Als der X5 im Jahr 1999 startete, war er das erste geländegängige Fahrzeug von BMW. Er war er schon damals ein SUV und kein Offroader, denn er hatte eine selbsttragende Karosserie und eine Einzelradaufhängung wie ein Pkw, und die Getriebeuntersetzung fehlte. In der im November 2018 startenden vierten Generation verliert er nun auch den permanenten Allradantrieb – Gelände wird immer unwichtiger, Spritsparen immer wichtiger. Nun sind auch die Preise für das neue Modell bekannt.

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Etwas größer, aber weniger Kofferraum
Die neue Generation wächst um knapp vier Zentimeter auf 4,92 Meter Länge, auch Radstand sowie Breite und Höhe nehmen etwas zu. Dennoch reduziert sich das Stauvolumen sogar geringfügig – von 650 bis 1.870 auf 645 bis 1.860 Liter. Wie gehabt, gibt es optional eine dritte Sitzreihe, mit der man den X5 zum Siebensitzer machen kann. Am Heck bleibt es bei der zweigeteilten Heckklappe, deren unterer Teil nach unten klappt.

Höherer Grill und technoides Instrumentendisplay
Optisch hat sich auf den ersten Blick nicht viel geändert. Doch im Vergleich sieht man, dass der Grill deutlich höher geworden ist. Die Scheinwerfer haben nun (entsprechend dem neuen BMW-Stil) nicht mehr runde, sondern sechseckige Leuchtelemente. Die Nebelscheinwerfer sind nun als waagerechte Elemente in die großen unteren Lufteinlässe integriert. Eine gigantische Änderung stellt aber das neue Instrumentendisplay dar, das kürzlich vorgestellt wurde. Es wirkt sehr technoid. BMW geht damit von der traditionellen Darstellungsform in runden Skalen ab und stellt Tacho und Drehzahlmesser in Form von Halbkreisen dar. Es ist Serie beim neuen X5. Dazu kommt ein ebenfalls 12,3 Zoll großes Display sowie der bekannte iDrive-Controller.

Keine Hybridisierung
Wenig Revolutionäres gibt es bei den Motoren. In Europa werden ein Ottoaggregat und zwei Diesel angeboten, allesamt Reihensechszylinder. Bei dem 40i mit 340 PS handelt es sich offenbar um den Motor aus dem M140i und M240i. Der 30d ist unter anderem aus dem X3 bekannt und holt mit einem Turbolader 265 PS aus 3,0 Liter Hubraum. Aus dem gleichen Volumen schöpft der M50d schließlich mit Hilfe von vier Turboladern 400 PS. Auch dieses Aggregat ist bekannt, und zwar aus dem M550d. In Europa nicht angeboten wird der weiterentwickelte Achtzylinder des 50i. Ob das bedeutet, dass der X5 bei uns nicht mehr mit V8 angeboten wird, müssen wir abwarten. Man darf aber annehmen, dass es wieder eine Plug-in-Version geben wird. Ansonsten benutzt BMW das sonst so häufige Wort Hybridisierung beim X5 kein einziges Mal.

Euro 6d-Temp wird eingehalten
Wie gehabt wird der X5 ausschließlich mit Wandlerautomatik geliefert. Die jüngste Variante der Achtgang-Steptronic soll einen verbesserten Schaltkomfort bieten und hat zugunsten der Effizienz eine erweiterte Gangspreizung. Alle Motorisierungen erfüllen die scharfe Abgasnorm Euro 6d-Temp. Dazu hat der Ottomotor einen Partikelfilter, während die Diesel sowohl mit NOx-Speicherkat als auch mit einem Adblue-System ausgerüstet sind.

Allradantrieb und Luftfederung neu
Alle ab Start verfügbaren Varianten haben Allradantrieb – ob es auch wieder eine Variante mit Hinterradantrieb wie den auslaufenden sDrive25d geben wird, lässt BMW offen. Während der alte X5 jedoch (seit der ersten Generation) einen permanenten Allradantrieb hatte, kann der neue xDrive-Antrieb auch die gesamte Kraft an die Hinterräder liefern. Für die Hinterachse gibt es nach wie vor eine geregelte Differenzialsperre fürs Torque Vectoring. Die optionale aktive Wankstabilisierung arbeitet nun nicht mehr elektrohydraulisch, sondern elektromechanisch. Der bisherige X5 war optional mit Hinterachs-Luftfederung erhältlich. Beim neuen dagegen gibt es auf Wunsch eine Luftfederung für beide Achsen – das dürfte mehr Komfort bringen.

Erstmals mit Offroadpaket
Erstmals wird für den X5 ein Offroadpaket angeboten. Es umfasst neben Unterfahrschutz die neue Luftfederung und die erwähnte Hinterachs-Differenzialsperre sowie geländespezifische Anzeigen. Mit einer zusätzlichen Taste in der Mittelkonsole kann man hier zudem zwischen vier Geländemodi (Sand, Fels, Schotter, Schnee) wählen.

Nun serienmäßig mit LED-Scheinwerfern
Statt Xenon- hat der X5 nun serienmäßig LED-Licht, adaptive und besonders weitreichende LED-Scheinwerfer gibt es gegen Aufpreis. Neu im X5 ist auch der "Driving Assistant Professional", der anders als der bisherige "Driving Assistant Plus" auch einen Spurhalteassistenten umfasst. Außerdem gibt es die "Integral-Aktivlenkung": Die Hinterradlenkung soll das Auto agiler und wendiger machen. Sie wird daher auch als Teil des "Adaptive M Fahrwerk Professional" zusammen mit der Wankstabilisierung und dem Torque Vectoring angeboten.

Thermo-Cupholder und Rückfahrassistent
Zu den Technik-Neuheiten gehören Thermo-Cupholder mit Kühl- und Warmhaltefunktion für Getränke und ein ungewöhnlicher Rückfahrassistent. Er übernimmt das Lenken beim Rückwärtsfahren und steuert bis zu 80 Meter auf derselben Route zurück wie auf der Herfahrt. Das System speichert die Lenkradbewegungen auch über einen längeren Zeitraum. So kann der X5 auch am nächsten Tag noch aus der Garage herausmanövriert werden.

Der Schlüssel wird überflüssig
Ebenfalls neu ist, dass man den X5 auch über die NFC-Funktion des Handys öffnen kann. So öffnet sich die Tür, wenn man das Smartphone an den Türgriff hält und der Motor lässt sich starten, sobald es in der Ablage liegt. Wer sowas mag, wird sich auch über die Over-the-air-Updates für die Fahrzeugsoftware freuen. Sie können direkt über die eingebaute SIM-Karte heruntergeladen werden oder zu Hause im heimischen WLAN aufs Smartphone geladen und später ins Auto übertragen werden.

Die Preise beginnen bei 71.590 Euro. Dafür bekommt man den X5 xDrive 30d. Das ist ein deutlicher Aufschlag, denn die entsprechende alte Version kostete 66.700 Euro. Den 40i erhält man für 73.090 Euro, für den M50d zahlt man 92.900 Euro.

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