Ob Diplom oder Master: Abschlussarbeiten sind nur allzu oft dröge und langweilig. Nicht so am ,Istituto Europeo di Design", kurz IED, in Turin. Hier müssen die angehenden Autodesigner ein komplettes Fahrzeug auf die Räder stellen. Das Resultat dieser Arbeit von elf Studenten aus aller Welt ist der Cisitalia 202 E auf dem Genfer Auto-Salon (8. bis 18. März 2012).

Cisitalia? Nur ausgewiesene Auto-Experten dürften diesen Namen noch kennen. Im Jahr 1943 von Piero Dusio gegründet, baute Cisitalia bis 1964 Autos. Zu Bekanntheit brachten es vor allem zwei Modelle: Zum einen der Rennwagen 360 von 1947 mit 400-PS-V12 und Allrad, an dessen Entwicklung Porsche beteiligt war. Das dafür erhaltene Geld ermöglichte es Porsche, den eigenen Bau von Sportwagen zu starten. Zum anderen der 202, ebenfalls aus dem Jahr 1947. Der kleine Sportwagen wog nur 780 Kilogramm, sodass ein 55 PS starker Vierzylinder für maximal 165 km/h reichte. Mit 485 Exemplaren wurde der 202 zum meistgebauten Cisitalia und diente Carlo Abarth als Anregung für sein erstes Modell.

Seinerzeit wurde der Cisitalia 202 besonders für sein schnörkelloses Design gelobt. Es entstand unter Beteiligung solch großer Namen wie Battista ,Pinin" Farina, Castagna und Vignale. Henry Ford II. soll den 202 einst als "schönstes italienisches Auto, was er je gesehen hat", bezeichnen. Heute steht ein 202-Exemplar im Museum of Modern Art in New York. Daran möchte der 202 E anknüpfen, das E steht für Evolution. Das zweisitzige Coupé ist 4,27 Meter lang und 1,24 Meter flach. Front- und Heckpartie sollen das historische Vorbild zitieren. Ein vorne montierter V8-Motor schickt rund 450 PS an die Hinterräder. Unterstützung erhielten die IED-Studenten von Pirelli und OZ Design.

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