Ford Probe
Man musste früher nicht reich sein, um ein Auto mit Klapp-Scheinwerfern zu bekommen. Ein Beispiel: der Ford Probe. Er war das Produkt einer Partnerschaft von Ford mit Mazda. Die erste Generation (im Bild: die zweite Generation ab 1992) war fast der Ersatz für den Mustang, bis Ford realisierte, dass das eine schreckliche Idee war.
Stattdessen trat der Probe ab Ende der 1980er-Jahre gegen eine Schar von sportlichen Zweitürern mit Frontantrieb an: Honda Prelude, Mitsubishi Eclipse und Toyota Celica. In Deutschland sollte der Ford Probe ab 1990 den legendären Capri beerben, was nur mit mäßigem Erfog gelang. Mazda baute auf Basis der zweiten Probe-Generation ein mechanisch ähnliches Modell namens MX-6, das aber ein völlig anderes Design mit festen Scheinwerfern hatte.
Lotus Esprit
Ursprünglich von Giugiaro mit einer markanten Kombination aus Keilform und Klapp-Scheinwerfern entworfen, erhielt der Lotus Esprit 1987 ein Restyling von Peter Stevens. Das Ergebnis (hier im Bild) behielt den scharfkantigen Look und die versteckten Lichter bei.
Alfa Romeo Montreal
Okay, der Alfa Romeo Montreal hat keine Klapp-Scheinwerfer im eigentlichen Sinne. Aber das Design ist so cool, dass es Anerkennung verdient.
Im Normalzustand verfügt der Montreal über Lamellen, die die obere Hälfte der Scheinwerfer abdecken und das Coupé so aussehen lassen, als hätte es Wimpern. Wenn jedoch die Zeit kommt, das Licht einzuschalten, kippen diese Teile nach unten, um unter den Lampen zu sitzen. Das Ergebnis ist eine Art Augenaufschlag inklusive Wimpern.
Lamborghini Countach
Es ist schwer vorstellbar, wie der Lamborghini Countach ohne die Klapp-Scheinwerfer aussehen würde, die dem Supersportwagen sein ikonisches keilförmiges Aussehen verleihen.
Lamborghini zeigte den Countach erstmals 1971 als Konzept und führte 1974 die leicht modifizierte Serienversion ein. Die Produktion dauerte bis 1990. Im Laufe der Jahre wurde der Countach immer stärker. Das Resultat: Eine Vielzahl von Öffnungen und Flügeln, die ihm ein viel aggressiveres Aussehen verliehen. Die Klappleuchten waren aber immer da.
BMW M1
Der berühmte Autodesigner Giorgetto Giugiaro durchlief in den 1970er- und 1980er-Jahren eine Phase der Entwicklung von niedrigen, eckigen Sportwagen. Hier benutzte er oft Klapp-Scheinwerfer, um eine spitze Nase zu ermöglichen, die sehr aerodynamisch aussah und die Keilform betonte.
Ein Beispiel für diese Form ist die wunderschöne Karosserie von Giugiaro für den BMW M1. Die Klappleuchten geben der Maschine eine niedrige Nase, mit deren Hilfe der seltene Sportwagen die Luft durchschneidet.
Volvo 480
Und jetzt zu einem etwas seltsamen Vertreter mit Klapp-Scheinwerfern. Mit dem Volvo 480 wollte die schwedischen Marke anno 1986 die USA erobern. Es war auch Volvos erstes Modell mit Frontantrieb.
Betrachtet man die Frontpartie, scheint es viel Platz für feste Scheinwerfer zu geben, aber die Designer von Volvo entschieden sich für Klapplampen. Der Grund war die in den USA gesetzlich vorgeschriebene Mindesthöhe für Abblendscheinwerfer. Umso kurioser, dass aufgrund des Dollar-Verfalls nie ein 480 offiziell in die Staaten exportiert wurde.
Toyota Celica
Die Toyota Celica der ersten Generation kam 1970 als kleines Sportcoupé, das aussah, als hätte jemand einen Ford Mustang zu lange im Trockner gelassen. Die Designer folgten den aktuellen Trends und das Modell erhielt in den 1980er-Jahren eine Keilform mit Klapp-Scheinwerfern. Die Dinge änderten sich im Jahr 1994, als die sechste Generation der Celica auf vier feststehende runde Lampen umschwenkte.
