Obwohl er bereits seit gut acht Jahren auf dem Markt ist, taugt der Lamborghini Aventador nach wie vor hervorragend als Köpfeverdreher. Beim Physiker Sterling Backus scheint die Bewunderung aber noch ein wenig weiter zu gehen. Er mag das gewaltige Mittelmotor-Biest so sehr, dass er beschlossen hat es nachzubauen. Mit einem 3D-Drucker. Und der Hilfe seines Sohnes. Seit etwa eineinhalb Jahren arbeiten die beiden jetzt schon an dem Projekt. Ungefähr eine Stunde am Tag. Dabei haben sie sich ein striktes Kostenlimit gesetzt. Es soll nicht mehr als 20.000 US-Dollar (circa 17.800 Euro) kosten, um den "AXAS Interceptor" zum Leben zu erwecken. Ein wahres Schnäppchen, wenn man den Preis des echten Fahrzeugs (ab 335.000 Euro) bedenkt.

Die extravagante Idee, einen Aventador in der eigenen Garage 3D zu drucken, kam ausgerechnet beim Videospielen. Sterling und sein Spross spielten Forza Horizon 3 als der Sohn fragte, ob sie sein Lieblingsauto aus dem Spiel nicht selbst nachbauen könnten. Nun, offensichtlich konnten sie. Mit Ausnahme des Chassis, des Antriebsstrangs und einiger struktureller Teile kommen die Zutaten aus dem 3D-Printer. Alleine für die Karosserie waren 220 Rollen Thermoplast nötig. Auch die Scheinwerfer, Rückleuchten und große Teile des Interieurs wurden gedruckt. Die meisten Teile hüllte Sterling jedoch in mühevoller Kleinstarbeit in Carbon oder Kevlar. Die Fertigkeiten dazu erlangte er durch das Ansehen von Youtube-Videos.

Was den Antrieb betrifft, muss der Aventador aus dem Drucker allerdings komplett ohne Lambo auskommen. Der frei saugende 6,5-Liter-V12 des echten Autos wäre sehr schwer aufzutreiben und letztlich auch einfach zu teuer gewesen. Stattdessen kommt nun ein 5,7-Liter-LS1-V8 aus einer Corvette von 2003 zum Einsatz. Inklusive zweier Turbolader. An Leistung sollte es also trotzdem nicht mangeln. Das Getriebe nahm Sterling aus einem Porsche 996.

Das Chassis des gedruckten Lambos besteht aus einem selbstgebauten Stahlrahmen und einem Cantilever-Fahrwerk, das zumindest in Grundzügen dem Original-Pushrod-Fahrwerk des Aventador entspricht. Komplett Lamborghini-frei ist dieses Auto allerdings nicht. Günstiger zu erwerbende Teile wie die Seitenfenster, die Spiegel-Gläser, die Scheibenwischer oder den Rückspiegel kaufte Sterling online. Einige Schalter sowie das Lenkrad kommen von Audi.

In einem Interview mit dem australischen Magazin Which Car sagte Backus: "Bis zur Fertigstellung des Autos haben wir noch einen langen Weg vor uns. Wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber die Reise hat riesigen Spaß gemacht."

Quelle: lasersterling / YouTube, lasersterling / Facebook via Which Car, 3D Printing Media Network

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Bildergalerie: Lamborghini Aventador aus dem 3D-Drucker