Schon immer war es etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Bis in die 1960er-Jahre hinein versahen Firmen wie Zagato, Pininfarina und Touring Sportwagen als auch Luxuslimousinen mit neu gestalteten Karosserien und schufen damit Kleinserienmodelle sowie Unikate für oberen Gesellschaftsschichten.

Wiedergeburt einer Legende
Einen Namen machte sich die 1926 gegründete Firma Touring durch besonders leichte Karosseriekonstruktionen. Beim so genannten ,Superleggera"-Prinzip, auf italienisch ,superleicht", bestand der tragende Aufbau der Fahrzeuge aus einem Gitterrahmen. Als Materialien für diesen wurden unter anderem Aluminium und Magnesium verwendet. Die Befestigung der Karosseriebleche aus Aluminium erfolgte auf dem komplexen Rahmen. Zugleich befasste man sich bei Touring auch mit windschnittigen Formen. Berühmte Produkte der Firma waren der BMW 328 Mille Miglia von 1940 und der Lamborghini 350 GT. Ende 1966 musste Touring jedoch aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Auf dem Concorso d' Eleganza im italienischen Ort Villa d' Este zeigt nun die wiederbelebte Firma Carrozzeria Touring Superleggera zwei neue Kreationen.

Die A8GCS Berlinetta Touring
Ein Hochleistungs-Sportwagenkonzept stellt die A8GCS Berlinetta Touring dar. Die Optik stammt aus der Feder des belgischen Designers Louis de Fabribeckers. Die Form der Außenhaut soll eine Brücke schlagen zu Modellen von Alfa Romeo, Isotta-Fraschini und Lancia aus den 1930er-Jahren. Wäre nicht der typische Maserati-Dreizack im Kühlergrill, würde nichts mehr auf die Basis, das Maserati Coupé GranSport, hinweisen. Wie die alten Touring-Modelle verfügt auch der A8GCS über einen Gitterrohrrahmen, der aber heutzutage am Computer berechnet wird und aus modernsten Verbundwerkstoffen besteht. Im Gegensatz zum Serien-Maserati ist das Touring-Coupé 32 Zentimeter kürzer, zwei Zentimeter schmaler und neun Zentimeter niedriger. Dennoch lässt das Design mit ausgeprägten Lichtkanten den zweisitzigen A8CGS gestreckt wirken. Der 400 PS starke Achtzylinder wurde unverändert von Maserati übernommen. Touring verspricht, dass der Prototyp sofort in eine Kleinserienproduktion überführt werden kann.

Schneller Kombi: Der Bellagio Fastback Touring
Eine kleine Anzahl vermögender Auto-Enthusiasten wünscht sich laut Touring einen schnellen und sportlichen, aber zugleich geräumigen Gran Turismo, um dort Freizeitausrüstung wie Jagdgewehre, Golfbags oder Skier unterbringen zu können. Speziell in Großbritannien entstanden in den 1950er- und 1960er-Jahren in Kleinserien so genannte ,Shooting Brakes", unter anderem von Aston Martin. An diese Tradition wollen die Italiener mit dem Bellagio Fastback Touring anknüpfen. Er basiert optisch und technisch auf der Maserati Quattroporte Limousine. Die Abmessungen des Nobel-Kombis entsprechen mit 5,05 Meter Länge und einem Radstand von 3,06 Meter exakt denen des Quattroporte. Allerdings wiegt der Bellagio Fastback Touring 50 Kilo mehr, was in erster Linie auf das neu gestaltete Heck zurückzuführen ist. Durch Umlegen der Rücksitze entsteht eine 1,80 Meter lange Ladefläche, die mit edlen Hölzern ausgeschlagen ist.

Einrichtung nach persönlichem Geschmack
Bei der Wahl der Innenausstattung und Farben hat der Kunde freie Hand: So können in den Laderaumboden zusätzliche Fächer integriert werden, für den Raum zwischen den Rücksitzen ist der Einbau einer Bar, eines Kühlschranks oder einer Spielkonsole möglich. Unter der Haube des Bellagio Fastback Touring schlägt das Herz des Quattroporte: ein 4,2 Liter großer V8 mit 400 PS Leistung. Der praktische Maserati wird in einer Kleinserie angefertigt, deren Umfang sich an der Nachfrage orientiert. Interessenten für einen Bellagio Fastback Touring müssen sich entweder direkt an Touring wenden oder an den Mailänder Maserati-Händler Rossocorsa. Mitzubringen ist allerdings ein normaler Quattroporte, der Umbaupreis richtet sich nach den persönlichen Wünschen des Kunden. Im Preis inklusive ist hingegen in jedem Fall die Gewissheit, ein sehr exklusives Auto zu besitzen.

Bildergalerie: Rückkehr einer Legende