Ferrari Testarossa
Ferrari verbrachte Jahrzehnte mit Klapp-Scheinwerfern an der Front seiner Fahrzeuge. Angefangen von den 1970er-Jahren mit dem Ferrari 365 GTB/4 Daytona bis in die späten 1990er-Jahre mit dem 456M.
Für Autofans eines gewissen Alters gibt es nichts Cooleres als Sonny Crockett von Miami Vice, der sich hinter das Steuer seines weißen Ferrari Testarossa setzt, die Scheinwerfer ausfährt und zu synthilastigen Klängen in die neongetränkte Nacht von Miami fährt.
Kinder der 1980er-Jahre konnten sich auch im Videospiel Outrun hinter das Steuer des Testarossa Cabriolet (eine Version von Ferrari, die nie offiziell an die Öffentlichkeit verkauft wurde) setzen.
Der F512 M (M für Modificata) war 1994 die letzte Version des Testarossa. Hier wichen die Klapp-Scheinwerfer an der Front klassischen Leuchten hinter Klarglas.
Mazda 323F
Mit dem 323F sorgte Mazda im Jahr 1989 für eine Überraschung. Nie zuvor (und auch nie wieder danach) gab es einen fünftürigen Kompaktwagen mit Klapp-Scheinwerfern.
Akuter Youngtimer-Alarm also, zumal es beim Nachfolger ab 1994 zwar auch einen 323F gab, der aber konventionelle Leuchten aufwies.
Mazda MX-5
Von allen Fahrzeugen auf dieser Liste ist die erste Generation des Mazda MX-5 (auch bekannt als Miata und NA) wahrscheinlich das bis heute populärste Modell mit Klapp-Scheinwerfern.
Deutsche Fans nennen die Lampen etwas despektierlich Kohleschaufeln. Bei der zweiten Auflage des MX-5 setzte Mazda auch aus Gründen der Aerodynamik auf feste Scheinwerfer.
Durchgehend mit Klapp-Lampen war hingegen der Mazda RX-7 ausgerüstet. Zwischen 1978 und 1996 wurden drei Generationen in Deutschland angeboten.
BMW 8er
Die 1989 vorgestellte 8er-Reihe von BMW war eine der letzten Neuerscheinungen mit Klapp-Scheinwerfern, hierzulande auch oft als Schlafaugen betitelt.
Selten waren Klappleuchten flacher. Allerdings zeigte im gleichen Jahr der Opel Calibra mit sehr schmalen konventionellen Scheinwerfern, wohin die Reise ging.
Porsche 928
Der Porsche 928 debütierte 1977 mit einer besonderen Form der Klappscheinwerfer. Hintergrund war auch hier die für die USA erforderliche Mindesthöhe des Abblendlichts.
Allerdings schwenkten die Lampen beim 928 aus einer unabgedeckten Ruheposition nach vorne.
Mercedes C111
Sogar Mercedes wagte ab 1969 mit dem C111 ein Experiment mit Klapp-Scheinwerfern. Nie wieder sah ein Wagen mit Stern derart extravagant aus.
Geplant war der C111 ursprünglich mit Wankelmotor, doch Probleme bei der Entwicklung vereitelten gemeinsam mit anderen Faktoren die Serienfertigung. Wohl gerade deswegen wurde der C111 zum automobilen Mythos.
Porsche 924
20 Jahre lang, nämlich von 1975 bis 1995, prägten Klapp-Scheinwerfer das Erscheinungsbild der Transaxle-Modelle von Porsche. Los ging es mit dem 924 (Bild), es folgten der 944 und der 968.
Letzterer wies einen Lampenmechanismus nach Art des größeren 928 auf.
Sogar den 911 gab es auf besonderen Wunsch mit Klapp-Scheinwerfern. Nur rund 1.000 Flachbau-Elfer wurden auf der Grundlage des 911 Turbo ab 1981 gebaut.
Die neuesten Fotostrecken
16 / 16