Zum 100-jährigen Bestehen der Marke erinnert die französische Marke mit dem Doppelwinkel an legendäre Modelle aus der Citroën-Historie. Diesmal stehen zwei Autos im Mittelpunkt, die mit ihrem mutigen Design in den 70er-Jahren für Aufsehen gesorgt haben: der Citroën GS und der Citroën CX.

Auf dem Pariser Salon 1970 präsentierte Citroën den GS. Das Buchstabenkürzel stand für Grande Série (also Großserie). Der Nachfolger des Ami 8 bot eine stromlinienförmige, für die damalige Zeit eher ungewöhnliche Karosserieform. Die ermöglichte einen geringen Verbrauch und eine hohe Maximalgeschwindigkeit. Ein Jahr später folgte mit dem GS Break eine Kombivariante.

Citroën GS und CX

Der Citroën GS hatte Frontantrieb und wurde von luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotoren angetrieben. Der zum Start erhältliche Motor mit 1.015 ccm und 54 PS brachte das Auto auf bis zu 145 km/h, der Verbrauch lag bei 9,7 Liter/100 km. Es folgten weitere luftgekühlte Vierzylinder-Motoren mit einer Leistung von bis zu 65 PS.

Drei Jahre später, auf dem Pariser Salon 1973, stellte Citroën den GS Birotor mit Zweischeiben-Wankelmotor vor. Er verfügte über ein Kammervolumen von 1.990 ccm und leistete 107 PS. Mit seiner außergewöhnlichen Laufruhe und Drehfreude bot der Wagen ein völlig neues Fahrgefühl. Vom Verkaufsstart im März 1974 bis März 1975 wurden insgesamt 847 Exemplare hergestellt.

Der Citroën GS war serienmäßig mit einem Vierganggetriebe ausgestattet. Gegen Aufpreis war auch eine C-Matic erhältlich – eine Dreistufenhalbautomatik mit Wandlerkupplung.

Eine hydropneumatische Federung mit Einzelradaufhängung vorn und hinten sorgte für ein hohes Maß an Komfort. Keineswegs Standard in der unteren Mittelklasse war zur damaligen Zeit die Zweikreisbremsanlage mit vier Scheibenbremsen. Die fortschrittliche Technik war der Hauptgrund dafür, dass der GS im Jahr 1971 zum „Europäischen Auto des Jahres“ gekürt wurde.

Im September 1979 erhielt der GS ein Facelift und wurde fortan als Citroën GSA verkauft. Zu den wesentlichen Änderungen zählten eine große Heckklappe bei der Schräghecklimousine, geänderte Rückleuchten sowie Stoßstangen und Türgriffe aus Kunststoff. Futuristisch mutete das Armaturenbrett mit Bedienungssatelliten an.

Zwischen 1970 und 1981 wurden 1.896.742 Exemplare des Citroën GS gefertigt, hinzu kamen 847 Citroën GS Birotor, die zwischen 1974 und 1975 gefertigt wurden. Von 1979 bis 1987 wurden über 565.000 Einheiten des Citroën GSA produziert.

Citroën GS und CX

Im Jahr 1969 kam das Startsignal für die Entwicklung eines Nachfolgers für den Citroën DS. Er sollte an dessen Charme anknüpfen, aber kostengünstiger herzustellen sein. Das Modell erhielt den Namen CX. Die Bezeichnung leitet sich vom Formelzeichen für den Luftwiderstandsbeiwert ab: Statt cW-Wert sagen Techniker oft auch cX-Wert. Apropos: Der cW-Wert des CX lag bei 0,39 und somit auf einem (für damalige Verhältnisse) sehr guten Niveau. Für die Entwicklung des CX beauftragte Citroën den Designer Robert Opron, der sich vom Citroën GS inspirieren ließ. Am 26. August 1974 wurde der CX erstmals auf dem Pariser Salon präsentiert. Das Modell der oberen Mittelklasse war die Synthese aller technischen Entwicklungen von Citroën. Es stand für hohe Sicherheit, einen robusten Auftritt, herausragenden Komfort und einen vergleichsweise geringen Verbrauch zu Zeiten der Ölkrise. Hierzulande wurde der Citroën CX in den 80er-Jahren als Dienstfahrzeug des TV-Kommissars Schimanski bekannt. 

