Lange Modellzyklen sind nicht das Ding von Mazda, eine schicke Designsprache aber sehr wohl. Das Resultat feiert auf der Automesse in Los Angeles (30. November bis 9. Dezember 2018) seine Weltpremiere: der brandneue Mazda 3. Im Rampenlicht stehen gleich zwei Karosserievarianten: Der für Europa wichtige Fünftürer und das für Märkte wie die USA wichtige Stufenheck.

Hinsichtlich der Optik verfährt Mazda beim künftigen 3 ähnlich wie kürzlich Mercedes mit der A-Klasse: Die grundlegenden Proportionen bleiben in etwa gleich, allerdings wird der Karosseriekörper sichtbar gestrafft. Was bedeutet das in Zahlen ausgedrückt? Der Radstand wächst beim neuen Mazda 3 leicht um rund zwei Zentimeter auf 2,72 Meter. Im Fall des Fünftürers sinkt die Gesamtlänge sogar minimal auf 4,46 Meter, die Breite (1,80 Meter) bleibt gleich, aber an der Höhe knapsendie Japaner 2,5 Zentimeter ab. Sie beträgt nun 1,44 Meter.

Ganz anders dagegen die Limousine: Sie legt deutlich von 4,58 auf 4,66 Meter zu, sowohl die Breite als auch die Höhe bleiben aber praktisch unverändert. Der neue Mazda 3 ist das erste Serienmodell der Marke, bei dem das weiterentwickelte Kodo-Design der Studien RX-Vision (2015) und Vision Coupe (2017) seinen Einfluss findet.

Sehen wir uns den Innenraum an: Hier wurde der Schalthebel (sechs Gänge manuell oder automatisch) höher positioniert und näher zum Fahrer hingerückt. Der darf sich über 20 Millimeter mehr Spielraum bei längs verstellbaren Lenksäule freuen. Weitere Neuerungen sind anders angeordnete Cupholder und eine verlängerte Mittelarmlehne. Neben den neugestalteten Instrumenten befindet sich auf der Mittelkonsole ein 8,8-Zoll-Display, das per Dreh-Drück-Steller bedient wird. Bevor wir es vergessen: Mazda preist die dünnere A-Säule, dessen Zuschnitt für weniger tote Winkel sorgen soll. 

Bei den Motoren setzt Mazda auf Bewährtes und Revolutionäres: Das Benziner-Portfolio besteht aus Skyactiv-G-Aggregaten mit 1,5 und 2,0 Liter Hubraum. Zur Leistung schweigt man sich noch aus, mit Blick auf den MX-5 wären aber 132 bis 184 PS denkbar. Beim alten 3 waren 100, 120 und 165 PS im Angebot.

Auf 105 respektive 150 PS brachten es bislang die Diesel im 3. Ihren Job übernimmt ein nicht näher spezifizierter 1,8-Liter-Motor.

Als erstes Serienfahrzeug überhaupt nutzt der neue Mazda 3 den Skyactiv-X-Motor mit dem Zusatz SPCCI. Dieses Kürzel steht für "Spark Plug Controlled Compression Ignition" und bedeutet stark vereinfacht die Nutzung des Diesel-Prinzips mit Benzin im Tank. Allerdings handelt es sich nicht um einen Selbstzünder im klassischen Sinne: Eine Zündkerze ("Spark Plug") hilft bei der kontrollierten Kompressionszündung ("Controlled Compression Ignition"). Parallel dazu ist der Motor mit einem Verhältnis von 16:1 sehr hoch verdichtet. Mazda verspricht ein lineares Ansprechverhalten, viel Drehmoment und einen geringen Verbrauch. Hierbei hilft ein Mildhybrid-System, das auch für die klassischen Benziner im neuen 3 angeboten wird. Durch die Motorenpalette hindurch soll der Mazda 3 besonders gut gedämmt sein.

Auf Wunsch ist ein Allradantrieb erhältlich, seine Friktionsverluste will man um über 60 Prozent reduziert haben. Das bringt uns zu den Assistenzsystemen im neuen Mazda 3: Müdigkeitserkennung per Kamera und Infrarot, ein Frontverkehrswarner oder auch ein Staufolge-Assistent. Immer serienmäßig ist ein neu entwickelter Knieairbag für den Fahrer. Im März 2019 soll der neue 3 in Deutschland auf den Markt kommen.   

 

Bildergalerie: 2019 Mazda 3