50 Jahre Renault 4
Ein erster Renault-4-Entwurf aus den späten 1950er-Jahren hat viel von einem Lieferwagen. Pierre Dreyfus, der Generaldirektor von Renault, verlangte ein Auto mit großer Hecktür, denn der Erfolg der 1948 gestarteten Ente von Citroën war den Firmenoberen nicht entgangen.
50 Jahre Renault 4
So wie auf dem Foto sahen die meisten Renault-4-Besitzer aus: Junge Paare, die mehr auf den Geldbeutel als auf den Prestigefaktor achteten. Standen dann Kinder ins Haus, bot der Renault 4 immer noch genügend Platz.
50 Jahre Renault 4
Im September 1961 debütierte der Renault 4 noch als ,R4" auf der IAA in Frankfurt. Die im Bild gezeigte Sparversion namens R3 ohne drittes Seitenfenster wurde in Frankreich nur bis 1962 angeboten.
50 Jahre Renault 4
Der Renault 4 war das erste Volumenmodell, welches auf einem Plattform-Baukasten basierte. Die Karosserie wurde mit dem Rahmen verschraubt, was eine Vielzahl von Umbauten ermöglichte.
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Viel gelobt wurde der Federungskomfort des Renault 4. Allerdings dürften nur die wenigsten Besitzer so wie hier eine Treppe hinuntergefahren sein.
50 Jahre Renault 4
Hier ist gut zu sehen, was für den Komfort sorgte: extrem lange Federwege. Interessant auch die lange Schaltstange über dem Motor. Der 26 PS starke Vierzylinder wurde weit in Richtung Wagenmitte montiert. Zusammen mit dem Frontantrieb ergab sich so ein weitgehend neutrales Fahrverhalten.
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Mit der Familie raus ins Grüne: Kein Problem für den R4, der ab 1965 offiziell Renault 4 hieß. Heutzutage dürfte man aber wohl nicht mehr so sorglos im Wald grillen wie damals.
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Man mag es kaum glauben, aber die französischen Gendarmen fuhren den Renault 4 als Dienstwagen. Zur gleichen Zeit quetschte die deutsche Polizei Spitzbuben in den Fond des dreitürigen Käfers.
50 Jahre Renault 4
Noble Minis sind keine Erfindung der Neuzeit. Im Jahr 1963 debütierte der R4 ,Parisienne", übersetzt ,die Pariserin". Damit war die Zielgruppe klar: modebewusste Großstadt-Damen. Markantes Kennzeichen: ein Schotten- oder Rohrgeflechtmuster auf den Türen.
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Als Werbeträgerin für den R4 Parisienne holte sich Renault anno 1964 die damals bei der Jugend sehr beliebte Sängerin Sheila an Bord. Der Renault wurde sogar Bestandteil ihrer Live-Auftritte.
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So sollte es sein: Der Rock passt optimal zum Aussehen des Autos. Heute sind die Parisienne-Modelle gefragte Sammlerstücke.
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Gut fünf Jahre benötigte der Renault 4, um die Schallmauer von einer Million Exemplare im wahrsten Sinne des Wortes zu durchbrechen. Danach ging es Schlag auf Schlag, am Ende waren 8.135.424 Exemplare vom Band gelaufen.
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In Sachen Werbung zeigte sich Renault kreativ. 1965 gingen vier Damen in zwei Renault 4 auf eine 40.000 Kilometer lange Reise. In die mit Benzinkanistern und Ersatzteilen beladenen Autos passte nur ein Koffer, dessen Inhalt sich das Quartett teilen musste.
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Aus dieser Perspektive sieht man gut, wie spartanisch der Renault 4 war. Allerdings war er auch ziemlich praktisch: vier Türen, große Heckklappe und eine große Motorhaube, die Reparaturarbeiten erleichtert. Optional war ein großes zweiteiliges Faltdach erhältlich.
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Oft wurde der Renault 4 von Hand bemalt und verziert, hier im offiziellen Auftrag einer Aktion für Verkehrssicherheit.
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Hippie-Mobil: Wer Renault 4 fuhr, zeigte damit gerne, dass er auf keinen Fall spießig sein wollte. Aus mit Peace-Zeichen und Blumen dekorierten Fahrzeugen roch es schon mal nach Haschisch und Ähnlichem.
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Für junge Musiker wie diese Herren hier waren die maximal 950 Liter Gepäckvolumen des Renault 4 ein schlagendes Argument. Der Franzose war übrigens das erste Serienauto mit umklappbarer Rückbank.
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Die über acht Millionen gebauten Renault 4 gingen natürlich nicht nur in die Hände junger Leute. Auch Angestellte und Arbeiter gesetzten Alters griffen zum Vierer und blieben ihm oft lange treu.
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Zum Modelljahr 1968 wurden die Scheinwerfer in den Kühlergrill integriert. Schon seit 1966 gab es die Aktion ,Straßen der Welt". Renault stellte bis 1984 ausgewählten Teams von jungen Menschen einen 4 zur Verfügung, mit dem diese dann auf Expeditionen rund um den Globus gingen.