Die Karosserie orientierte sich nur geringfügig am Vorgängermodell DS. Lediglich die in ihrer Spurweite reduzierte Hinterachse und das Fließheck wurden stilistisch wieder aufgenommen. Auffällig waren sowohl die fließende, aerodynamische Linienführung als auch die zahlreichen innovativen Lösungen, darunter der Einarmscheibenwischer und das futuristische Armaturenbrett.

Hinzu kamen die vorn quer eingebaute Baugruppe aus Motor und Getriebe, die hydropneumatische Federung mit konstanter Bodenfreiheit, die Einzelradaufhängung, die Scheibenbremsen vorne und hinten sowie eine Zweikreis-Servobremsanlage. Später folgte mit der „Diravi“ eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung. Die konkav gewölbte Heckscheibe – genau wie beispielsweise beim späteren Flaggschiff Citroën C6 – ließ den Regen mittig ablaufen und erlaubte den Verzicht auf einen Heckwischer.

Beim Antrieb setzte Citroën auf bewährte Motoren: Der CX 2000 übernahm den Motor des DS 20. Mit 1.985 ccm und 102 PS erreichte das Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 174 km/h. Der CX 2200 war mit dem Motor des DSuper5 mit 2.175 ccm und 112 PS ausgestattet, der eine Beschleunigung auf 179 km/h ermöglichte.

1975 wurde der Citroën CX zum Auto des Jahres gekürt. Im selben Jahr erschien der Citroën CX 2200 in der luxuriös ausgestatteten Variante Pallas. Kurz darauf war mit dem CX 2200 D das erste Dieseltriebwerk verfügbar, das bereits seit 1973 im Citroën C32 und C35 zum Einsatz kam.

Im September 1975 folgte die Kombi-Variante Citroën CX Break, die gegenüber der Limousine einen um 25 Zentimeter verlängerten Radstand aufwies. Den Break gab es auch als Familiale: ein Kombi mit dritter Rücksitzbank und Platz für bis zu acht Personen. Als zweite Neuerscheinung kam einige Monate später der Citroën CX Prestige auf den Markt, der 1977 mit einer elektronischen Benzineinspritzung aufwartete, was zu einer Leistungssteigerung auf 128 PS (94 kW) beziehungsweise 190 km/h führte.

Citroën GS und CX

1978 folgte ein Facelift, mit dem auch der CX 2500 D mit 75 PS eingeführt wurde. Mit einer Spitze von 156 km/h war das Auto damals der schnellste Diesel-Pkw. Im Juli 1985 folgte ein weiteres Facelift. Unter anderem gab es nun Stoßfänger aus Plastik und Rundinstrumente statt des Walzentachos. Mit dem abermals überarbeiteten Turbodiesel schaffte der Wagen nun 195 km/h und war erneut das weltweit schnellste Diesel-Fahrzeug. Fortan war der CX auch das erste französische Auto mit ABS.

Der CX Break diente der Wagen auch als Basis für Kranken- und Leichenwagen. Die Luxusversion CX Prestige mit Klimaanlage, elektrischen Außenspiegeln und Fensterhebern wurde von Staatsoberhäuptern als Dienstwagen genutzt, so zum Beispiel von Erich Honecker.

Zwischen Spätsommer 1974 und 1989 wurden insgesamt 1.041.560 Einheiten der Baureihen Berline (Limousine) und 128.185 Break (Kombi) produziert.

Bildergalerie: 100 Jahre Citroën: GS und CX