kurve – insbesondere durch Fluktuation und ein neues attraktives Vorruhestandsprogramm. Im Management findet ein prozentual gleichwertiger Abbau statt. Dennoch stellt Audi in den kommenden Jahren weiter ein: Das Unternehmen plant, bis zu 2.000 neue Expertenstellen in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung zu schaffen. Die Besetzung erfolgt nach dem Grundsatz intern vor extern.

Die vereinbarten Maßnahmen im Rahmen von Audi.Zukunft sollen bis 2029 einen kumulierten Ergebniseffekt von insgesamt rund 6 Milliarden Euro erzielen und für Zukunftsinvestitionen freispielen.

Bildergalerie: Audi e-tron Sportback (2020)