Maserati-Chef Tim Kuniskis drückt es mit reichlich italienischem Pathos aus: „Der Levante Trofeo ist ein Beweis dafür, dass man einen Sturm heraufbeschwören kann, wenn man mit den Elementen spielt." Ganz unrecht hat er ja nicht, wenn man sich die Daten des neuen Dreizack-Super-SUVs so ansieht. Die New York Auto Show 2018 (28. März bis 9. April) entwickelt sich einmal mehr zum Mekka der Hochdach-Autos mit viel zu viel Leistung. Nach Jaguar mit seinem 550 PS starken F-Pace SVR kommt nun Maserati ums Eck und setzt noch gehörig einen drauf. Der Levante Trofeo protzt mit unzüchtigen 590 PS und 730 Newtonmeter Drehmoment. Bisher war der Levante S mit 440 PS das höchste der Gefühle. Über ein stärkeres Performance-Modell wurde schon länger gemunkelt. Dass es aber so brachial daherkommt, ist eine faustdicke Überraschung.

Dank des gründlich optimierten 3,8-Liter-Biturbo-V8, der es bisher im Quattroporte GTS auf 530 PS brachte, steigt der Levante Trofeo nämlich zum derzeit stärksten Maserati auf. Neu sind unter anderem das Kurbelgehäuse, eine spezielle Kurbelwelleneinheit, eine neue Ölpumpe sowie ein zusätzlicher Riemenantrieb. Die neuen Turbolader weisen zudem einen höheren Durchfluss auf. Zylinderkopf, Nockenwellen, Ventile, Kolben und Pleuel wurden ebenfalls modifiziert. 156 PS Literleistung bedeuten einen neuen Rekord für Maserati-Maschinen.

Das Aggregat wird bei Ferrari in Maranello zusammengeschraubt und liefert seine Power über eine ZF-Achtgang-Automatik an alle vier Räder. Erstmals kombiniert man damit einen V8 mit dem Q4-Allradsystem. Das gelingt offenbar recht gut. Der Levante Trofeo soll in 3,9 Sekunden von 0-100 km/h sprinten und eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h erreichen. Viel schneller wird es nicht im SUV-Bereich.

Bildergalerie: Maserati Levante Trofeo (2021)

Ein Leistungsgewicht von 3,6 Kilo pro PS (jawohl, der Trofeo wiegt also 2.124 Kilo), eine Gewichtsbalance von 51:49 und der niedrige Schwerpunkt sollen den Mega-Levante auch fahrdynamisch glänzen lassen. Außerdem gibt es einen neuen „Corsa“-Fahrmodus inklusive Launch-Control-Funktion. In „Corsa“ versprechen die Italiener eine bessere Beschleunigung, schnellere Gangwechsel, eine abgesenkte, gestraffte Luftfederung sowie eine sportlichere Allradauslegung. Neu ist eine optimierte Stabilitätskontrolle, die quasi antizipatorisch die Stabilität des Fahrzeugs gewährleisten will, anstatt hinterher Fahrfehler zu korrigieren.

Von außen erkennt man den Levante Trofeo an aggressiveren Schürzen, mehr Lufteinlässen, viel Carbon und neuen geschmiedeten 22-Zöllern (so groß waren Maserati-Räder noch nie). Außerdem hat er serienmäßig Full-Matrix-LED-Scheinwerfer an Bord. Innen gibt es spezielle Sportsitze mit „Pieno-Fiore“-Leder, ebenfalls mehr Carbon, eine eigene Instrumentengrafik sowie ein Bowers&Wilkins-Soundsystem. Vom Band läuft der Levante Trofeo ab Sommer 2018 im modernisierten Werk Mirafiori bei Turin. Europäische Kunden schauen aber vorerst in die Röhre, denn das Power-SUV ist zunächst den Märkten in Nordamerika vorbehalten. Preise sind noch nicht bekannt.

Bildergalerie: Maserati Levante Trofeo (2019)