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Noch etwas ungelenk sieht dieser Jagdwagen auf Renault-4-Basis aus. Wie bereits erwähnt, ermöglichte das Plattformprinzip ene Vielzahl von Aufbauten.
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1970 kam die freizügigste Variante des Renault 4 heraus. Der türenlose ,Rodeo" mit fummeligen Verdeck war besonders an französischen Stränden häufig anzutreffen.
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Sogar mit Allradantrieb gab es den Renault 4, zuständig hierfür war die Firma Sinpar. Derart gerüstet, kraxelte der Renault selbst durch schweres Gelände, ein frühes SUV quasi.
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Erkennbar ist der Allrad-4 an der Mittelkonsole und den beiden Hebeln für die Sperren.
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Der allradgetriebene Renault 4 kam 1979 zu sportlichem Ruhm. In jenem Jahr beendeten die Brüder Bernard und Claude Marreau die Erstauflage der Rallye Paris-Dakar auf Platz zwei der Automobilwertung.
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Wie wasserdicht der Wüsten-R4 wirklich war, wissen wir nicht. Erst im Jahr 2000 bestritt ein Renault 4 den letzten Rallye-WM-Lauf, an dem das Modell je teilnahm.
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Bis nach Marrakesch führt die 14. Auflage der ,4L Trophy" die Teilnehmer im Jahr 2011. Dabei handelt es sich um eine humanitäre Studentenrallye, an Bord haben die Teilnehmer Schulmaterial und Hilfsgüter.
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Sehr beliebt bei Sammlern ist heutzutage die Cabrioversion des Renault 4 namens ,Plein Air". Übersetzt heißt das ,im Freien", was angesichts der Optik nicht verwundert.
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Eine Autopanne in den Ferien? Kein Problem für den freundlichen Helfer im Renault 4 Transporter. Der Kasten-R4 kam bereits im Herbst 1962 auf den Markt.
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Interessant war die hintere Öffnung des auch ,Fourgonette" genannten Nutz-R4. Ein kleiner Teil der Hecktür schwenkte nach oben, der größere Teil zur Seite. So machte das Beladen Spaß.
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Auch der Renault 4 Kastenwagen kam in den Genuss der langjährigen Modellpflegemaßnahmen. Hierzu gehörte unter anderem ab 1975 ein Kunststoffgrill.
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Der mit Seitenfenstern versehene Renault 4 Kombi wurde als Gebrauchtwagen rasch zu dem studentischen Wohnmobil schlechthin.
50 Jahre Renault 4
Alles was man zum Fahren braucht, mehr aber auch nicht: Das könnte die Devise des Renault-4-Cockpits sein. Auffallend ist die Handbremse links neben dem Lenkrad und der auf dem Armaturenbrett thronende Innenspiegel.
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Die Revolverschaltung gehört untrennbar zum Renault 4. Nicht alle Fahrer kamen mit dem Reindrücken und Herausziehen des Schalthebels zurecht. Ab 1967 war das Viergang-Getriebe komplett synchronisiert.
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Produziert wurde der Renault 4 nicht nur in Frankreich, sondern auch in Kolumbien, Italien, Spanien und Jugoslawien. Im dortigen Werk in Slowenien wird heute übrigens der Twingo gebaut.
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1974 rief Renault in Frankreich die Dirt-Track-Rennserie ,Coupe de France Renault Cross Elf" ins Leben. Nur Scheinwerfer, Windschutzscheiben und Radkappen durften entfernt werden. Bis 1984 begeisterte das Spektakel die Zuschauer.
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Au revoir, Renault 4. Nachdem der Verkauf in Deutschland im Jahr 1988 endete, blieb dem 4 nur eine Gnadenfrist. 1992 stoppte die Produktion endgültig.
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Von einigen Renault-Freunden wird der 1997 erscheinende Kangoo als legitimer Nachfolger des 4 angesehen. Für Kritiker ist der Kangoo aber eher ein Lieferwagen.
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Heutzutage fallen gut gepflegte Renault 4 im Straßenbild auf, so wie dieses späte Modell mit 34 PS. Laut Hersteller sind in Deutschland noch 2.300 Exemplare zum Verkehr zugelassen.
50 Jahre Renault 4
Wenn Sie jetzt auf den Renault-4-Geschmack gekommen sind: Das Buch "50 Jahre Renault 4" bietet auf 72 Seiten im Großformat 30 x 30 Zentimeter spannende und verrückte Geschichten von rallyebegeisterten Studenten, von Kabarettisten und Publizisten, die ihre persönlichen Erlebnisse mit dem kompakten Viertürer enthüllen. Zum Preis von 19,90 Euro ist das limitierte Werk inklusive vieler erstmals veröffentlichter Fotos und einer umfangreichen Chronik exklusiv bei den deutschen Renault-Händlern erhältlich.
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